Zum schwarzen Bären (Weimar)

Das Gasthaus Zum schwarzen Bären ist eine Speisegaststätte mit Ferienwohnung auf dem Markt 20 in Weimar an dessen Südseite.

Gasthof „Zum Schwarzen Bären“

Das Gasthaus wurde im Jahr 1540 errichtet und ist das älteste noch betriebene in der Stadt gelegen mitten im Zentrum. Damit ist es zehn Jahre älter als das Cranachhaus. Als es errichtet wurde, war es in seiner Art auch das einzige seiner Art in der Stadt. Dieses bekam den Namen Zum schwarzen Bären, welches über dem ehemaligen Torbogen auch unschwer zu erkennen ist. Dieses hat die Umschrift: Das Haus steht in Gottes Hand, zum schwartzen Beren es genant. Unter dem Bären auf dem Bildfeld steht V.D.M.I.AE für (Verbum Domini manet in aeternum – das Wort des Herrn bleibt in Ewigkeit).[1] Auffällig ist außerdem ein erst 1926 freigelegter Rundbogen im Renaissancestil aus Weimarer Travertin, der bei der letzten Restaurierung grell rot überstrichen wurde.[2]

Zum Teil kündet noch heute das Interieur von seiner bewegten Geschichte. Dazu zählt u. a. der Kachelofen, stilistisch an die Renaissance-Zeit anknüpft, jedoch wohl eine Zutat aus dem 19. Jahrhundert der Gründerzeit ist. Häufig waren hier Einquartierungen, die den Wirten hohe Verluste eingebracht hatten. Das war u. a. im Dreißigjährigen Krieg der Fall. Ein Bärenwirt begründete 1696 den benachbarten Gasthof „Zum Elefanten“, der nach seinem Abriss 1935 durch Hermann Giesler 1937 zum „Hotel Elephant“ wurde.[2] Der Bärenwirt, der 1696 den Gasthof kaufte, der zum „Hotel Elephant“ wurde, war der herzogliche Mundschenk Andreas Barittig.[3] Im 1877 ließ der damalige Besitzer auf den schwarzen Bären ein weiteres Stockwerk draufsetzen. Nach den Bombardierungen 1945 wurde der Gastbetrieb eingestellt und erst 1999 wiedereröffnet.

Der gesamte Markt einschließlich dieses Hauses steht auf der Liste der Kulturdenkmale in Weimar (Sachgesamtheiten und Ensembles). Außerdem steht es auf der Liste der Kulturdenkmale in Weimar (Einzeldenkmale).[4]

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Einzelnachweise

  1. Nikolaus Griebel: Ein Tag in Weimar: Wanderungen zu Weimarer Stadtarchitekturen, 3. verb. Aufl., Weimar 2008, S. 27.
  2. Gerd Seidel, Walter Steiner: Baustein und Bauwerk in Weimar (= Weimarer Schriften. Heft 32), Ständige Kommissionen Kultur der Stadtverordnetenversammlung Weimar und des Kreistages Weimar-Land in Zusammenarbeit mit dem Stadtmuseum Weimar, Weimar 1988, ISBN 3-910053-08-4, S. 47.
  3. https://cosmopolis.ch/de/das-hotel-elephant-weimar-und-seine-geschichte/
  4. Denkmalliste der kreisfreien Stadt Weimar. Archiviert vom Original am 9. März 2016; abgerufen am 20. Mai 2021.
  5. Hier wird verwiesen auf Klaus Gallas: Weimar. Die 99 besonderen Seiten der Stadt, mdv Mitteldeutscher Verlag GmbH Halle, 2015. ISBN 978-3-95462-533-8
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