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Bi't efterlukin as noch ei ales klaar wurden.

Meine lieben Sylter,
Da kommen alljährlich viele Tausende von Leuten
aus allen Teilen Deutschlands und aus fremden Ländern
herbei, und alle freuen sich an Eurem schönen Eilande,
an der wild wogenden See und an dem frischen Winde,
der durch die Dünen streicht; und manche gehen von
Westerland oder Wenningstedt auch nach der Ostseite,
in die alten' Dörfer Keitum und Morsum. Und wer je
von den alten Friesen gelesen hat oder hat sagen hören,
der hofft hier noch alte Sitte und alten Brauch zu finden.
Aber weit gefehlt: man sieht hier nicht so viel davon,
wie in manchen anderen Gegenden unseres deutschenVater-
landes, denn die alte Sylter Tracht ist längst verschwunden,
die alte Bauart ist bei den meisten Häusern der Bequemlich-
keit halber aufgegeben, und Ihr sprecht mit den Fremden ein
besseres Hochdeutsch, als viele Bewohner niederdeutschen
Landes es können. Das schönste altheimische Erbgut, das
Ihr habt, das zeigt Ihr jenen Fremden nicht; und tätet
Ihr es, so würde kaum Einer es in seiner ganzen Bedeutung
zu schätzen wisen: es ist Eure alte Sylter Sprache.
Die Sprache ist der beste Ausdruck desVolkscharakters,
denn was der Mensch von Kind auf an denkt und fühlt, das
hat er durclı die Sprache gelernt und giebt es durch die
Sprache von sich. Und wenn Ihr, liebe Sylter, Euch gar sehr
von anderen deutschen Stämmen unterscheidet und Eure Art
reiner als viele andere bewahrt habt, so giebt sich das am
besten in Eurer Sprache kund. Doch ich habe leider den
Eindruck, als ob Manche von Euch sie missachteten, besonders
1.

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