De Sezessionskrieg (au: Amerikanische Bürgerkrieg) isch ä militärische Konflikt in de Vereinigte Staate vo Amerika gsi, wo zwische 1861 und 1865 d Nordstaate (Union) gege d Südstaate (Konföderation), wo us der USA ustrete gsi sin, kämpft hän. Er isch dr bisher bluetigschte Krieg gsi, wo d’ USA je drin verwicklet gsi sin und hätt ganzi Bundesstaate und sogar Familie entzweit.

Vorgschicht un Ursache

D’ USA während em Sezessionskrieg: Südstaate (rot), Nordstaate (dunkelblau) un Grenzstaate (Staate mit Sklaverei, wu überwiegend zu de Union ghalte hän, hellblau); wiß iizeichnet sind d’ Territorie

D Ursache für de Sezessionskrieg isch e tiefi Spaltig uf kultureller, sozialer, politischer und vor allem wirtschaftlicher Ebeni zwische de Nord- und de Südstaate gsi.

De Süde isch sit jeher ehnder landwirtschaftlich orientiert gsi. Uf große Plantage hän farbigi Sklave Bauele, Riis, Tabak u.ä. abaut, wo dann in anderi Länder exportiert worde si. Im Norde degege isch e Industrii am Wachse gsi. D Nordstaate, wo d’ Sklaverei abgschafft gsi isch, hän die no jungi Industrie mit Zöll schütze welle und hän ußerdem welle, dass de Bund groß aglegti Infrakstrukturmaßnahme (z. B. Kanäl) finanziert. De Süde hätt beides ehnder abglehnt und isch vor allem gege d Schutzzöll gsi, wel er jo uf Handel mit andere Länder, vor allem England, agwiise gsi isch. Dä Konflikt isch praktisch scho sit der Unabhängigkeit vo de USA vorhande gsi. Wo aber im Lauf vom 19. Jahrhundert die Vereinigte Staate gwachse sin, hätt si des vor immer meh Problem gstellt. Denn jede neu Staat hätt s Gliichgwicht zwische Nord un Süd gstört: Wenn en Sklavestaat ufgnoh worde isch, hätt des im Süde meh Gwicht im Kongress un bi de Wahle gäh, und wenn e freie Staat ufgnoh worde isch, hätt des umgchehrt im Norde meh Macht verliihe. Wege dem hätt mehr oft komplizierti Kompromiss finde muesse, wenn e neue Staat hätt welle in d USA ufgnoh werde.
D Sklaverei isch so immer meh e wichtigs Thema worde, denn im Norde sin au immer meh Stimme lut worde, dass mer si eigentlich ganz abschaffe, oder uf jedefall ihre Usbreitig verhindere sött. Des isch im Süde natürlich uf wenig Gegelieb gstoße, denn d Südstaate hän Angst gha, dass eso de Norde d Macht in de USA übernäh würd.
In de 1850er-Johr hätt sich denn im Norde die Republikanischi Partei bildet. Si isch für hochi Schutzzöll und gege d Sklaverei gsi un hätt wäge däm im Süde praktisch keini Stimme kriegt. Trotzdem isch 1860 de Kandidat vo de Republikaner, de Abraham Lincoln, zum Präsident gwählt worde, praktisch nur mit Stimme us em Norde (in viile Südstaate isch de Lincoln gar nit erscht atrete, well klar gsi isch, dass n keiner wählt).

Abraham Lincoln, US-Präsident während em Sezessionskrieg
Jefferson Davis, de Präsident vo de Südstaate

Für vili Südstaatler isch des e sichtbares Zeiche gsi, dass dr Norde jetz endgültig d Übermacht in de Vereinigte Staate hätt. Agfange mit South Carolina am 20. Dezember 1860 hän dorum siibe Staate ihre Ustritt us de USA erklärt und d CSA, die „Konföderierte Staate vo Amerika“, gründet. Zu ihrem neue Präsident hän si Jefferson Finis Davis, ä Senator vo Mississippi, gwählt.

De Lincoln hät aber klar gmacht, dass kei Staat s Recht hätt, s Bündnis mit de andere eisitig z löse. Wo de Süde verlangt hätt, dass d Bundestruppe s Fort Sumter im Hafe von Charleston, South Carolina, rüüme, hätt er abglehnt. Druf hän die Konföderierte s Fort am 12. April 1861 bschosse un iignoh - domit sin die erschte Schüss gfalle gsi, und de Krieg isch losgange. De Lincoln hätt sofort 75.000 Freiwilligi zu de Waffe gruefe, während vier witeri Südstaate us de Union ustrette sin, unter iine au Virginia. D Hauptstadt vu däm Staat, Richmond, isch zue de Hauptstadt vo de Konföderierte gmacht worde.

Verlauf

Beidi Sitte hän in de Folgezit agfange, ihri Armee ufzstelle, und uf beide Sitte isch mer devo überzügt gsi, dass de Krieg in einere große Schlacht entschiide wird. Im Juli 1861 isch deno e nordstaatlichi Armee unter General Irwin McDowell in Virginia iimarschiert un gege Richmond vorgange. Bi Manassas isch si aber uf konföderierti Truppe unter de Generäl Pierre G.T. Beauregard und Joseph E. Johnston troffe, isch gschlage worde und hätt sich zruckzieh muesse. Die Niiderlag, zsämme mit ere witere bi Wilson’s Creek, Missouri, ei Monat spöter, hätt im Norde klar gmacht, dass es nit so eifach si wird, de Süde wider zruck in d Union z hole.

1862 hän d Nordstaate dorum d Südstaate an mehrere Punkt agriffe: In Tennessee, em Mississippi nooch, an de Küste (d Südstaate hän fascht alli ihri Waffe us Europa importiere muesse un sin dorum uf ihri Häfe agwiise gsi) und natürlich in Virginia. De General George McClellan isch mit sinere „Potomac-Armee“ in Südvirginia glandet und uf Richmond vorgruckt, wo sich de konföderierte General Johnston mit sinere „Nord-Virginia-Armee“ langsam uf d Befeschtigunge vo Richmond zruckzoge hät. Im Juni isch de Johnston aber verwundet worde, und de General Robert Edward Lee hätt d Nord-Virginia-Armee übernoh. De Lee hätt deno im Juli 1862 en Gegeagriff gege de McClellan gstartet un ihn vo de Halbinsel vertriibe. Noch me wittere Siig in de 2. Schlacht vo Manassas sin die Konföderierte dann sogar im Norde, in Maryland iimarschiert.

Robert Edward Lee, Kommandeur vo de konföderierte Truppe

Glichzitig hätt au im Weste der General Bragg mit de konföderierte Tennessee-Armee en Offensive in Kentucky gstartet. De Lee hät ghofft, dass de Süde mit sonige Invasione Europa dezue bringe chönnt, im Süde z helfe. Noch hooche Verluscht für beidi Sitte in de Schlacht vo Antietam (bis hüt de „bluetigschte Dag in de Gschicht vo de Vereinigte Staate“) hätt er sich aber im September wider zruck uf Virginia zieh müesse, un au im General Bragg isch es ähnlich gange. Mittlerwiil sin d Nordstaate em Mississippi nooch immer witer vorgruckt und hän im Juli 1863 die konföderierti Feschtig Vicksburg erobert. Dodemit isch de Süde praktisch in zwei Hälfte gspalte gsi: Eini westlich un eini östlich vom Mississippi. Ußerdem sin d Nordstaatler au in Tennessee wiiter vorgruckt.

Ulysses S. Grant, US-General un spötere Präsident

Im Oschte, in Virginia, hän sie aber meh Schwiirigkeite gha und hän gege de Lee im Dezember 1862 bi Fredericksburg und im Mai 1863 bi Chancellorsville zwei verluschtriichi Niiderlage erlitte. De Lee isch denn mit sinere Armee nomol im Norde iimarschiert. Er isch aber bi Gettysburg gschlage worde un hätt sich wider zruckzieh müesse.

Gfalleni noch de Schlacht vo Gettysburg, 1.-3.7.1863

Witteri schweri Niiderlage für die Konföderierte hätt’s im November 1863 bi Chatanooga geh: D Südstaatler hän ganz Tennessee rüüme und sich noch Georgia zruckzieh müesse. 1864 isch de Ulysses Simpson Grant, de Eroberer vo Vicksburg, zum Oberkommandeur vo de Truppe vo de Nordstaate ernennt worde. De Grant isch noch Virginia gange und hätt im General William Tecumseh Sherman de Befehl über d Truppe in Georgia übergäh.

Im Mai 1864 hän dann beidi, de Grant un de Lee, ihri Offensive gliichzitig gstartet. De Grant hätt de Lee in mehreri bluetigi Schlachte verwickelt und schließlich nach Richmond und Petersburg abdrängt und dört belagert, und de Sherman isch in Georgia immer wiiter vorgruckt, hätt Atlanta und Savannah erobert und isch witer nach Norde marschiert un in South Carolina iimarschiert. Mittlerwiil isch im Lee sini Armee in de Gräbe vo Petersburg immer schwächer worde, und im April 1865 hätt si kapituliere muesse. Druf hän dann au die reschtliche Armee vo de Südstaate kapituliert.

Ei Opfer hätt de Krieg aber no gfordert: Kurz noch de Kapitulation vom Lee hätt de Südstaatler John W. Booth de US-Präsident Abraham Lincoln im Theater z Washington verschosse. De Lincoln isch dodemit eins vo im Ganze rund 600.000 Opfer gsi, wo der Krieg koschtet hätt.

De Krieg un d Sklaverei

In de erschte Johr isch es bim Sezessionskrieg no nit um d Abschaffig vo de Sklaverei, sondern nur um d Erhaltig vo de Vereinigte Staate vo Amerika als Ganzes gange. Mit de Zit hätt sich aber deno im Norde s Bewusstsi durchgsetzt, dass die farbige Sklave im Süde e grossi Hilf bi sine Kriegsastrengige sin. Dorum hätt der US-Präsident Abraham Lincoln in sinere Emanzipationsproklamation alli Sklave im Süde zum 1.1. 1863 für frei erklärt. Zwei Johr spöter, am 31. Januar 1865, isch es denn sogar so wit gsi, dass d Sklaverei in de ganze Vereinigte Staate vo Amerika per Verfassigszuesatz abgschafft worde isch.

De „erschte moderni Krieg“

CSS Virginia, s' erschte konföderierte Panzerschiff

Der Sezessionskrieg gilt oft au als de "erschte moderni Krieg". Des hätt mehreri Gründ. Zum eine sin im Sezessionskrieg e Huufe Waffe neu entwickelt und iigsetzt worde. So hätt’s zum Bispil zum erschte Mol panzerti Kriegsschiff gäh, Landmine, und sogar die erschte Findfahrt vo me U-Boot (d’ CSS Hunley). Ußerdem isch de Krieg, vor allem in de letschte beide Johr in Virginia, so gfüehrt worde wie spöter im Erste Weltkrieg, mit Stelligskämpf und bluetige Abnutzigsschlachte.

Die Dütsche im Sezessionskrieg

Im Sezessionskrieg hän au e ganze Hufe Dütschi bzw. Dütschamerikaner kämpft, meischtens uf de Site vom Norde. Vili vo ihne sin ehemaligi (badischi) 48er-Revolutionär gsi und hän's teilwiis zu hooche Räng brocht, wie zuem Bispil de Friedrich Hecker (Oberscht), de Franz Sigel (Generalmajor) un de Carl Schurz (au Generalmajor). Teilwiis hät's ganzi Regimenter gäh, wo fascht nur us dütsche Uswanderer bstande hän, un sogar ei Korps vo de Nordstaate, s'ölfte (wo zitwiis emol vom Sigel kommandiert worde isch) isch zueme große Teil us dütschsprochige Soldate zsämmegsetzt gsi.

Literatur

Zum Sezessionskrieg git’s e ganze Huufe vo Literatur, vor allem uf Englisch. Hier solle nur e paar gnannt werde; über ihri Quelle- un Literaturangabe wird mer liicht anderi Biächer finde.

  • James M. McPherson: Für die Freiheit sterben. Die Geschichte des amerikanischen Bürgerkrieges, List Verlag Berlin, ISBN 3-471-78178-1, au Weltbild Verlag, Augsburg 2000
  • Bernd G. Längin: Der Amerikanische Bürgerkrieg. Eine Chronik in Bildern - Tag für Tag. Bechtermünz Verlag, 275 S., ISBN 3-86047-900-8, au Weltbild Verlag, Augsburg 1998
  • Shelby Foote, The Civil War. A Narrative, 3 Bde., New York 1958-1974, ISBN 0-7126-9812-4
  • William C. Davis: Der amerikanische Bürgerkrieg - Soldaten, Generäle, Schlachten. Weltbild Verlag, Augsburg 2004 ISBN 3-8289-0384-3
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