Schilderig vom Siig über d Seevölker im Dootetämpel vom Ramses III. z Medinet Habu, em altegyptische Tahut

Dr Begriff Seevölker isch vom französische Egyptolog Gaston Maspero brägt worde as Sammelbezeichnig für «Fremdvölker», vo wele in egyptische Quelle vom Neue Riich verzelt wird, ass si am Aafang vom 12. Johrhundert vor dr Zitwändi zun ere ärnste Bedrohig für Egypte worde si. Wohrschinlig handlet es sich um die gliiche Chreft, wo in dere Zit – noch neue Vermuetige 1192 vor dr Zitwändi[1] – Ugarit aagriffe hai. Au für e Reihje vo wiitere Zerstörige und Umwälzige im östlige Middelmeergebiet wärde die Völker hüfig verantwortlig gmacht.

Mä vermuetet, ass dr Usgangspunkt vo de Seevölker im west- bzw. süd-chlaiasiatische und egeische Ruum lit. Die alt-egyptischi Bezeichnig Hau-nebut wird as «Bewohner vo dr Egeis» dütet und mä het e Hufe archeologischi Fünd gmacht, wo au in die Richdig zeige.

Für Lüt, wo mit dr Bible ufgwaggse si, isch s bekanntiste vo de Seevölker das vo de Philister, au wenn s immer nonig ganz sicher isch, öb si mit em Seevolk vo de Peleset [2] idäntisch gsi si, wo em Ramses III. bekannt gsi isch. In däm sim Dootetämpel isch d Inschrift:

D Länder ... ..., die us em Norde(?) uf ihre Insle si ufgrüehrt worde, ewäg gfüehrt worde im Kampf(?) ... zur gliiche Zit. Niemer isch vor ihre (d. h. vo de Seevölker) Händ bliibe stoh, vo Hatti (d. h. s Land vo de Hethiter), Kode, Karkemisch, Arwad, Alasa aa, si si verwüestet worde. Si hai ihr Lager am ene Ort in Amurru ufgschlage. Si hai das Volk verwüestet und sis Land, wo s nüme git. Si si mit Füür choo uf Egypte zue. Ihri Hauptstütze si d Peleset, d Thekel. d Schekelesch, d Denyen und d Weschwesch gsi. (Die) Länder si vereinigt gsi und hai ihri Händ uf s Land bis zum Ändi vo dr Wält gleit. Ihr Härz isch voll Zueversicht gsi, voll mit ihre Blän.[3]

Lueg au

Fuessnote

  1. lueg Weblingg Das Omen 1192 v. Chr. von Ugarit und Artikel in de Ugarit-Forschungen 34
  2. egyptisch  
    Q3
    Z7
    D21
    Z1
    Aa18
    Z1
    U33A1 B1
    Z2
  3. noch ere änglische Übersetzig vom J. H. Breasted, Ancient Records of Egypt, Part Four, § 64.

Litratur

  • Sabine Albers, Der Seevölkersturm. in: Kemet, Heft 4 (Ramses III.). 2005, ISSN 0943-5972, S. 32–34.
  • Manfred Bietak, Zur Landnahme Palästinas durch die Seevölker und zum Ende der ägyptischen Provinz Kana’an, in: MDAIK 47 (FS Kaiser), 1991, S. 35–50
  • Eric H. Cline/David O’Connor, The mystery of the 'sea peoples'., in: D. O’Connor/S. Quirke, Mysterious Lands. Encounters with ancient Egypt, London 2003
  • Manfred Dietrich, Oswald Loretz: Der Untergang am 21.1.1192 v. Chr. von Ugarit? Der astronomisch-hepatoskopische Bericht KTU 1.78 (= RS 12.061) in: Ugarit Forschungen – Internationales Jahrbuch für Altertumskunde Syrien Palästinas – Bd. 34, 2002, S. 53 ff., Ugarit-Verlag, Münster 2003. ISBN 3-934628-33-8.
  • Trude Dothan, Moshe Dothan: Die Philister, Zivilisation und Kultur eines Seevolkes. Diederichs, München 1995. ISBN 3-424-01233-5
  • Robert Drews, The End of the Bronze Age: Changes in Warfare and the Catastrophe ca. 1200 B.C., Princeton 1993
  • Robert Drews, Medinet Habu: Oxcarts, Ships and Migration Theories, in: JNES 59/3, Chicago 2000
  • Wolfgang Helck, Nochmals zu Ramses III. Seevölkerkrieg, in: SAK 14, 1987, S. 129–145
  • Wolfgang Helck: Die Beziehungen Ägyptens und Vorderasiens zur Ägäis bis ins 7. Jahrhundert v. Chr. Harrassowitz, Wiesbaden 1962M Wiss. Buchges., Darmstadt 1979, 1995. ISBN 3-534-12904-0
  • Eileen Hirsch, Ramses III. und sein Verhältnis zur Levante, in: ÄAT 36,3, Wiesbaden 2003
  • Karl Jansen-Winkeln, Ägyptische Geschichte im Zeitalter der Wanderungen von Seevölkern und Libyern, in: E.A. Braun-Holziger & H. Matthäus (Hrsg.), Die nahöstlichen Kulturen und Griechenland an der Wende vom 2. zum 1. Jahrtausend v. Chr., Mainz 2002, S. 123–141
  • Gustav Adolf Lehmann: Umbrüche und Zäsuren im östlichen Mittelmeerraum und Vorderasien zur Zeit der „Seevölker“-Invasionen um und nach 1200 v. Chr. Neue Quellenzeugnisse und Befunde, in: Historische Zeitschrift 262, 1996, S. 1–38.
  • Gustav Adolf Lehmann, Die 'politischen-historischen' Beziehungen der Agäis-Welt des 15.–13. Jhs. v. Chr. zu Vorderasien und Ägypten: einige Hinweise in: Joachim Latacz (Hrsg.), Zweihundert Jahre Homerforschung, Colloquium Rauricum Bd. 2, Stuttgart 1991. ISBN 3-519-07412-5.
  • Abraham Malamat: The Egyptian decline in Canaan and the Sea-Peoples. Massadah, Tel-Aviv 1971.
  • Colleen Manassa, The Great Karnak Inscription of Merenptah: Grand Strategy in the 13th Century BC, Yale Egyptological Studies 5, New Haven 2003
  • Othniel Margalith: The sea peoples in the Bible. Harrassowitz, Wiesbaden 1994. ISBN 3-447-03516-1
  • Marcus Müller, Die Schlacht gegen die Seevölker unter Ramses III. in: Kemet, Heft 4 (Krieg und Frieden). 2009, ISSN 0943-5972, S. 38–42.
  • Wolf-Dietrich Niemeier, The Mycenaeans in Western Anatolia and the Problem of the Origins of the Sea Peoples, in: S. Gitin/A. Mazar/E. Stern (Hrsg.), Mediterranean Peoples in Transition. Thirteenth to Early Tenth Centuries BCE, Jerusalem 1998, S. 17–65
  • Edward Noort, Die Seevölker in Palästina, Kampen 1994
  • Eliezer D. Oren, The Sea Peoples and Their World, Philadelphia 2000
  • N. K. Sandars: The sea peoples — warriors of the ancient Mediterranean 1250—1150 BC. Thames and Hudson, London 1978, 1985, 1987. ISBN 0-500-27387-1
  • Anthony J. Spalinger, War in Ancient Egypt, Oxford 2005
  • August Strobel, Der spätbronzezeitliche Seevölkersturm: Forschungsüberblick mit Folgerungen zur bibl. Exodusthematik, Berlin-New York 1976, ISBN 3-11-006761-7.
  • Werner Widmer, Zur Darstellung der Seevölker am Großen Tempel von Medinet Habu, in: ZÄS 102, 1975, S. 67–77
  • Frederik Christiaan Woudhuizen: The Ethnicity of the Sea Peoples. Dissertation, Rotterdam 2006, (PDF; 4 MB)
  • Eberhard Zangger: Ein neuer Kampf um Troia – Archäologie in der Krise, München 1994

Weblingg

 Commons: Seevölker – Sammlig vo Multimediadateie
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