Zophoros
Der Zophoros ist als figurengeschmückter Zierfries am Architrav der attisch-ionischen oder korinthischen Ordnung, der mit (Fabel-)(Tier-)Figuren bemalt oder als Relief gestaltet ist.[1]
Begriff und Verwendung
Die Bezeichnung stammt aus dem Griechischen (ζῳοφόρος, von ζῷον, zóon Lebewesen, Tier und φέρω, phéro tragen) in der Bedeutung von „Figurenträger“.
Der Zophoros wird von den römischen Architekturschriftsteller Vitruv in seiner Beschreibung des ionischen Stils zunächst nur als schmuckloser Fries erwähnt, der ein Viertel kleiner sein solle als der Architrav. Nur wenn auf dem Zophoros plastischer Schmuck angebracht werde, müsse er ein Viertel höher sein, damit die Figuren genügend groß seien.[2]
Der Zophoros schmückte ursprünglich griechische und später römische Tempel. Er findet sich dann auch an Gebäuden des Barock und vor allem des Klassizismus, die Formen antiker Gebäude nachbilden. Entsprechend ist der Zophoros dann auch in Architekturtraktaten seit der Barockzeit beschrieben worden.[3]
Der berühmteste Zophoros ist wohl der Parthenonfries in Athen, einem Teil der Elgin Marbles.
Literatur
- Wilfried Koch: Baustilkunde. Europäische Baukunst von der Antike bis zur Gegenwart. Orbis, München 1992, ISBN 3-570-06234-1, S. 460: Zophoros.
- Hans Koepf, Günther Binding: Bildwörterbuch der Architektur. Mit englischem, französischem, italienischem und spanischem Fachglossar (= Kröners Taschenausgabe. Bd. 194). 4., überarbeitete Auflage. Kröner, Stuttgart 2005, ISBN 3-520-19404-X (Digitalisat auf moodle.unifr.ch, abgerufen am 28. März 2024), S. 520: Zophoros.
Einzelnachweise
- Wilfried Koch: Baustilkunde. Europäische Baukunst von der Antike bis zur Gegenwart. Orbis, München 1992, ISBN 3-570-06234-1, S. 460: Zophoros.
- Vitruv. Zehn Bücher über Architektur. Übersetzt und mit Anmerkungen versehen von Curt Fensterbusch. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 4. Auflage, Darmstadt 1987, ISBN 3-534-01121-X, S. 163 (aus III. Buch, Kapitel 5.10).
- Johann Friedrich Penther: Ausführliche Anleitung zur bürgerlichen Bau-Kunst (Band 1): Enthaltend ein Lexicon Architectonicum oder Erklärungen der üblichsten Deutschen, Französischen, Italiänischen Kunst-Wörter der Bürgerlichen Bau-Kunst. Augspurg 1744, S. 164: Zophoros (Digitalisat); Tab. 1, Fig. 2, Buchstabe C (Digitalisat)