Bekannti Lüüt, won uf Alemannisch gschribe händ, gits vili.
Alemannischi Literatur im ängere Sinn sind d Dichtig im ene alemannische Dialäkt un anderi Textarte, wu uf Alemannisch gschriibe sin – do ghere aü d Text in dr Alemannische Wikipedia drzue.
Alemannischi Literatür im wittere Sinn isch Literatür, wu üs em alemannische Sprochrüüm kunnt un d alemannisch Region un ihre Kültür zum Gegestand het. Zum Deil enthalte teil schriftditschi Text aü alemannischi Dialog, wiä Der Bauernspiegel vum Jeremias Gotthelf.
Wie s agfange het
Dr Begrinder vu dr moderne alemannische Dialäktdichtig isch dr Johann Peter Hebel, wo ganz am Afang vom 19. Joorhundert mit sine alemannische Gedicht grossen Erfolg gha het; au der Rezensänt Johann Wolfgang Goethe het se grüemt. Uf e Hebel berieffe sich es par anderi Autoore, wo öppe zur glyche Zyt oder churz drufabe agfange händ i dr Mundart z schrybe, und bis hütte wird s Adänke an gross Dichter i dr Region Basel und Löörech pflägt.
Ditschland
Im Oberbadische händ noch em Hebel de Hermann Burte un de Gerhard Jung üs ere beachtlige Zahl vu Dialäktdichter rüsgragt. Witteri oberbadischi Dichter sin: dr Karl Kurrus vum Kaiserschduahl, d Elisabeth Walter un dr Richard Gäng üs em Hotzewald. E gueti erschti Übersicht über d'südbadische Dialektdichtig git s Bändli Alemannische Gedichte von Hebel bis heute (1989).[1]
Uff de Seite Dichte und musiziere vu de Muettersproch-Gsellschaft gitts Lebensläuf, Publikatione, Uszeichnunge und Koschtprobe vu Autore und Musikgruppe.[2]
Frankrich
Bekanti Mundartautore vom Elsass sind d Marie Hart, der Auguste Lustig und der René Schickele gsi.
Im Elsass verdrätte dr André Weckmann un dr Adrien Finck ender e brogressivi Richtig, dr Nathan Katz un dr Raymond Matzen e draditionälli.
Italie
En aagseeni Walser Dichteri us em Pumat isch d Anna Maria Bacher. En Täil vo irne Gidicht sind vom Heinz Holliger sogar vertoont woorde. Nöd wyt ume bikannt woorde sind d Autore us Greschunei (lueg daa) und Eischeme (lueg daa), aber iri Dichtige sind immerhin 1995 im Sammelband «Orizzonti di poesia» wider emaal usechoo. Nu Insider bikannt isch de Pietro Axerio us Arimmu.
Öschtrych: Vorarlbärg
Im Vorarlbärg und psunders im Rhintl het d Dialäktdichtig e gueti Tradizioon. Bekanti Autore sind öppe dr Adolf Vallaster und d Anni Mathes. D Vorarlbärger Schriftsteller schaffe immer wider mit Kolleegen ännet em Rhy i dr Schwiiz zäme, wie bi de Verastaltige MundartMai oder mit dr Mundart-Anthology «Am Rhii».
Schwiiz
Schwyzertüütschi Autore gits vil.[3] Us der Zyt vom Ancien Regime sind alti Volchslieder im Tieläkt us par Kantöön überliferet, wo me numen usnamswys d Verfasser vonne kännt. Aagfange häts dänn mit dr nöien alemannische Dichtig au i dr Schwiiz scho im früene 19. Jahrhundert. En eerschti Sammlig hät der Otto Sutermeister sid de 1860er Joore veraastaltet. Der Otto vo Greyerz hät dänn um 1900 ume en «Boom» vo Dialäktliteratur uusglööst. Au spööter häts alewyl wider nöie Wäle ggää. Mir bringed da nu e paar Byspil:
- Im Aargöi isch 1856 em Ernst Ludwig Rochholz sini Samlig vo Saagen usecho, wo vil drvo im Dialäkt abtrukt gsi sind: Schwiizer Saagen us em Aargau. Um die vorletscht Johrhundertwändi het denn d Sophie Haemmerli-Marti Gedicht und Gschichte i der Otmissinger Mundart gschribe. De Theolog Paul Haller degäge hät e sozialkritischs Wäärch gschribe; vo im gits Gedicht i klassische Värsmaass und es Theaterstück Marie und Robert, wo unerhört guet gstaltet und bodelos truurig isch.[4] Anderi Aargauer Mundartautoore sind d Fanny Oschwald, d Martha Ringier, der Robert Stäger, d Lina Zulauf, de Gottlieb Fischer, de Adolf Frey, de Walter Müller, de Josef Villiger un de Andreas Neeser.
- Im Apezällerland het dr Johannes Merz, won er d Gedicht vom Johann Peter Hebel glääse het, i de 1820er Joore sälber au afo dichte. Dr Julius Ammann het im 20. Joorhundert Sache im Apezäller Tieläkt gschribe.
- Z Basel isch d Mundartdichtig sid dr Ziit vom Hebel läbig. Schriftsteller sind näbe andere dr Jonas Breitenstein, dr Theodor Meyer-Merian, dr Blaasius, d Maria Aebersold und der Fritz Liebrich, wo au über s Läbe vom Johann Peter Hebel gschribe het, gsi.
- Wichtigi Baselbieter Autore sind de Jonas Breitenstein us em 19. Jahrhundert und de Traugott Meyer us em 20. Jahrhundert.
- Im Bärnbiet häts im früene 19. Jahrhundert mit em Gottlieb Jakob Kuhn sine Gedicht und Lieder aagfange, und au vom Jeremias Gotthelf gits e paar Gschichte, wo ganz uf Bärntütsch sind und nöd, wie s mäischt von em, uf Hoochtüütsch mit bärntütsche Phrase drin. So richtig loosggangen isch es dän aber eerscht im 20. Jahrhundert. De Rudolf vo Tavel häd über s Läbe vo de Bärner Patrizier i de Vergangehäit gschribe. S Läben uf m Land händ de Simon Gfeller, dr Carl Albert Loosli, d Maria Lauber und de Albert Streich dargstellt. De beliebtischt Autoor vom Bärner Heimetschutz-Theater isch der Emil Balmer gsy. Modärni Autore sind de Martin Frank, de Guy Krneta, de Pedro Lenz, de Kurt Marti, de Werner Marti, de Fritz Widmer und de Roland Zoss.[5]
- Uf Glarnertütsch hät scho ganz früe de Cosmus Freuler gschribe. Humoristisch sind d Gschichte vom Caspar Streiff. Am bikanntischte woorden isch aber de Georg Thürer.
- Im Pündnerland hät de Johann Andreas von Sprecher 1858 mit Dialäktmundart aagfange; aagschlosse händ si gly de Michael Kuoni i den 1880er- und de Georg Fient i de 1890er-Jahr – all drei us em Prättigä. Bikannt sind au öppe de Josef Hug vo Undervatz, de Luzi Jenny vo Tschappina, de Johann Josef Jörger vo Vals und de Hans Valär vo Tavaa worde.
- Im Kanton Luzärn hät d Schwyzer Mundartliteratur überhaupt aagfange, nämli mit em Jost Bernhard Häfliger und em Josef Felix Ineichen, wo im spaate 18. und früene 19. Jahrhundert gschribe händ. Spöter hät z Luzärn dr “Zyböri” mit Mundartwärch Erfolg gha und im Luzärner Hinterland isch der Mundartautor und Volchskundler Josef Zihlmann als «Seppi a de Wiggere» bekant worde.
- En bikannten Obwaldner Autoor isch de Julian Dillier.
- Z Sanggalle sind d Frida Hilty-Gröbly und d Clara Wettach wichtigi Mundartautorinne gsi.
- De Schaffuuser Albert Bächtold hät sis ganz Läbe in ere Räie vo Romän abghandlet.
- Us em Kanton Soledurn chömed öppe de Dichter Franz Josef Schild, de Lyriker Josef Reinhart, de Albin Fringeli und de Prosaiker Ernst Burren.
- De Schwyzer Meinrad Lienert hät ländlichi, verkläärendi Lyrik gschribe.
- Us em Tuurgi chömed der Ernst Nägeli, der Dino Larese und der Alfred Huggenberger.
- I de Mundart vom Urner Urschnertall hät d Marie Meyer-Bollschweiler Gidicht gschribe.
- Walliserdüütsch schrybe d Bernadette Lerjen-Sarbach, dr Hannes Taugwalder und anderi Autoore.
- Us em Züripiet sind öppe z näne de Johann Martin Usteri, der August Corrodi, de Jakob Stutz und de Jakob Sänn für s 19. Jahrhundert, d Barbara Egli, de Ruedi Hägni, d Amalie Halter-Zollinger, de Ruedi Chägi, d Emilie Locher-Werling, de Paul Wehrli und de Traugott Vogel im 20. Jahrhundert – und de Viktor Schobinger, wo hüt no schrybt.[6]
Lueg au
Alemannische Tegscht i de Musig
Liederbüecher
In Bade, im Elsass und in de Schweiz sind d alemannische Tegscht zu de Lieder immer e bizzele anderscht. A guets Beischpiel isch s Lied „In Mueders Stübeli“ in Schwobeland, Bade, Elsass, Schweiz und Vorarlberg.[7]
Alemannischi Volchslieder sind sid em Spootmiddelalter bekannt.
Es git vil Liederbüecher mit Mundartgedicht usem 19. und 20. Jahrhundert:
- Im Röseligarte
- Liedermeie
- Jimmy Flitz Chinderwiehnacht
Liedermacher
Bi de Schwiizer Musiker isch es eso: Wäns nöd änglisch singed, dänn meischtens im Dialäkt. Die Liedermacher sind bekannt für iri engaschierte Tegscht: Mani Matter, Peter Reber, Tinu Heiniger, Polo Hofer, Roland Zoss, Patent Ochsner, Züri West und Sina. Au großi Ärfolg gha händ de Gölä und de Florian Ast. Iri Tegscht sind zwar populär, aber im Vergliich zu dene us de erschte Lischte weniger aschpruchsvoll. E bsunderi Kunschtform sind d Lieder vom Endo Anaconda vo Stiller Has. Mundart isch au im Schwiizer Spoken-Word üblech.[8]
Lueg au:
Literatur
- Gerhard Wolfram Baur (Hrsg.): Alemannisch-schwäbische Mundartliteratur nach 1945. Formen – Entwicklungen – Tendenzen diesseits und jenseits des Rheins. Bühl 1989. ISBN 3-7826-0163-7.
- Gerhard Wolfram Baur: Warum schreiben Sie im Dialekt? Eine Autorenbefragung. In: Matthias Spranger (Hrsg.): Dialekt – Wiederentdeckung des Selbstverständlichen? Eine alemannisch-schwäbische Bestandsaufnahme. Freiburg 1977, S. 41–47.
- Manfred Gsteiger, Christian Schmid, Andres Kristol: Dialektliteratur. In: Historisches Lexikon vo dr Schwiiz.
- Walter Haas: Lozärnerspròòch. Eine Geschichte der luzerndeutschen Mundartliteratur mit einem Verfasserlexikon und einem Lesebuch. Räber, Luzern/Stuttgart 1968.
- Gerhard Jung: Neue alemannische Dichtung am Hochrhein. Versuch einer Bestandsaufnahme. In: Badische Heimat, Heft 2 Juni 1983, S. 331-363
Fuessnoote
- ↑ Hubert Baum, Karl Kurrus un Heinrich Lehmann (Hg.): Alemannische Gedichte von Hebel bis heute. Heiteres und Besinnliches. Waldkirch: Waldkircher Verlag 1989, ISBN 3-87885-198-7
- ↑ Offizielle Wäb-Syte vu de Muettersproch-Gellschaft mit em Verzeichnis vu de Dichter und Musiker. Archiviert vom Original am 12. Januar 2012; abgruefen am 25. September 2011.
- ↑ Auswahl-Bibliografie derjenigen Titel der Schweizer Mundartliteratur, die als primäre Quellen der rezenten Mundart für das Idiotikon ausgewertet wurden.
- ↑ Auswahl-Bibliografie derjenigen Titel der Aargauer Mundartliteratur, die als primäre Quellen der rezenten Mundart für das Idiotikon ausgewertet wurden.
- ↑ Auswahl-Bibliografie derjenigen Titel der Berner Mundartliteratur, die als primäre Quellen der rezenten Mundart für das Idiotikon ausgewertet wurden. Archivlink (Memento vom 26. Februar 2011 im Internet Archive)
- ↑ Auswahl-Bibliografie derjenigen Titel der Zürcher Mundartliteratur, die als primäre Quellen der rezenten Mundart für das Idiotikon ausgewertet wurden. Archivlink (Memento vom 2. Juli 2010 im Internet Archive)
- ↑ Uli Führe und Stefan Pflaum: Woni sing un stand. Ein grenzüberschreitendes alemannisches Liederbuch. G. Braun Buchverlag, Karlsruhe 2012. ISBN 978-3-7650-8620-5. S. 20-22 und S. 229-232.
- ↑ D SRF-Mundartsändig Schnabelweid prichtet sid Joore über d Entwicklig vo dr Spoken-Word-Szeene i dr Schwiiz.