Rieche | |
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Basisdate | |
Staat: | Schwiiz |
Kanton: | Basel-Stadt (BS) |
Bezirk: | (Dr Kanton Basel-Stadt kennt kei Bezirk.) |
BFS-Nr.: | 2703 |
Poschtleitzahl: | 4125 |
UN/LOCODE: | CH RHN |
Koordinate: | 615901 / 270533 |
Höchi: | 278 m ü. M. |
Flächi: | 10,87 km² |
Iiwohner: | [1] | 21'946 (31. Dezämber 2022)
Website: | www.riehen.ch |
Charte | |
Dialäkt: Baseldütsch |
Rieche (Hochdütsch Riehen) isch e politischi Gmeind und näbe dr Stadt Basel und Bettige eini vo drei Gmeinde im Kanton Basel-Stadt in der Schwiiz. Mit öbbe 20'000 Iiwohner isch s die zweitgrössti Gmeind in der Region Nordwestschwiiz.
Geographii
Rieche lit uf dr rächte Siite vom Rhii am underen Ändi vom Wiisedal und ghört zur Agglomeration vo der Stadt Basel.
Wiil am Rhii | Lörrach (D) | Inzlige (D) |
Basel | Birsfälde, Gränzach-Wyhle | Bettige |
Gschicht
Scho vor 50'000 Johr hai sich Neanderdaaler in däm Gebiet ufghalte. E duuerhafti und durchgehendi Besiidlig vermuetet me sit öbbe 3000 vor Christus. Öbben im 6. Johrhundert hai d Alemanne e Dorf gründet. Die ersti urkundligi Erwähnig goht uf s Johr 751 zrugg, wo „Wahinhofen“, dr hütig Wänkehof erwähnt wird.[2] Dr Name Riechen chunnt 1113 zum erste Mol vor.
1270 het Rieche zum Fürstbistum Basel ghört. Vo 1444 bis 1446 isch Rieche noch der Schlacht bi St. Jakob an dr Birs blünderet und brandgschatzt worde, und wider vo 1490 bis 1493 währed dr Kappeler Fehde.
1522 isch Rieche Bsitz vo der Stadt Basel worde und het 1528 d Reformation iigfüehrt. Währed em Drissigjöhrige Chrieg het Riechen e Gränzbsetzig übercho. S Dorf isch au Zuefluchtsort vo vile Flüchtling worde.
1833, wo sich d Landschaft und d Stadt drennt hai, isch Rieche zsämme mit Bettige, wo wäsentlig chliiner gsi isch, bi dr Stadt bliibe, het sich aber d Möglichkeit offe ghalte, spöter enmol zum Kanton Baselland z wächsle.
Währed em Zweite Wältchrieg si vili Iiwohner wenigstens vorübergehend ins Landesinnere vo der Schwiiz zooge.
1958 het Rieche as ersti Schwiizer Gmeind in der Bürgergmeind s Frauestimmrächt iigfüehrt.
Bevölkerigsentwicklig
Johr | 1670 | 1774 | 1815 | 1850 | 1900 | 1920 | 1941 | 1950 | 1960 | 1970 | 1980 | 1990 | 2000 | 2010 |
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Iiwohner | 727 | 1 088 | 1 066 | 1 575 | 2 576 | 4 227 | 7 415 | 12 402 | 18 077 | 21 026 | 20 611 | 19 914 | 20 370 | 20 800 |
Quelle: Statistisches Amt des Kantons Basel-Stadt
Politik
Iiwohnerroot (Legislative)
Der Iiwohnerroot isch die obersti Gmeindsbehörde und bestoht us 40 Mitgliider. Er wird noch em Proporzsystem für en Amtsduur vo vier Johr gwehlt. Scheidet e Mitgliid us em Root us, ruckt dr Kandidat mit de meiste Stimme vo dr gliiche Liste nooch, wo nit gwehlt worden isch. D Iiwohnerrootssitzige finden eimol im Moned statt und si öffentlig.
D Sitzverdeilig im Iiwohnerroot noch dr Gsamterneuerigswahl vom 13. Februar 2006 (in Chlammere die alti Sitzverdeilig):
LDP | 9 Sitze | (8) |
SP | 8 Sitze | (8) |
EVP | 7 Sitze | (7) |
FDP | 6 Sitze | (6) |
SVP | 4 Sitze | (3) |
CVP | 3 Sitze | (3) |
S Grüene Bündnis | 2 Sitze | (2) |
DSP | 1 Sitze | (3) |
Gmeindsroot (Exekutive)
Der siibechöpfig Gmeindsroot, wo dr Gemeindipresidänt inbegriffen isch, wird alli vier Johr noch em Majorzsystem gwehlt. Im erste Wahlgang zellt s absolute Mehr, und wenn nit alli Sitz chönne verge wärde, chunnt s zum ene zweite Wahlgang, wo noch em relative Mehr abghalte wird. Wenn e Mitgliid us em Gemeindsroot usscheidet, findet en Ersatzwahl an der Urne statt (wie s bim unerwartete Dod vom Gemeindipresidänt Michael Raith im Summer 2005 bassiert isch).
Dr Gemeindsroot duet d Beschlüss vom Iiwohnerroot vorbereite und duet se noch em entsprächende Beschluss au vollzieh. Im übrige bsorgt er alli Gschäft, wo sich nit en anderi Gemeindsbehörde drum kümmeret. D Sitzige vom Gmeindsroot finden eimol in dr Wuche statt und si nit öffentlig.
D Mitgliider vom Gemeindsroot noch dr Gsamterneuerigswahl vom 12. Februar und 19. April 2006:
- Willi Fischer (EVP), Gmeindipresidänt
- Christoph Bürgenmeier (LDP)
- Irène Fischer-Burri (SP)
- Maria Iselin-Löffler (LDP)
- Michael Martig (SP)
- Matthias Schmutz (EVP)
- Marcel Schweizer (FDP)
Partnerschaft
Partnergmeinde vo Rieche si Mutte im Kanton Graubünde und Miercurea Ciuc z Rumänie.
Verchehr
Tram und Bus
Rieche ghört mit dr Stadt Basel zur Zone 10 vom Tarifverbund vo dr Nordwestschwiiz. Z Rieche het s e dichts Busnetz, wo vo grosse Glänkbus und chliine Quardierbus befahre wird. Mit dr Dramlinie 6 isch Rieche mit dr Innestadt vo Basel verbunde.
Bahn
Rieche lit an dr Wiisedahlbahn, dr Linie S6 vo der Regio S-Bahn Basel. In de Johr 2004 bis 2008 isch d Wiisedalbahn massiv usbaut worde. Z Rieche sälber isch dr Bahnhof renoviert worde, und e neuji Haltstell ("Niiderholz"), ganz im Süde vom Siidligsgebiet isch 2008 eröffnet worde. Vo dr SBB wird neus Rollmaterial (der FLIRT) iigsetzt, und im Dezämber 2006 isch d S-Bahn Linie bis zum Bahnhof Basel SBB verlengeret worde.
Individualverkehr
Dr Dorfchärn isch sit langem stark belastet vom Pändler- und Schwerverchehr, wo dur en fliesst. Für die neggste Johr si keini grössere Veränderige in Sicht.
Verchehrspolitik allgemein
D Verchehrspolitik vo Rieche isch moderate, au wenn s immer wider Vorschleg vo de rächte Barteie git, ass me dr Individualverchehr uf Choste vom öffentlige Verchehr sott sterke, öbbe d Trassee vo der S-Bahn zun ere „Entlastigsstross“ umzbaue oder gwüssi Buslinie, wo nit stark frequentiert si, abzschaffe.
Zollfreistrosse
Die beide dütsche Stedt Lörrach und Wiil am Rhii, wo beidi an Rieche agränze, sträbe sit meh as hundert Johr e diräkti und zollfreiji Strosseverbindig a, wo men aber numme über Schwiizer Gebiet chönnt realisiere. Si sött e chli meh as 700 Meter dur s Gebiet vo Rieche laufe, brucht e Brugg über e Fluss Wiise und tangiert e Schwümmbad. Trotz erheblige Protest wird die Stross jetzt baut – d Befürworter berüefe sich uf e Staatsvertrag zwüsche Dütschland und dr Schwiiz. D Hauptgegnere argumentiert, ass e sone Stross nümme ziitgemäss siig agsichts vom drohende Klimakollaps, ihri Familie siig scho im Johr 751 dört urkundlig erwähnt (richtig wohrschiints 1608) dorum haig si dört die eltiste Rächt. Dr Staatsvertrag zwüsche dr Eidgenosseschaft und dr Bundesrepublik siig zwüsche zwei dütsche Staatsgebild abgschlosse worde, wo erst lang noch ihrer Familie dört Rächt übercho haig. Usserdäm wurd d Auelandschaft dr Wiise nooch stark beiidrächtigt, wenn nit sogar ganz zerstört. Mit em Afang vo de Bauarbeite het me s Schwümmbad müesse zue due.
Schuel und Bildig
D Schuel isch im Kanton Basel-Stadt in drei Stuefe iideilt.
Primarschuel
D Chinder chömme im Alter vo siibe Johr in d Primarschuel, wo vier Johr duurt. Es git z Rieche im Ganze fümf Primarschuelhüüser: s Wasserstelzeschuelhuus, s Niiderholzschuelhuus, s Schuelhuus Erlestrströssli, s Steigruebeschuelhuus und s Schuelhuus „Hinder Gärte“.
Orientierigsschuel
D Orientierigsschuel (churz: OS) bildet die zweiti Stuefe und wird au vo allne Chinder bsuecht. Si duurt drei Johr (5. bis 7. Schueljohr). Erst denn wird noch de Leistigszügnis entschiide, weli Schüeler uf d Wiiterbildigsschuel (WBS) und weli uf s Gymnasium gönge. Z Rieche git s drei Orientierigsschuele: s Burgschuelhuus, s Hebelschuelhuus und dr OS-Deil vom Wasserstelzeschuelhuus.
Gymnasium/Wiiterbildigsschuel
Rieche het zwar weder e Weiterbildigsschuel (WBS) non es Gymnasium uf em eigene Gmeindigebiet, allerdings befindet sich dr Schuelhuuskompläx Bäumlihof uf Basler Grund unmittelbar an dr Gränze zur Gmeind Rieche. D WBS duurt zwei Johr (8. und 9. Schueljohr), s Gymnasium fümf Johr (8. bis 13. Schueljohr) und isch in Schwerpunggtklasse iideilt. Am Bäumlihof-Gymnasium wärde die folgende Schwerpünggt abote: Physik und Awendige vo dr Mathematik, Latiinisch, Spanisch, Italiänisch, Muusig, Bildnerischs Gstalte, Biologii und Chemii.
Museene
Fondation Beyeler
- Hauptardikel: Fondation Beyeler
S Basler Galeristenehebaar Hildy und Ernst Beyeler hai für ihri Kunstsammlig d Fondation Beyeler gründet und hai se 1997 für immer dr Öffentlichkeit zuegänglig gmacht im ene Museum wo vom Archidekt Renzo Piano z Riehen konzipiert worden isch. Näbe de Kunstwärk us em Bsitz vo de Beyelers – vorwiegend Bilder us dr klassische Modärn und ozeanischi Kunst – git s au regelmässig grossi Usstellige. So het zum Bispil s Künstlerehebaar Christo und Jeanne-Claude 1998 fast 200 Bäum vor em Gebäud verpackt.
Spiilzügmuseum
Im Alte Wettsteihuus, wo us em 17. Johrhundert stammt, befindet sich s Spiilzüüg- Dorf- und Räbbaumuseum. Es beherbärgt e Sammlig vo europäischem Spiilzüüg vo allne Arte, vor allem aber Holzspiilware, Dittihüüser und -chuchene, Blächspiilzüüg, Blei- und Zinnfigure, Papiirtheater und Iisebahne.
Kunst Ruum Rieche
Dr Kunst Ruum Rieche im ehemolige Landsitz „Berowergut“ isch s kommunale Usstelligsgebäud vo dr Gmeind Rieche und vo ihrer Kunstkommission. D Präsentatione, wo im Kunst Ruum Rieche sit 1998 stattfinde, si em ziitgenössische Kunstschaffe vo dr Region gwidmet.
Parkalage und Wald
Z Rieehe git s e baar sehr grossi, guet pflägti Parkalage. Zu ihne zelle dr Wänkehof, wo s au e Riithalle git, dr Sarasinpark, dr Park vom Landguet Bäumlihof (au „Chlei Rieche“ gnennt) und d Wettstei-Aalag. Rieche isch vo dr Ostsiite vom Bettinger Wald und vo dr Westsiite vo de Langen Erle umge. Die Grüenzone si s au, wo s Wohne im Grüenen möglig mache, ohni dass me uf d Vordeile vo dr Stadt muess verzichte.
Friidhoof
Mit rund 40'000 Gräber und ere Flächi vo öpe 50 Hektare isch de Friidhoof am Hörnli vo de Stadt Basel, wo uf Riechemer Bode ligt, de gröscht Friidhoof vo de Schwiz.
Lüt
- Hans Sandreuter (1850–1901), e Baasler Künstler vom Symbolismus und vom Fin de siècle, z Rieche gstorbe
- Hans Frei (1868–1947), e Baasler Medalliöör und Bildhauer, z Rieche gstorbe
- Tom Keenig (* 1982), e Hip-Hop-Beatmaker un -Produzänt un Radio-Moderator, z Rieche ufgwachse
Literatur
- L. Emil Iselin: Geschichte des Dorfes Riehen. Festschrift zur Jubiläumsfeier der 400jährigen Zugehörigkeit Riehens zu Basel. Basel 1923.
- Albin Kaspar: Häuser in Riehen und ihre Bewohner. Heft I, Riehen 1996; Heft II, Riehen 2000.
- Michael Raith: Gemeindekunde Riehen. Hrsg. vom Gemeinderat Riehen, 2. überarbeitete und aktualisierte Aufl., Riehen 1988.
- Ursula Reinhardt: Riehen (= Schweizer Kunstführer, Nr. 250). Basel 1978.
- Riehen, Geschichte eines Dorfes. Zur Feier der 450jährigen Zugehörigkeit Riehens zu Basel, 1522–1972. Hrsg. vom Gemeinderat Riehen, Riehen 1972.
- Lukrezia Seiler, Jean-Claude Wacker: Fast täglich kamen Flüchtlinge. Riehen und Bettingen – zwei Grenzdörfer 1933 bis 1948 (= Beiträge zur Basler Geschichte). Christoph Merian, Basel 2013, ISBN 978-3-85616-580-2.
- Arlette Schnyder u. a.: Riehen – ein Portrait. Schwabe, Basel 2010, ISBN 978-3-7965-2672-5.
- Peter Thommen: Die Kirchenburg von Riehen. Materialhefte zur Archäologie in Basel 1993, Heft 5, Basel 1993.
- Anne Nagel, Klaus Spechtenhauser: Riehen. (Schweizerische Kunstführer, Nr. 942/943, Serie 95). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 2014, ISBN 978-3-03797-126-0.
Weblingg
- Website vo der Gmeind Rieche
- Rieche - Foti vo gester und hüt
- Urs Leuzinger, Brigitta Strub: Riehen. In: Historisches Lexikon vo dr Schwiiz.
- Gemeinde Lexikon Riehen
Nowiis
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
- ↑ L. Emil Iselin: Geschichte des Dorfes Riehen, Basel 1922
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