Chiis oder Grien heisst en Art vo Bode uf em Feschtland, wo vo Flüss i dr Nöchi vo Gebirg mit ere grosse Mängi vo Stei bildet worden isch. Und Chiis seit men au allgemein enere Sorte vo Gstei, wo us runde Steistück mid ere bestimmte Grössi bestoot. I dr Materialwirtschaft rächnet me gmäss der Norm DIN 4022 Chörner, wo mindeschtens 2 und maximal 63 Millimeter gross sind, zum Chiis. Chlyneri Deili heisse Sand.
S mittelhochdüütsche wort kis bedüütet «grobe Sand». I dr Mundart seit me de gröbere Chiisstück au Chiselstei. S alemannische Wort «Grien» chunt hüt vor allem no im Bärndüütsche vor[1][2] und a vilne Oort i dr Düütschschwiiz und z Baade-Württebärg als Fluername.
Wäge der Erosioon vo de Bärge und noch Bärgstürz bringe Bech, Flüss und Gletscher Stück vo de Felse obenabe. Zerscht sind das unregelmässigi Bröcke mit grobe, mängmol scharfe Kante. Wenn si i de Gwässer wyter transportiert wärde, chöme si gly rundi Forme über und wärde immer chlyner. Do derby entstoot no meh Sand und fyns Material, wo mit em Wasser vil wyter als d Steine wägggfüert wird. I de Bärgtääler und i de flache Landschafte wyter usse blybe die häregschwemmte Stoff lige. I de Gebiet, wo d Gwässer mit eme grössere Gfell durelaufe, blybt zerscht s Chiis mit chly Sand lige, wyter unde chunt no der Sand hi und i de flache Landschafte, wo d Flüss und d Strööm langsam flüsse, bilde sech Sedimänt vo fynem Leem.
Sedimänt mit Chiis heisse i dr Fachsprooch Schodder. I de Flusstääler wie a dr Aare und am Rhy sind vo de Geolooge grossi Schodderterrasse beschribe worde, wo d Fluss während und nach de Yschzyte abglageret hend.
Uralti Chiisböde verwandle sech, wenn si lang mit Chalch durtränkt wärde, zu feschte Gsteischichte, wie me se zum Bischpil i de Voralpe a vilne Bärge als Nagelflue atrifft, öpen im Oberallgäu und im Toggeburg.
- Chiis ooni Sand
- Siebgstell zum Chiis sortiere im Bärner Oberland
- Chiiswärch bim Berninapass im Bünderland
- Güeterzug mit Chiiswäge
Literatur
- D. Vollenschaar (Hrsg.), Reinhard Wendehorst: Baustoffkunde. 26. Auflage. Hannover 2004, ISBN 3-87870-778-9.
- Jäckli, Heinrich: Kies - auch in der Schweiz bald eine Mangelware. Geowissenschaften in unserer Zeit;, 1983, 1, 4; s. 122–126.
Weblink
- Dietmar Meier: Sand-ABC.
Fuessnote
- ↑ Grien im Schwiizerische Idiotikon uf digital.idiotikon.ch
- ↑ Grien uf berndeutsch.ch