Verbräche gege d Menschlikeit (änglisch crime against humanity, französisch crime contre l’humanité) isch e Stroofdatbestand, wo zum erste Mol 1945 im Londoner Statut vom Internationale Militärgrichtshof, wo für e Nürnbärger Prozäss gege d Hauptchriegsverbrächer vom NS-Regime errichdet worden isch, as Datbestand vertraglig festgleit und sidhär au in nationali Stroofgsetzbüecher ufgnoh worden isch.

Definition im Rom-Statut

Im Ardikel 7 vom Rom-Statut, wo 2002 as Rächtsgrundlag vom Internationale Stroofgrichtshof in Chraft dräten isch, het s die Definition:

  • Absatz 1: Jedi vo de Date unde noche, wenn si im Rahme vom ene usdehnte oder systematische Aagriff gege d Zivilbevölkerig bassiere und dä Aagriff bekannt isch:
    • (a) vorsetzligi Dödig
    • (b) Usrottig
    • (c) Versklavig
    • (d) S Verdriibe oder die zwangswiisi Überfüehrig vo dr Bevölkerig
    • (e) Freiheitsentzug oder sustigi schwerwiegendi Beraubig vo dr körperlige Freiheit under Verstoss gege d Grundregle vom Völkerrächt
    • (f) Folterig
    • (g) Vergwaltigung, sexuelli Versklavig, Nötigung zur Prostitution, erzwungeni Schwangerschaft, erzwungeni Sterilisation und ähnligi schweri sexuelli Iigriff
    • (h) Verfolgig von ere Gruppe oder Eiheit us politische, rassische, nationale, ethnische, kulturelle, religiöse, gschlächtlige oder andere Gründ, wo allgemein as unzuelässig anerkennt si im internationale Rächt in Verbindig mit däm Paragraph und de andere Verbräche, wo dr Jurisdiktion vo däm Gricht underlige. (Bemerkig: Näbe de Verbräche gege d Menschlikeit si au Völkermord, Chriegsverbräche und Aagriffschrieg stroofbar)
    • (i) Apartheid
    • (j) S zwangswiise lo verschwinde vo Persone** (k) Anderi unmenschligi Behandlige mit ähnligem Charakter, wo vorsetzlig grosses Leid oder schweri körperligi oder mentali Verletzige verursache.
  • Absatz 2: Zur Definition vom Absatz 1:
    • (a) Aagriff gege d Zivilbevölkerig bedütet: E Verhaltenswiis, wo drmit verbunden isch, ass mehrfach Akt gegen e Zivilbevölkerig, wo im (§1) ufgfüehrt si, usgfüehrt wärde zur Unterstützig vo dr Politik vom ene Staat oder ere Organisation, wo e sonige Aagriff zum Ziil het.
    • (b) Ausrottig bedütet die vorsetzligi Uferlegig vo Läbensbedingige wie zum Bischbil dr Entzug vo läbensnotwändigem Material wie Läbensmittel und Medikamänt mit em Ziil, Deil vo dr Bevölkerig z vernichte.
    • (c) Versklavig bedütet d Usüebig vo aller Gwalt, zum über Mensche as Eigedum z verfüege, inklusiv em Menschehandel, bsundrigs mit Fraue und Chinder.
    • (d) Verdriibig oder zwangswiisi Überfüehrig vo dr Bevölkerig bedütet die erzwungeni, völkerrächtlig unzuelessigi Verbringig vo Persone dur Uswiisig oder anderi Zwangsmassnahme us em Gebiet, wo si sich legal ufhalte.
    • (e) Foltere bedütet die absichtligi Yuefüegig vo Schmärze, körperlig oder mental, vo Persone in Haft oder under Kontrolle dur Aachleger, usgnoh si Schmärze und Liide, wo dr legali Stroofvollzug mit sich bringt.
    • (f) Erzwungeni Schwangerschaft bedütet s, wenn e zwangswiis gschwängereti Frau rächtswidrig gfangeghalte wird in dr Absicht, die ethnischi Zsämmesetzig von ere Bevölkerig z beiiflusse oder anderi schweri Verstöss gege s Völkerrächt z begoh. Die Bestimmig darf mä nit eso uslege, ass si innerstaatligi Gsetz in Bezug uf Schwangerschaft berüehri.
    • (g) Verfolgig bedütet die absichtligi, schweri Verletzig vo fundamentale Grundrächt gege internationals Rächt wäge dr Identität von ere Gruppe oder Gmeinschaft.
    • (h) Apartheid bedütet unmenschligi Akt ähnlig wi die im (§1), wo vom ene institutionalisierte Regime verüebt wärde, in dr Form von ere systematische Underdruckig und Dominierig vo einere Rasse dur en anderi.
    • (i) Zwangswiises Verschwindelo vo Persone bedütet d Festnahm, dr Entzug vo dr Freiheit oder d Entfüehrig vo Persone; duregfüehrt, understützt oder duldet dur e Staat oder e politischi Organisation, wo sich denn no weigere, die Freiheitsberaubig z anerkenne oder Uskumft über s Schicksal vo dene Persone z gee, in dr Absicht, ihne für lengeri Zit dr Schutz vom Gsetz wägzneh.
  • Absatz 3: Dr Usdruck „Gschlächt“ bezieht sich uf beidi Gschlächter, s männlige und wiiblige, im gsellschaftlige Zsämmehang. Er hat kei ander as die Bedütig doo.
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