dr Polo Hofer bi me Uuftritt am Open Air Hoch-Ybrig am 18. Juni 2011, zäme mit dr Fabienne Louves

Dr Polo Hofer (* 16. März 1945 z Inderlache aus Urs Alfred Hofer; † 22. Juli 2017 z Oberhofe am Thunersee)[1][2] isch ä Schwiizer Mundartrock-Sänger gsy.

Läbe

Dr Polo Hofer het scho früeh agfange i vrschidene Bänds Schlagzüüg spile. Ersch später het är d Rolle vom Sänger überno, wobii är e gwüssi Zyyt lang no beides zäme het gmacht. Zersch het är i dene Bänds vor auem änglischi und amerikanischi Beat- und Soulhits nachegspiut. I de sibezger und achtzger Jahr het är agfange mit sine verschidene Bänds o i Mundart z singe und het so viu zur Popularisierig vor Mundartrockmusig gmacht.

Dr Polo Hofer isch nid nume Sänger gsy; er isch ä glernte Lithograph, Maler, Dichter, Schouschpiler (Houptroue i dä Fiume Das Schweigen der Männer u Die Vogelpredigt vom Clemens Klopfenstein) u vo 2008 bis 2011 o Radiomoderator vo sire eigetä Radioshow Polo's Perlä uf DRS3 gsy. Ufgfalle isch dr Polo Hofer o i angerem Kontext. So het är öppe 1971 füdleblut für e Bärner Stadtrat kandidiert. Immer wider het är sech o zum Hanf rouche güsseret und är het aus dr prominäntischt Kiffer vor Schwiiz goute. Im Jahr 2004 het är e Gaschtuftritt ir Fernsehsändig Leben wie zu Gotthelfs Zeiten gha, wo är ä Sägese het dängelet und es Liedli gsunge. Dr Polo Hofer isch o scho im Gfängnis gsy, wöu är e Orgele und es Schlagzüg het gstohle.

Dr Polo Hofer het ou Uftragskomposizione gmacht; Endi 1979 d Hymne für Radio 24, em erschte Privatradio vor Schwiz, u im 1987 de Song «Im Minimum e Gummi drum» für d Kampannie vor Aids-Hilf Schwiz.[3]

Im Dezember 2008 het d Stadt Interlake la verlute, dass si ä Platz wärdi "Hofer-Ammann-Platz" toufe; das zu Ehre vom Polo Hofer und am Hanery Ammann. Am letschte Oktoberaabe vom 2009 isch de dä Platz mit eme Fescht iigweit worde.[4]

Dr Polo Hofer isch mit dr Alice Hofer ghüratet gsy und het z Oberhofe am Thunersee gläbt. Dert isch er im Juli 2017 nach ere lengere Chräbserchrankig gstorbe.[2]

Näme

Em Polo Hofer sy richtige Vorname isch Urs Alfred gsy. Ir Pfadi hei si ne «Polo» touft, wüu siner Öutere dennzmal bereits Polo-Shirts im Lade verchouft hei.[5] Ir Press, am Radio oder am Fernseh het me speter, won er aus Musiker bekannt worden isch ou «Polo National» chönne läse oder ghöre.[6]

Musikerkarrierä

1959: Dr Polo Hofer gründet mit sibe angerne Pfadigspähnli d Troubadours

1961: Dr Polo Hofer spiut Schlagzüg bi de Four Jets, wo sech druf Jetmen nenne. Später toufe si sech zu Polo's Jetmen um.

1968 gründet är d Pop Tales

1970 entstöh mit em Hanery Amman, em Schiffer Schaffer u em Sämi Jungen d Mundart-Band Rumpelstilz. Mit de Rumpelstilz bringt är unger angerem di bärndütsche Hits Kiosk u Teddybär use. Insgesamt entstöh 3 LPs u 1 Doppel-LP.

1978 gründet dr Polo Hofer mit Teile vo Span d Bänd Schmetterding

1984 wird d SchmetterBand gründet. Die gröschte SchmetterBand-Hits si: Wyssebüehl, Alperose, Giggerig, Sennehund, Weisch no?, und so wiiter (insgesamt 11 CDs, 3 Best-Of-Alben u 2 Doku-Filme).

2004 tourt dr Hofer mit dr Bänd The Alpinistos mit (Hanery Amman, Michel Poffet, Andi Pupato und Hank Shizzoe)

Am 7. Oktober 2006 wird ds Lied Alperose vom Schwiizer Fernsehpublikum zum gröschte Schwiizer Hit 2006 gwählt.

Uuszeichnige und Ehrige

  • 1995: Prix Walo (Kategori Rock)
  • 2002: Prix Walo (Kategori Pop & Rock)
  • 2007: Dr Polo Hofer und dr Hanery Amman werde vom Gmeindrat Interlake mit em „Goldenen Schlüssel“ gehrt.
  • 2007: Em Polo Hofer sis Schaffe wird in dr Sonderuusstellig Jungfrau, Hofer & Ragusa im Historische Museum Bärn gwürdigt.
  • 2008: Dr Polo Hofer chunnt dr Musikpriis 2008 vom Kanton Bärn über.[7]
  • 2009: S früener „Flückmätteli“ z Interlake wird uf dr Name „Amman-Hofer-Platz“ umgnännt.[4]
  • 2011: Swiss Music Award für sy Läbeswärch
  • 2016: Schweizer des Jahres 2015[8]

Diskografi

Mit Rumpelstilz

  • 1975: Vogelfuetter
  • 1976: Füüf Narre im Charre
  • 1977: La Dolce Vita
  • 1978: Fätze u Bitze vo geschter u jitze
  • 1989: Live im Anker
  • 1991: Musig wos bringt (Best-Of-Sampler)

Mit Polos Schmetterding

  • 1978: Polo Hofer SchmetterDing
  • 1979: Tip-Topi Type
  • 1981: Enorm in Form
  • 1982: Papper-La-Papp
  • 1988: 12 Schmetter-Hits (Best-Of-Sampler)

Mit dr SchmetterBand

Jahr Titel CH-Peak Aamerkig
1984 Polovinyl 16
1985 Giggerig 2 Erstveröffentlichung: 27. Oktober 1985
1986 Im Wilde Weste 10 Erstveröffentlichung: 14. Dezember 1986
1988 Rütmus, Bluus + schnälli Schue! 1 Erstveröffentlichung: 12. Juni 1988
1990 Eden 1 Erstveröffentlichung: 7. Oktober 1990
1991 15 starke Songs plus 3 - Best-Of-CD
1992 Travailler c'est trop dur 1 Erstveröffentlichung: 6. September 1992
1993 Live 6 Live-Album
Erstveröffentlichung: 5. Dezember 1993
1994 Welcome i dr Sonderbar 1 Erstveröffentlichung: 13. November 1994
1995 1987–1994. Weitere 15 starke Songs 20 Best-of-CD
Erstveröffentlichung: 22. Oktober 1995
1997 Über alli Bärge 1 Erstveröffentlichung: 14. September 1997
2000 Härzbluet 1 Erstveröffentlichung: 16. Januar 2000
2002 Xangischxung 2 Erstveröffentlichung: 2. Juni 2002
2004 Silber, Gold & Perle 1 Best-of-CD
Erstveröffentlichung: 5. September 2004
2007 Duette 1977–2007 3 Als Polo Hofer
Erstveröffentlichung: 24. März 2007
2009 Prototyp 1 Als Polo Hofer
Erstveröffentlichung: 21. August 2009

Ab 2004 mit diverse Musiker

Jahr Titel CH-Peak Aamerkig
2004 The Alpinistos 1 Bundesplatz 2004 DVD
Erstveröffentlichung: August 2004
2007 Duette 1977–2007 3 Polo Hofer
Erstveröffentlichung: 24. März 2007
2009 Prototyp 1 Polo Hofer
Erstveröffentlichung: 21. August 2009
2010 Rimix 6 Polo Hofer
Erstveröffentlichung: Sept. 2010
2011 Polo Hofer singt Bob Dylan 4 Polo Hofer
Erstveröffentlichung: 27. Mai 2011
2015 100 % Schweizer Musik 1 Polo Hofer & Friends
Erstveröffentlichung: 23. Oktober 2015
2016 Ändspurt 2 Polo Hofer
Erstveröffentlichung: 8. Januar 2016
2016 Die besten Balladen von 1976–2016 13 Erstveröffentlichung: 25. November 2016

Publikatione

  • Der Rock, der Roll + überhaupt. Poems. Limmat Verlag, Zürich 1997, ISBN 3-85791-284-7 (vergriffen, einzelne Exemplare noch bei polohofer.ch erhältlich)
  • Polosofie Vol. I, Editions FIRMA-LA-DOUCE, 2004, ISBN 3-9522915-0-1 (vergriffen)
  • Polosofie Vol. II, Editions FIRMA-LA-DOUCE, 2005, ISBN 3-9522915-2-8
  • Polosofie Vol. III, Editions FIRMA-LA-DOUCE, 2006, ISBN 3-9522915-3-6
  • Das alles u no vil meh. Bisher veröffentlichtes Liedergut von Polo Hofer. Vorwort: Alice Hofer. Zytglogge, Oberhofen 2010, ISBN 978-3-7296-0803-0

Literatur

  • Orlando Geremia: Ross’n’Roll. Mit Polo Hofer auf grosser Tour durch die kleine Schweiz. elfundzehn, Eglisau 2014, ISBN 978-3-905769-36-4.
  • Walter Haas: Zeitgenössische Mundartliteratur der deutschen Schweiz. Ein theoretischer und geschichtlicher Überblick. In: Michigan Germanic Studies 6 (1980), S. 58–119
  • Thomas Küng: Rhythmus & Rausch. Polo Hofers langer Weg. Bugra Suisse, Bern 1988, ISBN 3-7170-0125-5 (formal falschi ISBN)
  • POLO. Eine Oral History von Samuel Mumenthaler. Mit 140 Fotos und bis dato vollständiger Diskografie. Editions Plus Sàrl, Zürich 2005, ISBN 3-909676-16-2
  • Samuel Mumenthaler: 50 Jahre Berner Rock. Vorwort von Polo Hofer. Zytglogge, Oberhofen 2009, ISBN 978-3-7296-0796-5

Nachwiise

  1. «Tschou zäme, es isch schön gsy!» (Memento vom 24. Juli 2017 im Internet Archive) Artiku uf tagesanzeiger.ch vom 24. Juli 2017
  2. 1 2 Mundartlegende gestorben – Polo Hofer ist tot SRF News vom 24. Juli 2017
  3. Polo Hofer – vom Hippie und Popstar zum Schweizer des Jahres (Memento vom 27. Juli 2017 im Internet Archive) Artiku uf watson.ch vom 24. Juli 2017
  4. 1 2 Interlaken benennt einen Platz nach den Musikern Hanery Amman und Polo Hofer – Besser als der Walk of Fame Artiku uf nzz.ch vom 2. Novämber 2009
  5. Polo (Site cha nüme abgrüeft wärde; Suche im Webarchiv) uf pfadinamen.ch
  6. Deutschschweizer Zeitungen ehren «Polo National» (Site cha nüme abgrüeft wärde; Suche im Webarchiv) Bricht uf bluewin.ch vom 25. Juli 2017
  7. nachrichten.ch: Polo Hofer erhält den Musikpreis des Kantons Bern, 10. Oktober 2008
  8. Polo Hofer ist «Schweizer des Jahres» Artiku uf nzz.ch vom 10. Jänner 2016
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