Zuckerwatte

Zuckerwatte (auch gesponnener Zucker) ist eine Süßware, die vor allem auf Jahrmärkten verkauft wird.

Zuckerwatte

Geschichte

Der genaue Zeitpunkt der Erfindung der ähnlich wie der Penidzucker hergestellten Zuckerwatte ist unklar. Erste Berichte finden sich in der Literatur aus dem 18. Jahrhundert in Rezeptbüchern.[1][2] 1897 meldeten William J. Morrison und John C. Wharton in Nashville ein Patent für eine Maschine zur Herstellung von Zuckerwatte an.[3]

Oft wird behauptet, die Zuckerwatte sei erst 1897 erfunden und wenige Jahre später auf einer Weltausstellung in St. Louis präsentiert worden, da hier die verbesserte Maschine patentiert wurde. Dieser Irrtum schaffte es sogar in die Trivialliteratur, sodass er als Legende weit verbreitet ist.[4]

Herstellung

In einer Zuckerwattemaschine werden für eine Portion etwa fünf bis sechs Gramm Haushaltszucker oder Isomalt – in Nordamerika wird auch oft Ahornsirup verwendet – erhitzt, verflüssigt und mittels Zentrifugalkraft gesponnen. Kristallzucker wird an einer Heizwendel bis zum Fließpunkt bei rund 150 °C erhitzt und durch die Zentrifugalkraft vom Spinnkopf weggeschleudert. Auf dem Weg vom Spinnkopf erstarrt der flüssige Zucker zu Fäden und wird in einer runden Wanne mit einem Stab als Zuckerwatte aufgewickelt. Die entstehenden Fäden sind nicht kristallin wie die Ausgangssubstanz, sondern amorph. Daher sind sie weich wie Watte. Dieser watteähnlichen Konsistenz verdankt die Zuckerwatte auch ihren Namen. Durch den Zusatz von Lebensmittelfarbstoffen lässt sich die Zuckerwatte bunt einfärben. Zusätzliche Aromastoffe zahlreicher Geschmacksrichtungen, wie zum Beispiel Blaubeere, Erdbeere, Kirsche oder Melone, vergrößern die Angebotspalette.

Bildergalerie

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Wiktionary: Zuckerwatte – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Complete Confectioner (1864), Eleanor Parkinson, S. 32.
  2. Raffald, Elizabeth. The Experienced English House-keeper (Manchester, 1769), S. 164.
  3. Patent US618428A: Candy-Machine. Angemeldet am 23. Dezember 1897, veröffentlicht am 31. Januar 1899, Erfinder: William J. Morrison, John C. Wharton.
  4. Michael Ebert und Timm Klotzek (Hrsg.): Neon Unnützes Wissen. 1374 skurrile Fakten, die man nie mehr vergißt (Heyne; 60102). 10. Aufl. Heyne, München 2009, ISBN 978-3-453-60102-4, Nr. 705.
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