Dialäkt: Schwäbisch |
Dr Hermann Keller (* 20. Novembr 1885 z Stuegert, † 17. Auguscht 1967 z Freiburg em Breisgau) ischt a deitscher Musikwissaschaftler, Kombonischt, Organischt ond Hochschuallehrer gwäa.
Aus seim Leaba
Dr Hermann Keller ischt am 20. Novembr 1885 z Stuegert uf d Welt komma. Deet ischt’r au ufgwagsa ond en d Schual ganga. Weil sei Vadder, dr Jakob Heinrich Johann Keller, Archidekt gwäa ischt, hôt dr Jong nôch seim Abi au ôgfanga, Archidekdur zo studiira, obwohl’r sich eigentlich meh zor Musik nôhzoga gfiilt hôt. En Mincha hôt dr Keller d Bekanntschaft mit-em Kombonischda Max Reger gmacht. Bei sellem hôt’r neaba seim Archidekdurstudiom Privatondrricht gnomma. Wia dr Max Reger gmerkt hôt, was fir a grauß musikalisch Talent en seim Schialer steckt, hôt’r-em da Rôt gäa, statt Archidekdur liabr Musik zo studiira. Des hôt sich dr Keller et zwoimôl saga lau ond hôt bald druf Klaviir, Orgl ond Kombosizioo studiirt, zerscht en Mincha, nôchher z Stuegert ond schliaßlich noh en Leipzig. Seine wichdigschde Lehrer send-em dô drbei dr Max Pauer ond dr Heinrich Lang en Stuegert sowia dr Karl Straube z Leipzig gwäa.
Wia dr Keller 1910 mit-em Studiom ferdich gwäa ischt, hôt’r sei erschda Stell als Organischt an dr Stadtkirch en Weimar kriagt. Drneaba hôt’r noh an Lehrauftrag an dr großherzoglicha Musikschuel vo sellra Stadt ghet. Em Jôhr 1916 isch’r en sei Hoimetstadt zruckzoga, wo-nr Organischt an dr Markuskirch worra ischt. Zuasätzlich hôt’r noh an Lehrauftrag als Dozent fir d Gschicht vo dr Musik an dr Technischa Hochschual vo Stuegert ghet. Neaba seine Konzert- ond Dozendatädigkeida hôt’r noh an dr Uni Diibenga studiiert ond 1924 zom Dr. phil. promoviirt. Die musikalische Artikulation, besonders in den Werken Bachs ischs Thema vo seira Arbet gwäa. Em Jôhr druf isch’r an dr Stuegerter Musikhochschual zom Professor ernannt worra. 1946 schliaßlich ischt’r Direktr vo sellra Eirichdong worra.
An Haufa Jôhr lang isch dr Keller dr Vorsitzende vom Landesverband Baden –Württemberg Deutscher Tonkünstler und Musiklehrer und Musiklehrer gwäa.
Am 12. Auguscht 1967 isch dr Keller z Immestad am Bodasee vo-ma Audo ôgfahra ond schwer vrletzt worra. Weil mr-am em Krankahaus z Meersburg et helfa hôt kenna, isch’r en d Neuroschirurgisch Klinik vo Freiburg vrlegt worra, wo-nr fenf Dag schbätr d Auga fir emmr gschlossa hôt.
Bedeidong
Em Keller sei Lebenswerk ischt weniger kennzoichnet durch seine oigene Kombosiziona wia vilmehr durch dui glicklicha Vrbendong vo dr prakdischa Musik mit seim graußa pädagogischa Gschick. Seller Omstand hôt-en en d Lage vrsetzt, an Haufa alda Musik – bsondrs Barockmusik ond dô drvoo dui vom Johann Sebastian Bach – nei rauszogäa ond mit indrnazional anerkannde Lehrwerk fir a guada kinschtlerischa Interpratazioo zo sorga. Seine Schrifda wellet hauptsächlich a Hilf fir d Praxis sei. Se wellet des mitteila, was a Laie driber wissa will ond was a Fachmôô wissa sott.
A Auswahl vo seine Fachbiacher
- 1931: Schule des Generalbassspiels
- 1939: Schule der Choralimprovisation
- 1941: Die Kunst des Orgelspiels
- 1948: Die Orgelwerke Bachs
- 1950: Die Klavierwerke Bachs
- 1955: Phrasierung und Artikulation
- 1965: Das Wohltemperierte Klavier von Johann Sebastian Bach
Literatur
- Illustriertes Musiklexikon, rausgäa vom Hermann Abert, Verlag J. Engelhorns Nachf., Stuttgart, 1927
- Friedrich Herzfeld: Das Lexikon der Musik, Verlag Ullstein GmbH, Frankfurt am Main – Berlin – Wien (1976)
- Joachim Faller: Hermann Keller. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 26, Nordhausen 2006, ISBN 3-88309-354-8, Sp. 764–766.
- Martin Just: Keller, Hermann. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 11, Duncker & Humblot, Berlin 1977, ISBN 3-428-00192-3, S. 456 f.
- Die Musik in Geschichte und Gegenwart, Band 9, S. 1625.