Schwarz greift ein

Schwarz greift ein ist eine Krimiserie, die in den Jahren von 1994 bis 1999 auf Sat.1 ausgestrahlt wurde und die im Bahnhofsquartier von Frankfurt am Main spielt. Die Serie entstand in Zusammenarbeit mit den Kirchen. Als fachlicher Berater wirkte Dietmar Heeg als ausgebildeter Theologe mit.

Handlung

Henning Schwarz tritt in der St.-Antonius-Gemeinde in Frankfurt am Main eine Pfarrstelle an. Das fällt ihm nicht leicht, da er seinerzeit als Kriminalkommissar im Bahnhofsquartier aus Notwehr einen jungen Mann erschossen hat. Er kennt die Sorgen und Nöte gestrandeter Existenzen und tritt dadurch auch regelmäßig in den Dienst der Polizei. Einer seiner besten Freunde ist der Kommissar Reiner Berg, dargestellt von Rainer Grenkowitz.

Berg wird 1995 in das Bundeskriminalamt nach Wiesbaden versetzt. Sein Nachfolger wird Kommissar Jan Fischer, gespielt von Thure Riefenstein. Fischers erster Fall, eine Geiselnahme, in die Schwarz zufällig hineingeraten ist, bringt die beiden zusammen. Da Fischer eine vollkommen andere Persönlichkeit ist als Berg, haben er und Schwarz anfänglich Probleme miteinander, können sich aber im Laufe der Zeit zusammenraufen.

Hintergrund

Die katholische Kirche beteiligte sich mit 1,6 Millionen DM an der Finanzierung dieser Serie. Insgesamt erschienen zwischen dem 3. Februar 1994 und dem 25. August 1999 41 Folgen. Drei Staffeln mit einstündigen Folgen zeigte Sat.1 donnerstags, später mittwochs zur Primetime. Das Titellied I'm No Hero sang Johnny Logan.

Wennemann, der als Hauptdarsteller der Krimireihe Der Fahnder sehr bekannt wurde, konnte auch in der Reihe Schwarz greift ein Erfolge verbuchen. Es gab bis zu 6 Millionen Zuschauer und bis zu 30 % Marktanteil je Folge.[1] In der ersten Staffel stellt Günter Strack einen Bischof dar. Weitere Darsteller sind u. a. Suzanne Ziellenbach, Rainer Grenkowitz, Thure Riefenstein, Cristina Marsillach, Ingeborg Lapsien, Dieter Landuris und Ilona Grübel.

Episodenliste

Staffel 1

Die Ausstrahlung der ersten Staffel erfolgte vom 3. Februar 1994 bis zum 12. Mai 1994 auf Sat.1.[2]

Nr.
(ges.)
Nr.
(St.)
Original­titelErstaus­strahlung DRegieDrehbuch
1 1 Auge um Auge
(Pilotfilm)
3. Feb. 1994Gert SteinheimerChristina Christoff
Daniel Christoff
1 2 Käufliche Liebe10. Feb. 1994Gert SteinheimerFriedemann Fromm
1 3 Saulus oder Paulus17. Feb. 1994Gert SteinheimerKlaus Gietinger
1 4 Der Komplize24. Feb. 1994Bodo FürneisenChristina Christoff
Matthias Herbert
1 5 Blinde Wut3. März 1994Bodo FürneisenChristina Christoff
Matthias Herbert
1 6 Der Mann ohne Namen10. März 1994Bodo FürneisenChristina Christoff
Matthias Herbert
1 7 Habgier15. März 1994Bodo FürneisenFriedemann Fromm
Matthias Herbert
1 8 Die Macht des Wortes24. März 1994Peter CarpentierMatthias Herbert
1 9 Das Geheimnis der Uhr31. März 1994Peter CarpentierMatthias Herbert
1 10 Mutterfreuden7. Apr. 1994Gert SteinheimerFriedemann Fromm
Matthias Herbert
1 11 Brot und Spiele21. Apr. 1994Gert SteinheimerKlaus Gietinger
Matthias Herbert
1 12 Der Brief28. Apr. 1994Gert SteinheimerDaniel Christoff
Matthias Herbert
1 13 Ehen auf Zeit5. Mai 1994Peter CarpentierChristina Christoff
Matthias Herbert
1 14 Das Geständnis12. Mai 1994Peter CarpentierDaniel Christoff

Staffel 2

Die Ausstrahlung der zweiten Staffel erfolgte vom 4. Juli 1995 bis zum 26. September 1995 auf Sat.1.

Nr.
(ges.)
Nr.
(St.)
Original­titelErstaus­strahlung DRegieDrehbuch
15 1 Ma Beckers Erbe
(Pilotfilm zur neuen Staffel)
4. Juli 1995Klaus GietingerManfred Birkel
Walter Steffen
16 2 Die Festung11. Juli 1995Klaus GietingerAndy T. Hoetzel
Jürgen Wöhrle
17 3 Die Versuchung18. Juli 1995Klaus GietingerManfred Birkel
Walter Steffen
18 4 Geschändet25. Juli 1995Klaus GietingerManfred Birkel
Klaus Gietinger
19 5 Auferstehung3. Okt. 1995Charly WellerManfred Birkel
Walter Steffen
20 6 Leistungsdruck8. Aug. 1995Charly WellerFriedemann Fromm
21 7 Bis der Tod euch scheidet15. Aug. 1995Charly WellerAndy T. Hoetzel
Jürgen Wöhrle
22 8 Tödliches Blut10. Okt. 1995Charly WellerManfred Birkel
Walter Steffen
23 9 Durchgebrannt29. Aug. 1995Klaus GietingerLars von Saldern
24 10 Schatten der Vergangenheit5. Sep. 1995Klaus GietingerWerner Asam
25 11 Natascha17. Okt. 1995Klaus GietingerFriedhelm Zündel
26 12 Voll drauf19. Sep. 1995Klaus GietingerStefan Höfler
27 13 Der falsche Hirte26. Sep. 1995Klaus GietingerKlaus Gietinger

Staffel 3

Die Ausstrahlung der dritten Staffel erfolgte vom 5. Mai 1999 bis zum 25. August 1999 auf Sat.1.

Nr.
(ges.)
Nr.
(St.)
Original­titelErstaus­strahlung DRegieDrehbuch
28 1 Römisches Intermezzo
(Pilotfilm zur neuen Staffel)
5. Mai 1999[3]Marco SerafiniDaniel Maximilian
Thomas Pauli
29 2 Der Lebensretter12. Mai 1999Peter WeissflogDaniel Maximilian
Thomas Pauli
30 3 Die Beichte19. Mai 1999Helmut MetzgerGeorg Marioth
Beate Pfeiffer
31 4 Dunkle Mächte26. Mai 1999Helmut MetzgerGeorg Marioth
Beate Pfeiffer
32 5 Die Fälschung2. Juni 1999Holger BarthelStefan Höfler
33 6 Großstadtpiraten9. Juni 1999Peter WeissflogDaniel Maximilian
Thomas Pauli
34 7 Alle, die da fallen16. Juni 1999Helmut MetzgerGeorg Marioth
Beate Pfeiffer
35 8 Die Brandstifter23. Juni 1999Holger BarthelDaniel Maximilian
Thomas Pauli
36 9 Klassentreffen21. Juli 1999Peter WeissflogOliver Held
Heiner Mühlenbrock
37 10 Schuld und Sühne28. Juli 1999Peter WeissflogDaniel Maximilian
Thomas Pauli
38 11 Altes Gift4. Aug. 1999Helmut MetzgerGeorg Marioth
Beate Pfeiffer
39 12 Schlag auf Schlag11. Aug. 1999Kai BorscheDaniel Maximilian
Thomas Pauli
40 13 Befleckte Empfängnis18. Aug. 1999Kai BorscheGeorg Marioth
41 14 Der Scheinheilige25. Aug. 1999Alexandru RiosanuStefan Höfler

Kritiken

Eine Rezension zum Film meinte: „‚Schwarz greift ein‘ thematisiert vor allem diejenigen christlichen Werte, die auch jeder Andersgläubige mit gesundem Menschenverstand für recht und rechtens halten sollte.“ Sie stellt aber auch das „klassische Schwarzweiss-Denken vieler Mitbürger in Frage.“ „Die Grundstory lebt […] von ihren starken Kontrasten. Moral und Glaube betten sich in ein Umfeld am unteren Rand der menschlichen Existenz ein.“[4]

Aus katholischer Sicht wird kritisiert: „Das hier in der ‚zweiten Lebenswirklichkeit Fernsehen‘ vertretene Priesterbild ist hierarchistisch-konservativ. Dahinter steht ein priesterzentrierteszentralistisches Kirchenbild. Dies zeigt sich schon im permanenten Kollartragen, was nicht gerade repräsentativ ist für die realexistierenden Pfarrer.“ Angeprangert wird auch „die Instrumentalisierung der Diakonie für das angeblich ‚Eigentliche‘, etwa für Bekenntnis- und Kirchenintegration“ und die Rolle der Gemeindemitglieder, die „dem Pfarrer gegenüber als nachgeordnet [erscheinen], entweder blaß oder in irgendeiner Weise als unzureichend und klischeehaft […] sogar bis dümmlich und trottelhaft.“[1]

Der Titelheld „verkörpert einen auf modern getrimmten Priester alten, vorkonziliaren Stils. Das Ziel einer biblischen und spirituellen Erneuerung von Kirche und Priestertum wird ausgeblendet und zuweilen sogar konterkariert. Zurück bleibt Unsicherheit, weil die Ausrichtung der Serie mit der Grundrichtung nachkonziliaren kirchlichen Lebens nicht übereinstimmt.“[1]

Literatur

  • Stephan Zöller: Mit der Soutane auf Quotenjagd. Die kirchlichen Sendereihen im deutschen Privatfernsehen. Don Bosco, München 1999, ISBN 3-7698-1199-2, S. 208–226.

Einzelnachweise

  1. Kritik bei ejournal.communicatio-socialis.de, abgerufen am 7. Februar 2017.
  2. Schwarz greift ein Sendetermine bei fernsehserien.de, abgerufen am 7. Februar 2017.
  3. Erstsendung bei wunschliste.de, abgerufen am 7. Februar 2017.
  4. Schwarz greift ein bei nightshade-magazin.de, abgerufen am 7. Februar 2017.
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