Rächtspopulistischi Bardeije in Öiropa 2016.
 im nazionale Parlamänt verdräte.
 Regierigsbardei.
 Stellt dr Regierigsschef

Rächtspopulismus moint a Strömung oder Ideologii in dr Politik wo rächts isch, a Politik macht wo populär isch, also wo em oifacha Volk schmeckt. Dr Rächtspopulismus het hüte Verdräter in de Parlamänt vo de mäiste öiropäische Staate und in ere Hampfle si d Rächtspopuliste Däil vo dr Koalizion i de Regierig.

Überblick

Dr Rächtspopulismus het sich in meerere westöiropäische Staate vo de spoote 1970er Joor aa afo uusebilde und het sich noch em Fall vom Kommunismus in de 1990er au in de Staate vo Ostöiropa usbräitet. Die, wo die Strömig verdräte, verbinde extreemi Posizione vo Däil vo dr politische Rächte mit eme öffentlige Bekenntnis zur Demokratii und wände sich uf populistischi Art öbbe gege d Iiwanderer, die Öiropäischi Union und die etablierte Bardeie. Si verlange au e läistigsorientierti Gsellschaftsornig, e Bekenntnis zum „Christlige Oobeland“ und zur nazionale Kultur. Hüfig isch das verbunde mit Islamfindligkäit und dr Forderig noch ere Politik vo „Law-and-Order“ gege Persone und Organisazione, wo si für die äigeni Nazion für schäädlig oder gföörlig halte, und gege Strukture im Staat, in dr Verwaltig und im politische Entschäidigsbrozäss, wo si dängge, ass si z liberal und z unflexibel sige.

Rächtspopuliste gseen sich as Sproochroor von ere schwiigende Meerhäit, wo d Inträsse von ere vo de etablierte Bardeije ignoriert wurde und wo de Migrante oder ethnische Minderhäite gegenübeer im Noochdäil sig. Mit däm richdet sich dr Rächtspopulismus in sim Sälbstverständnis gege gsellschaftligi Minderhäite und gege die politischi Klass, won er von ere dänggt, ass si korrupt und machtbesässe sig und im Volk nid gnueg nooch wurd stoo. Dr „Appäll an s Volk“ söll drbii suggeriere, ass es en ächte Volkswille gääb, wo men em nume e Stimm müess gee .[1]

Im Geegesatz zu de neofaschistische und revisionistische Rächtsbardeie in dr Noochchriegszit verzichdet dr Rächtspopulismus uf e völkisch brägts Wältbild; an Blatz vom klassische Rassismus verdrättet er kulturelle Rassismus. Dr Rächtspopulismus leent s demokratische Süsteem nit äifach ab, sondern isch gege äinzelni Elimänt wie gege dr Pluralismus, dr Minderhäiteschutz oder d Religionsfreihäit. Rächtspopulistischi Bardeie und Organisazione stönde mäistens in dr Opposizion und chönne plakative Maximalforderige stelle, wo in dr Öffentligkäit guet aachömme. Wenn son e Bardei aber d Regierig übernimmt, cha s zu Entwigglige choo, wo mä mit em Begriff Demokratii kuum cha veriibaare. Wo die rächtskonserwativi Fidesz under em Victor Orban z Ungarn an d Macht choo isch, het si d Zueständikäit vo de Gricht und d Prässfreihäit iigschränggt und neofaschischtische Chreft wie dr paramilitärische Magyar Gárda, wo zur rassistische Jobbik-Bardei ghöört, immer wider freiji Hand bim Drangsaliere vo Zigüüner gloo.

E Däil vo de Polizikwüsseschaftler gseen im Rächtspopulismus en Ernöierigsbeweegig vo dr extreeme Rächte, wo uf die gsellschaftlige, politische und witschaftlie Veränderige in de modärne öiropäische Staate sit de 1970er reagiert. Us iirer Sicht gäbe rächtspopulistischi Bardeije de Ängst vo dr Bevölkerig vor dr Modärnisierig und de Umbrüch Usdrugg und häi as Antworte klaari, äisitige Parole, wo dr politische Klass und de Minderheite d Schuld an alle Missständ in d Schue schiebe.

Brobleem mit em Begriff

Dr Begriff vom Rächtspopulismus isch au schwer z fasse, wil sich sini Verdräter vilmol programmatisch stark von enander underschäide und d Gränze zum dradizionelle extreme Spektrum und Konservativismus fliessend si. Vom sozialwüsseschaftlige Begriff sött mä underschäide, wie s Wort in de Medie und in dr Öffentligkäit brucht wird. Därt wird s im Allgemäine pejorativ brucht und isch negativ bsetzt. Drzue chunnt, ass dr Usdrugg im allgemäine Sproochgebruch mäistens unscharf isch und die wo so beschriibe wärde, wiisen en zrugg. Aber au in dr politikwüsseschaftlige Diskussion wird em Begriff Unscherfi vorgworfe und ass er käi "Substanz" häig,[2] dr Begriff wird im Diskurs brucht, isch aber nit unaagfochte.

Litratuur

  • Phillip Becher: Rechtspopulismus (Basiswissen Politik / Geschichte / Gesellschaft / Ökonomie). Köln: PapyRossa-Verlag 2013. 123 S., ISBN 978-3-89438-511-8.
  • Hans-Georg Betz: Radical Right-Wing Populism in Western Europe. St. Martin’s Press: New York 1994. X, 226 S., ISBN 0-312-08390-4 und ISBN 0-312-12195-4.
  • Christoph Butterwegge, Gudrun Hentges: Rechtspopulismus, Arbeitswelt und Armut: Befunde aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Verlag Barbara Budrich, Opladen 2008. 306 S., ISBN 3-86649-071-2.
  • Frank Decker (Hrsg.): Populismus: Gefahr für die Demokratie oder nützliches Korrektiv? Springer, Wiesbaden 2006. 254 S., ISBN 3-531-14537-1.
  • Alexander Häusler (Hrsg.): Rechtspopulismus als „Bürgerbewegung“ – Kampagnen gegen Islam und Moscheebau und kommunale Gegenstrategien. VS, Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2008. 292 S., ISBN 978-3-531-15919-5.
  • Oliver Geden: Diskursstrategien im Rechtspopulismus: Freiheitliche Partei Österreichs und Schweizerische Volkspartei zwischen Opposition und Regierungsbeteiligung. Springer, Wiesbaden 2006. 246 S., ISBN 3-531-15127-4.
  • Florian Hartleb: Rechts- und Linkspopulismus: Eine Fallstudie anhand von Schill-Partei und PDS. VS, Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2004. 361 S., ISBN 3-531-14281-X.
  • Ernst Hillebrand (Hrsg.): Rechtspopulismus in Europa. Gefahr für die Demokratie?. Dietz, Bonn 2015.
  • Christoph Kotowski: Populismus in Polen, München 2014, ISBN 3-656-58121-5.
  • Gerd Reuter: Rechtspopulismus in Belgien und den Niederlanden: Unterschiede im niederländischsprachigen Raum. VS, Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden 2009. Zugl.: Osnabrück, Univ., Diss., 2009, ISBN 978-3-531-17134-0.
  • Roland Sturm: Rechtspopulismus. In: Dieter Nohlen, Hans-Olaf Schulze (Hrsg.): Lexikon der Politikwissenschaft. Band 2, N–Z. 4. aktualisierte und ergänzte Ausgabe C.H. Beck, München 2010. ISBN 978-3-406-59234-8, S. 887 ff.
  • Friso Wielenga, Florian Hartleb: Populismus in der modernen Demokratie – Die Niederlande und Deutschland im Vergleich. Münster: Waxmann 2011, ISBN 978-3-8309-2444-9.
  • Ruth Wodak, Majid Khosravinik und Brigitte Mral: Right-Wing Populism in Europe – Politics and Discourse London: Bloomsbury 2013, ISBN 978-1-78093-232-3.

Weblingg

Fuessnoote

  1. Karin Priester: Populismus als Protestbewegung, in: Alexander Häusler (Hrsg.): Rechtspopulismus als „Bürgerbewegung“. Kampagnen gegen Islam und Moscheebau und kommunale Gegenstrategien, Wiesbaden 2008, S. 19–36, hier S. 30.
  2. Roland Sturm, Rechtspopulismus, in : (Hrsg. Nohlen, Dieter; Schultze, Rainer-Olaf):Lexikon der Politikwissenschaft, C. H. Beck Verlag, 4. aktualisierti und erwitereti Uflaag, Münche 2010, S.887 ff.
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