Zwergbinsenralle
Die Zwergbinsenralle (Heliornis fulica), auch Zwergbinsenhuhn genannt, ist ein 26 bis 33 Zentimeter großer Vertreter aus der Familie der Binsenrallen. Das Gewicht der Einzeltiere beträgt zwischen 125 und 150 Gramm.
Zwergbinsenralle | ||||||||||
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Zwergbinsenralle | ||||||||||
Systematik | ||||||||||
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Wissenschaftlicher Name der Gattung | ||||||||||
Heliornis | ||||||||||
Bonnaterre, 1791 | ||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Art | ||||||||||
Heliornis fulica | ||||||||||
(Boddaert, 1783) |
Aussehen
Die schlanken Vögel haben ein olivbraunes bis dunkelgraues Rückengefieder. Der Schwanz ist dunkelgrau, die Schwanzspitzen sind schwarz und am Ende weiß gefärbt. Die Brust ist hellbraun, der Bauch ist weiß. Die Beine sind hellbraun und mit 3 dicken schwarzen Punkten an der Oberseite versehen. Die Krallen sind schwarz. Der Hals ist schwarz und in der Mitte mit einem dicken länglichen, weißen Streifen versehen. Der Kopf ist an der Stirn ebenfalls schwarz und an den Seiten ist ein dünner, länglicher weißer Streifen vorhanden. Der Bereich unter dem Auge ist hellbraun. Der Schnabel ist rot und die Schnabelspitze ist schwarz gefärbt. Männchen und Weibchen unterscheiden sich nur sehr minimal in der Gefiederfarbe voneinander. Die Männchen sind etwas größer und schwerer als die Weibchen. Zwischen den gelben Zehen sind Schwimmhäute vorhanden.
Verbreitung und Lebensraum
Die Zwergbinsenralle ist in Südmexiko, ganz Mittelamerika sowie Bolivien und Argentinien vertreten. Sie kommt an stehenden oder langsam fließenden Gewässern wie Waldbächen, überwachsenen Uferrändern von Fließgewässern und Lagunen vor.
Lebensweise
Sie ernährt sich von Insekten, anderen Wirbellosen und deren Larven sowie von Amphibien und Fischen, die sie tauchend erbeutet. Daneben frisst sie auch Pflanzensamen und andere Kleintiere. Obwohl sie gut fliegen kann, flüchtet sie bei Gefahr lieber in das dichte Unterholz, um sich zu verstecken. Diese Vögel sind ganzjährig standorttreu. Die Zwergbinsenralle ist tagaktiv und verbringt die Nacht in ihrem Baumnest. Sie sind meist sehr schweigsam und stoßen nur bei der Balz oder zur Revierverteidigung bellende, grunzende oder blubbernde Laute aus.
Fortpflanzung
In das Nest, das in einem über dem Wasser ragenden Baum oder Strauch angelegt wird, legt das Weibchen 2–4 Eier. Nach 11-tägiger Brutzeit schlüpfen die nackten, blinden Jungen. Sie werden danach vom Männchen aus dem Nest entfernt und in Hauttaschen der Achselhöhle unter den Flügeln sowohl beim Schwimmen als auch beim Fliegen transportiert.
Gefährdung und Schutzmaßnahmen
Da diese Art noch relativ häufig vorkommt und keine Gefährdungen bekannt sind, wird sie von der IUCN als (Least Concern) nicht gefährdet eingestuft.
Literatur
- David Burnie (Hrsg.), Mariele Radmacher-Martens: Tiere: Die große Bild-Enzyklopädie mit über 2.000 Arten. Aus dem Englischen von Gabriele Lehari. Dorling Kindersley, München 2012, ISBN 978-3-8310-2232-8, S. 306.
- Das große Weltreich der Tiere Seite 239, 240 Verlag: Planet Media AG, Zug 1992 ISBN 3-8247-8614-1
- Christopher M. Perrins: Die große Enzyklopädie der Vögel. Orbis Verlag, 1996 (deutsche Übersetzung aus dem Englischen) ISBN 3-572-00810-7, S. 130, 132.
- Faszinierende Vogelwelt Seite: 82, 83 Verlag: Karl Müller 1992 (deut. Übersetzung aus dem Englischen) ISBN 3-86070-320-X
- Wilhelm Eigener (Hrsg.), Erna Mohr: Enzyklopädie der Tiere. Band 2, Weltbild, Augsburg 1991, ISBN 978-3-89350-361-2, S. 313.
- Christopher M. Perrins (Hrsg.): Die BLV-Enzyklopädie Vögel der Welt. Aus dem Englischen von Einhard Bezzel. BLV, München/Wien/Zürich 2004, ISBN 978-3-405-16682-3, S. 223 (Titel der englischen Originalausgabe: The New Encyclopedia Of Birds. Oxford University Press, Oxford 2003).
Weblinks
- Heliornis fulica in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2017.2. Eingestellt von: BirdLife International, 2016. Abgerufen am 30. November 2017.