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jemals rechtsbündig dem Königreiche Dänemark,
noch dem Herzogtum Schleswig — einverleibt
worden; welches ich meinerseits bezweifle und zwar
aus historischen Gründen unserer Stellung, seit der
Grenz-Bestimmung des Heiligen Römischen Reiches,
dessen Mumien gegenwärtig wieder umgeben werden
mit neuem „Anstrich“ der „Verwesung“. —
Ich behaupte vielmehr, wir bildeten von jeher
einen Freistaat, unter sogenanntem Schutz einer
benachbarten größeren Macht.
Verloren wir unsere Stellung, so ist es an
uns, sie wieder einzunehmen.
Verfüget über mich in allem, was Ihr für die
nächste Zukunft mir als Pflichterfüllung auferlegen
möchtet; ihr dürfet bauen auf mich, denn ich habe
meine Überzeugung bewähret in einer großen Ver-
gangenheit.
Ich fühle meinen Beruf, zu wirken unter Euch,
mit Euch, zur Aufrechterhaltung unserer Volksrechte.
Im Namen des geistes, der sich offenbaret in seiner
wunderbaren Kraft und Herrlichkeit zur Befreiung
der Völker Europas:
„Wir wollen frei sein, wie's die Väter waren;
Und lieber tot sein, denn als Sklave leben!“ —
Am Schlusse dieser Ansprache zückte er den
Dolch — und als zögen die Schatten einer noch
ungebornen Zeit plötzlich über seine Seele, sprach er
das für ihn selber bedeutungsschwere Wort: