E Theorii isch im allgemaine Sproochgebruuch s Resultaat vo spekulatiivem Dänke in dr Form von ere Erkenntnis oder vom ene Süsteem vo Leersätz, wo mä us ene en Erkenntnis cha abläite.

In dr modärne wüsseschaftlige Diskussion isch e Theorii e Mängi vo zämmehängende Ussaage, wo wüsseschaftlig begründet si, und wo mä mit ere Gsetzmäässigkäite cha erklääre und Prognoose über d Zuekumft cha stelle. In vile Fachdiszipliine, wie öbbe dt Phüsik wärde sit em 19. Joorhundert äigeni Theoriidebatte gfüert. D Froog, in weele Beriich Theorie gültig si und wie si bestäätigt oder werifiert wärde, wird vo dr Wüsseschaftstheorii behandlet. E bsundrige formaale Theoriibegriff git s in dr mathemaatische Logik.

In dr Umgangssprooch mäint mä mit Theorii vilmols e Vermuetig über e Sachverhalt, wo mä no müesst bewiise.

Etymologii

Dr Usdruck daucht im 16. Joorhundert im dütsche Sproochgebruuch uf und chunnt vom spootlatiinische theoria, wo uf s griechische altgriechisch θεωρία (‘'Aaluege’, ‘Erkenntnis’) zrugggoot. Mä vermuetet ass es vo altgriechisch θεωρός häärgläitet isch, wie en Abgsandte vo dr Polis zu Götterfest und Oraakel gsi isch.[1]

S Wort Theorii (us altgriechisch θεωρέειν theoréein, vo θεωρεῖν theoreîn, „beobachte, aaluege;“ ἡ θεωρία hē theoría „d Aaschauig, Überleegig, Iisicht, wüsseschaftligi Betrachdig“, „s Aaluege oder Woornee vom Schööne as moraalischi Kategorii“) het ursprünglig s Betrachte vo dr Woorhet oder s Wääse von ere Sach dur gedankligi Aarbet, wie Kontemplatioon, Spekulazioon und Argumentazioon bedütet.

Definizioone

Je noch em wüsseschaftstheoretische Standpunkt wird dr Begriff Theorie underschiidlig erkläärt. Grob gsäit, entwirft jeedi Theorii e Bild (Modäll) vo dr Realidäät, mäistens uf e speziifische Usschnitt von ere. Wie mä s hüte verstoot, macht e Theorii Ussaage über dä Däil vo dr Relaidäät, wo beschriibe (deskriptiivi) und sonigi, wo erklääre (kausaali). Uf deere Grundlaag cha mä Prognoose mache, wo vorussääge, was bassiere wird. E Hufe wüsseschaftstheoreetischi Grundbegriff und Frooge, wo witergöön und grundsätzlig si, wo d Theorie vo dr Realidäät im Allgemäine beträffe, wärde in Däilberiich vo de filosoofische Diszipliine Metafüsik und Erkenntnistheorii diskutiert.

Noch positiwistischem Verständnis chönne Theorie dur Beobachdige (z. B. mit Experimänt oder andere Methoode) überbrüft wärde (Empirii). E sonigi Beobachdig säit diräkt öb d THeorii woor oder falsch isch, d. h., si werifiziert oder falsifiziert d Theorii.

In dr Logik bezäichnet Theorii im äifachste Fall e Mängi vo Formle, wo deduktiv abgschlosse isch. Gängig isch au die Definizioon vom Theoriibegriff, wo sträng formaal und mathemaatisch-logisch isch: E Mängi T vo Ussaage in ere Sprooch häisst genau denn Theorii, wenn T erfüllbar isch und wenn jeede Satz, wo us T folgt, scho zu T ghöört. Äifacher gsäit: Si muess überhaupt chönne woor si und au in sich abgschlosse und widerspruchsfrei si.

Verschiideni Brobleeme häi in de letzte Joorzäänt drzue gfüert, ass komplizierteri Begriff vo Theorie und em Wärt vo Ussaage uf Grund vo Beobachdige entwigglet worde si. Die Diskussioone beträffe vor Allem d Brezisierig vom ene Begriff vo dr Bestäätigung und hänge äng zsämme mit Brobleem vo dr Indukzioon, Kausalidäät und Woorschinlikäit.

Us dr klassische Sicht cha mä us Brognoose vo Theorie empfääle, wie mä sött hamndle. D Theorii isch also d Grundlaag für d Braxis, wo uf sä ufbaut isch.

Us dr kritisch-razionaale Sicht cha mä Alldaagstheorie und wüsseschaftligi Theorie erkenntnistheoretisch nit vonenander underschäide und alli Theorie si im gliiche Maass spekulatiiv. Aber wüsseschaftligi Theorie chömme dr Woorhet mäistens nööcher und Hüpotheese si weeniger allgemäini Theorie. Us Theorie cha mä häini Empfäälige abläite, wie mä sött handle, sondern nume wie mä sonigi Empfäälige cha kritisiere. Theorii und Braxis bilde us dere Sicht Geegesätz.

Kwelle

Dr Ardikel «Theorie» uf dr dütsche Wikipedia

Liddratuur

Wüsseschaftstheorii

  • Wolfgang Balzer: Die Wissenschaft und ihre Methoden. Grundsätze der Wissenschaftstheorie. Ein Lehrbuch. Alber-Lehrbuch. Freiburg i.Br./ München 1997.
  • Wolfgang Balzer, M. Heidelberger (Uusegääber): Zur Logik empirischer Theorien. Berlin/ New York 1983.
  • Wolfgang Balzer, C. Ulises Moulines, Joseph D. Sneed: An Architectonic for Science. The Structuralist Program. Reidel, Dordrecht 1987.
  • Michael Gal: Was ist Theorie? Über Begriff, Vielfältigkeit und Nutzungsmöglichkeiten von Theorie in der Geschichtswissenschaft. In: ders., Internationale Politikgeschichte. Konzeption – Grundlagen – Aspekte. Dresden/München (2. Uflaag) 2021, ISBN 978-3-95908-446-8, S. 125–164.
  • R. N. Giere: Theories. In: W. H. Newton-Smith (Uusegääber): A Companion to the Philosophy of Science. (= Blackwell Companions to Philosophy. 18). Malden, Mass. 2000, S. 515 – 524.
  • Thomas S. Kuhn: Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen. (= Suhrkamp-Taschenbuch Wissenschaft. 25). 2., rev. Auflage. Frankfurt am Main 1976, ISBN 3-518-27625-5.
  • Theo A. F. Kuipers: Structures in Science. Heuristic Patterns Based on Cognitive Structures. An Advanced Textbook in Neo-Classical Philosophy of Science. (= Synthese Library. 301). Dordrecht u. a. 2001.
  • Werner J. Patzelt: Formen und Aufgaben von ‚Theorieforschung‘ in den Sozialwissenschaften. In: Ethik und Sozialwissenschaften. Streitforum für Erwägungskultur. 1993, 4 (1), S. 111–123.
  • Hendrikje Schauer, Marcel Lepper: Theorie. 100 Bücher nach 2001. Stuttgart/ Weimar 2017, ISBN 978-1-4051-7666-8.
  • Helmut Seiffert, Gerard Radnitzky: Handlexikon der Wissenschaftstheorie. Deutscher Taschenbuch-Verlag, 1992, ISBN 3-423-04586-8.
  • Wolfgang Stegmüller: Probleme und Resultate der Wissenschaftstheorie und Analytischen Philosophie. Teilbände II/2 – 3. Berlin/ Heidelberg/ New York 1973/1986.
  • Patrick Suppes: Representation and Invariance of Scientific Structures. Stanford 2002, ISBN 1-57586-333-2.
  • Christian Thiel: Theorie. In: Jürgen Mittelstraß (Uusegääber): Enzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie. Band 4, Stuttgart/ Weimar 1996, S. 260–270.
  • Peter V. Zima: Was ist Theorie? Theoriebegriff und Dialogische Theorie in den Kultur- und Sozialwissenschaften. (= UTB. 2589). Tübingen u. a. 2004, ISBN 3-8252-2589-5.

Gschicht

  • Joachim Ritter: Die Lehre vom Ursprung und Sinn der Theorie bei Aristoteles. (= Veröffentlichungen der Arbeitsgemeinschaft für Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen. Geisteswissenschaften. 1). Westdt. Verlag, Köln/ Opladen 1953, DNB 458785059, S. 32–54.
  • Immanuel Kant: Über den Gemeinspruch: Das mag in der Theorie richtig sein, taugt aber nicht für die Praxis. 1793. (Neuerer Abdruck in: Immanuel Kant: Schriften zur Geschichtsphilosophie. reclam, Stuttgart 1985, ISBN 3-15-009694-4)

Bispil

  • Kurt Lewin: Feldtheorie in den Sozialwissenschaften. Huber, Bern/ Stuttgart 1963.
  • R. Westermann: Wissenschaftstheorie und Experimentalmethodik. Ein Lehrbuch zur psychologischen Methodenlehre. Göttingen u. a. 2000. (gut verstehbare Anwendung der analytischen Wissenschaftstheorie auf die Psychologie)
  • Stephan Kammer, Roger Lüdeke (Immanuel Kant): Texte zur Theorie des Textes. Reclam, Stuttgart 2005.
  • Heinrich Schipperges: Theorica medicina. In: Werner E. Gerabek u. a. (Uusegääber): Enzyklopädie Medizingeschichte. de Gruyter, Berlin/ New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 1386–1388.

Weblingg

Fuessnoote

  1. G. König, H. Pulte, Theorie in Historisches Wörterbuch der Philosophie, S. 42912 (vgl. HWPh Bd. 10, S. 1128)
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