Fikzioon (lat. fictio, „Gstaltig“, „Personifikazioon“, „Erdichig“ vo fingere „gstalte“, „forme“, „sich usdänke“) bezäichnet d Schaffig von ere äigene Wält dur Litratuur, Film, Moolerei oder anderi Forme vo dr Daarstellig und dr Umgang mit sonere Wält. Bi dr Fikzioon handlet es sich um e bedütendi Kulturtechnik, wo in vile Beriich vo dr Kunst zum Iisatz chunnt.

Zum erklääre, was Fikzioon isch, wiist mä in dr Litratur- und Kunsttheorii under anderem druf hii, ass bi dr Fikzioon dr Aaspruch uf Woored feeli und ass es kä Überiistimmig mit dr Realidäät gääb. Es git vili underschidligi Aasetz, zum dr Begriff z erkläre, aber e Theorii vo dr Fikzioon, wo allgemäin akzeptiert isch, git s bis hüte nit.

Fikzioon in dr Litratuur und im Film

Litratuur

Vo de drei draditionelle literarische Gattige Epik, Drama und Lürik si fikzionali Teggst mindestens in de epische und de dramatische Wärk seer hüfig. Speziell dr Roman, d Churzgschicht und d Nowälle gälte as fikzional.

Öb au d Lyrik fikzional isch, do drüber diskutiert mä aber kuum. Die klassischi Posizioon us em spoote 18. Joorhundert isch, ass d Lürik en ummiddelbare Usdruck vo dr Persönligkäit vom Dichter isch und isch in däm Sinn nit fikzional, sondern e Form vom nit-fikzionale Usdruck. Hüte isch d Uffassig immer mee verbräitet, ass au lürischi Teggst e Vorstelligswält schaffe.

Es git aber e Hufe literarischi Forme, wo nit fikzional si wie Leergedicht, Faable oder Aforisme. Au Autobiografie, Räiselitratuur und Rootgääberlitratur si mäistens nid fikzional.

Film

Die mäiste Schaner vom Kinofilm si fikzional. Mä cha sääge, ass mä im Kino aanimmt, ass dr Film wo zäigt wird, fikzional isch und wenn es sich um e faktuali Daarstellig handlet, wird mä bsundrigs druf hiigwiise (zum Bischbil bim Dokumentarspiilfilm). Zu de bsundrigs erfindigsriiche fikzionale Schaner ghööre Fantasy und Science Fiction.

Litratuur

Klassischi fikzionstheoretischi Schrifte

  • Dorrit Cohn: The Distinction of Fiction. Johns Hopkins University Press, Baltimore MD u. a. 1999, ISBN 0-8018-5942-5 (Sammlung auch älterer Aufsätze von Dorrit Cohn).
  • Gottfried Gabriel: Fiktion und Wahrheit. Eine semantischen Theorie der Literatur. Frommann-Holzboog, Stuttgart 1975, ISBN 3-7728-0573-6 (Problemata 51).
  • Gérard Genette: Fiction et diction. Seuil, Paris 1991, ISBN 2-02-012851-9 (Deutsche Übersetzung: Fiktion und Diktion. Fink, München 1992, ISBN 3-7705-2771-2).
  • Käte Hamburger: Die Logik der Dichtung. Klett, Stuttgart 1957 (4. Auflage. Klett-Cotta, Stuttgart 1994, ISBN 3-608-91681-4).
  • Wolfgang Iser: Das Fiktive und das Imaginäre. Perspektiven literarischer Anthropologie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1991, ISBN 3-518-58077-9.
  • Kendall L. Walton, Mimesis as Make-Believe. On the Foundations of the Representational Arts. Harvard University Press, Cambridge MA u. a. 1990, ISBN 0-674-57619-5.

Aktuelli litraturwüsseschaftligi und soziologischi Aarbede

  • Martin Andree: Archäologie der Medienwirkung. Faszinationstypen von der Antike bis heute. (Simulation, Spannung, Fiktionalität, Authentizität, Unmittelbarkeit, Geheimnis, Ursprung). Fink, München 2005, ISBN 3-7705-4160-X
  • J. Alexander Bareis: Fiktionales Erzählen. Zur Theorie der literarischen Fiktion als Make-Believe. Acta Universitatis Gothoburgensis, Göteborg 2008, ISBN 978-91-7346-605-9 (Göteborger germanistische Forschungen 50)
  • Thorsten Benkel: Soziale Welt und Fiktionalität. Chiffren eines Spannungsverhältnisses. Kovac, Hamburg 2008, ISBN 978-3-8300-3112-3 (Socialia 89).
  • Remigius Bunia: Faltungen. Fiktion, Erzählen, Medien. Erich Schmidt, Berlin 2007, ISBN 978-3-503-09809-5 (Philologische Studien und Quellen 202), (Zugleich: Siegen, Univ., Diss., 2006).
  • Elena Esposito: Die Fiktion der wahrscheinlichen Realität. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-518-12485-7 (Edition Suhrkamp 2485).
  • Stephanie Metzger: Theater und Fiktion. Spielräume des Fiktiven in Inszenierungen der Gegenwart. transcript, Bielefeld 2010, ISBN 978-3-8376-1399-5 (Theater 18), (Zugleich: München, Univ.,Diss., 2009).
  • Jürgen H. Petersen: Die Fiktionalität der Dichtung und die Seinsfrage der Philosophie. Fink, München 2002, ISBN 3-7705-3758-0.
  • Frank Zipfel (Hrsg.): Fiktion, Fiktivität, Fiktionalität. Analysen zur Fiktion in der Literatur und zum Fiktionsbegriff in der Literaturwissenschaft. Erich Schmidt, Berlin 2001, ISBN (Allgemeine Literaturwissenschaft – Wuppertaler Schriften 2), (Zugleich: Mainz, Univ.3-503-06111-8, Diss., 1999).

Aktuelli kognizionspsüchologischi Aarbede

  • Richard J. Gerrig: Experiencing Narrative Worlds. On the Psychological Activities of Reading. Yale University Press, New Haven CT u. a. 1993, ISBN 0-300-05434-3.
  • Lisa Zunshine: Why we Read Fiction. Theory of Mind and the Novel. Ohio State University Press, Columbus OH 2006, ISBN 0-8142-1028-7.

Sammelwärk

  • Dieter Henrich, Wolfgang Iser (Hrsg.): Funktionen des Fiktiven. Fink, Münche 1983, ISBN 3-7705-2056-4 (Poetik und Hermeneutik 10).
  • Maria E. Reicher (Hrsg.): Fiktion, Wahrheit, Wirklichkeit. Philosophische Grundlagen der Literaturtheorie. Mentis-Verlag, Paderborn 2006, ISBN 3-89785-354-X (KunstPhilosophie 8).

Weblingg

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