Hywys: Sälle Artikel behandelt vor allem d Verbe im Alemannische. Für d Verwendig etc. in andere Sproche lüeg bim entsprechende Artikel.
Als Verbe bezeichnet mer alli Wörter wo e Handlig beschrybe. Im Alemannische und vyle andere Sproche chönne d Verbe an Person und Zit abasst werde.
Abassig vo Verbe
Die allermeiste Verbe ende uff -e. Mer basst an die erschti, zweiti und dritti Person Singular und Plural a.
Konjugationsmuster vo alemannische Verbe im Präsens
Konjugation
Person | Endig | Bispyl |
Infinitiv | <-e> | mache |
1. Singular | ||
ich (i) | <> / <-e> | mach |
2. Singular | ||
du | <-sch> / (<-scht>) | machsch |
3. Singular | ||
er, si, s, mer | <-t> | macht |
1. Plural | ||
myr (mir) | <-e>, au <-et/ed> | mache, machet, mached |
2. Plural | ||
ihr | <-et> | machet |
3. Plural | ||
si, Si | <-e>, <-et/ed> | mache, machet, mached |
I de erste Person Singular isch d Endig je noch Tielekt oder je noch Position im Satz Null (i mach) oder er lutet uf Schwa (i mache).
I de zwaite Singular hend östlichi Tielekt zum Tail no Forme uf -scht (du machscht). Bi Verbe wo de Stamm uf -s oder -sch endet, lutet d Endig <-isch>: du rissisch, du wäschisch. Da gelt au för schwirigi Konsonantegruppe wie bi lisme: du lismisch.
I de dritte Singular luutet d Endig au <-et>: I gwüsse Mundarte nume, wenn schwirigi Konsonantegruppe entstönd: si lismet (da gelt i tailne Tielekt au bi Verbe wo de Stamm uf -d oder -t endet: er redt/redet, riitet). Und i vilne andere Mundarte je noch däm, zu welere Konjugation vom schwache Verb s Verb im Althochdütsch gört het: Bi de ôn- und de ên-Verbe gits <-et>, bi de jan-Verbe gits <-et>: er fischet, er loset, aber er stellt.
In de 1. und 3. Person Plural underscheidet sich d Ändig je noch Dialäkt.
Wenn de Verbstamm uff <-d> oder <-t> ändet, füegt mer in vyle Dialäkt in de 3. Person Singular e y.
Sälli Konjugation funktioniert au für de Konjunktiv, wo er für s Verb brucht wird.
Anderi Zite
Im Gegesatz zum Hochdütsche git s d Zite Präteritum und Plusquamperfekt nit (ussert im Saleytitsch), allerdings kennt s Alemannische d Möglichkait vom Passé surcomposé (vom dopplete Perfekt also), um d Vorzittigkait vonere Handlig z bezeichne. S Futur wird numme in wenige Dialäkt verwändet.
Bsunderi Forme für de Konjunktiv II git s nume bi wenige Verbe:
sy (sein), ha, mieße, dürfe, könne, wölle, solle, wüsse, z. T. au bi ge, goh, finde, mache
Die meischte Verbe verwände aber e Umschrybig mit wür(d) oder dät.
S Perfekt wird mit g + 3. Person Singular bildet. Wenn de Verbstamm mit me phonetische Plosiv (IPA: b, d, g, k, p, t), mit ch oder mit re Vorsilbe afangt, no stellt mer s g i de meischte Mundarte nit vorne dra, wils dranane assimiliert isch. Verb ooni g gits au, öppe wärde (worde) und cho (choo).
Verbe in de Satzstruktur
E Bsunderheit vo Verbe isch, dass si in Ussagesätz immer s zweite Satzglied sin (Konjunktione und Präpositione nit mitzällt). In Frogesätz sin si an erschter Stell, wenn als Antwort "ja" oder "nei" erwartet wird und, wenn e Interrogativpronome verwendet wird, an zweiter Stell. In Näbesätz stönn Verbe immer an letschter Stell.
Adjektivierig vo Verbe
Im Hochdütsche chönne Partizip-I- und Partizip-II-Forme zu Adjektive umgformt werde. Säll nennt mer Adjektivierig. Bispyl:
- Das brennende Haus (Partizip I)
- Der geschriebene Text (Partizip II)
Im Alemannische git s Adjektivierig numme bi wenige Verbe. An ihrer Stell wird aber normalerwis umschrybe:
- S Hus, wo brennt/am brenne isch (lüeg au: WP:WSIGA#Partizip Präsens umschriibe)
- De Tekscht, wo-n-ich gschrybe ha
Die wichtigste unregelmäßige Verbe
- sy
- ha
- tue
- goo
- loo
- gee
- nee
- dürfe
- könne
- mieße
- solle
- wölle
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