Zorge (Fluss)
Die Zorge ist ein 39,6 km[3] langer, nordwestlicher und linker Zufluss der Helme im niedersächsischen Landkreis Göttingen und im thüringischen Landkreis Nordhausen. In vielen Quellen wird Zorge mit wilder Fluss übersetzt.
Zorge | ||
Die Zorge in Nordhausen | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | DE: 56482 | |
Lage | Landkreis Göttingen und Landkreis Nordhausen; Niedersachsen und Thüringen (Deutschland) | |
Flusssystem | Elbe | |
Abfluss über | Helme → Unstrut → Saale → Elbe → Nordsee | |
Quelle | Großer Wolfsbach in Hohegeiß 51° 40′ 33″ N, 10° 39′ 53″ O | |
Quellhöhe | ca. 569 m ü. NHN[1] | |
Mündung | nach Windehausen in die Helme 51° 27′ 9″ N, 10° 54′ 11″ O | |
Mündungshöhe | 158,8 m ü. NHN[2] | |
Höhenunterschied | ca. 410,2 m | |
Sohlgefälle | ca. 10 ‰ | |
Länge | 39,6 km[3] | |
Einzugsgebiet | 357 km²[4] | |
Abfluss am Pegel Nordhausen[5] AEo: 304 km² Lage: 11 km oberhalb der Mündung |
NNQ (20.10.1966) MNQ 1954–2015 MQ 1954–2015 Mq 1954–2015 MHQ 1954–2015 HHQ (04.03.1956) |
50 l/s 346 l/s 3,51 m³/s 11,5 l/(s km²) 40,9 m³/s 95,1 m³/s |
Linke Nebenflüsse | siehe unten | |
Rechte Nebenflüsse | siehe unten | |
Mittelstädte | Nordhausen | |
Kleinstädte | Ellrich, Heringen | |
Gemeinden | Zorge, Harztor, |
Geographie
Verlauf
Die Zorge entsteht in Niedersachsen im Harz und innerhalb des Naturparks Harz durch den in der Ortschaft Zorge liegenden Zusammenfluss von Wolfsbach und Sprakelbach in der Mitte des oberen Ortsteils auf rund 352 m ü. NHN. Der Wolfsbach hat wiederum mehrere Quellbäche. Die Quelle des Großen Wolfsbachs hat den längsten Fließweg und ist als Hauptquelle der Zorge klassifiziert. Sie liegt knapp unter 570 m ü. NHN am Sportplatz von Hohegeiß.
Anfangs fließt die Zorge in südliche Richtung und etwa ab der niedersächsisch-thüringischen Grenze in südöstliche. Im thüringischen Harzteil läuft sie durch den Naturpark Südharz. Hier liegen Ellrich, Woffleben und Cleysingen am Fluss. Am Südrand des Naturparks tangiert die Zorge Niedersachswerfen, ein Ortsteil von Harztor. Danach durchfließt sie Nordhausen. Nach der Stadt passiert der Fluss noch Bielen und Windehausen.
Etwas mehr als 2 km hinter Windehausen unterquert die Zorge die Bahnstrecke Halle–Hann. Münden. Kurz darauf mündet sie auf 158,8 m[2] Höhe in den dort von Westen bzw. aus Richtung Heringen kommenden Unstrut-Zufluss Helme. Die Mündung liegt im Naturpark Kyffhäuser.
Einzugsgebiet, Quellbäche und Zuflüsse
Das Einzugsgebiet der Zorge ist 357 km²[4] groß.
Quellbäche und Zuflüsse flussabwärts gereiht und mit orographischer Zuordnung (l = linksseitig, r = rechtsseitig):
Hauptquelle:
Weitere Quellbäche:
Zuflüsse: | |
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Hydrologie und Gewässergüte
Die Quellbäche der Zorge entwässern neben anderen Flüssen, wie etwa der Wieda, eines der niederschlagsreichsten Gebiete im Harz. Die der Helme zugeführten Wassermengen waren mit ein Grund für den Bau der an diesem Fluss gelegenen Talsperre Kelbra. In Thüringen wird die Zorge als „mäßig belastet“ (Gewässergüteklasse 2)[6] bewertet. Im Spätsommer 2019 trocknete der Fluss aufgrund der fehlenden Niederschläge vom südöstlichen Stadtrand Nordhausens bis Bielen komplett aus. Zahlreiche Fische sowie andere im Wasser lebende Organismen verendeten. Der örtliche Anglerverein rettete einige Tiere aus den übrig gebliebenen Pfützen.
Bilder
- Sprakelbach (l) und Wolfsbach (r) bilden die Zorge in Zorge
- Die Zorge in Ellrich
- Die Zorge bei Woffleben
- Die Zorge in Nordhausen
Weblinks
Einzelnachweise
- Niedersächsische Umweltkarten mit AK5, auf umweltkarten-niedersachsen.de
- Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
- Die Zorge von der Quelle des Großen Wolfsbachs bis zur Helme als gezeichneter GPS-Track, auf gpsies.com
- Gesamtliste der Fließgewässer im Elbeeinzugsgebiet (Fortschreibung Stand 13. Juli 2010), auf umwelt.niedersachsen.de (PDF; 365,48 KB)
- Deutsches Gewässerkundliches Jahrbuch Elbegebiet, Teil I 2015. (PDF; 9,5 MB) In: lhw.sachsen-anhalt.de. Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt, 2019, S. 183, abgerufen am 7. März 2021.
- Gewässergüte Fließgewässer 2006 (Memento vom 5. März 2016 im Internet Archive), auf tlug-jena.de (PDF; 412,8 kB)