Stockenboi
Stockenboi ist eine österreichische Gemeinde mit 1590 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Bezirk Villach-Land in Kärnten.
Stockenboi | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Kärnten | |
Politischer Bezirk: | Villach-Land | |
Kfz-Kennzeichen: | VL | |
Fläche: | 100,19 km² | |
Koordinaten: | 46° 44′ N, 13° 35′ O | |
Höhe: | 795 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.590 (1. Jän. 2023) | |
Bevölkerungsdichte: | 16 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 9714 | |
Vorwahlen: | 0 47 61 | |
Gemeindekennziffer: | 2 07 23 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Zlan Nr. 2 9713 Zlan | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Hans-Jörg Kerschbaumer (FPÖ) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2021) (15 Mitglieder) |
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Lage von Stockenboi im Bezirk Villach-Land | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Geographie
Die Gemeinde liegt in Oberkärnten in einem Seitental des Unteren Drautals zwischen Drau und Weißensee. Hauptsiedlungsgebiet ist das Tal des Weißenbachs, des Abflusses des Weißensees. Der Großteil des Gemeindegebietes liegt in den Gailtaler Alpen und der Latschurgruppe. Rund 70 % der Gemeindefläche sind mit Wald bedeckt, 13 % sind landwirtschaftliche Nutzfläche.
Gemeindegliederung
Die Gemeinde ist in die vier Katastralgemeinden Stockenboi, Tragail, Wiederschwing und Ziebl gegliedert. Das Gemeindegebiet umfasst folgende 21 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2023[1]):
- Aichach (82)
- Alberden (59)
- Drußnitz (12)
- Gassen (163)
- Hammergraben (25)
- Hochegg (64)
- Hollernach (13)
- Liesing (4)
- Mauthbrücken (47)
- Mösel (20)
- Ried (61)
- Rosental (0)
- Scharnitzen (35)
- Seetal am Goldeck (0)
- Stockenboi (243)
- Tragail (145)
- Unteralm (37)
- Weißenbach (8)
- Wiederschwing (48)
- Ziebl (124)
- Zlan (400)
Nachbargemeinden
Kleblach-Lind (SP) | Baldramsdorf (SP) | Spittal an der Drau (SP) |
Weißensee (SP) | Paternion |
Geschichte
Das Gebiet wurde um 600 n. Chr. von Keltoromanen besiedelt, die vor den vordringenden Slawen zurückwichen.
Im 12. und 13. Jahrhundert gehörte Stockenboi zur Grafschaft Ortenburg. Unter Kaiser Ferdinand II. entstand am Fuß der Alpe Golz 1621 die Glashütte Tscherniheim, die bis 1879 bestand. Die Energie des Weißenbaches wurde für Sägewerke, Mühlen und Eisenhämmer genutzt, auch diese Industrie verfiel im 19. Jahrhundert. Die Gemeindegebiete von Stockenboi und Paternion sind nahezu deckungsgleich mit dem Territorium der früheren Herrschaft Paternion.
Aus einem Amt der Herrschaft Paternion sind unter Kaiser Joseph II. die heutigen Katastralgemeinden entstanden, aus denen sich 1850 zunächst auch drei Ortsgemeinden Stockenboi, Wiederschwing und Ziebl konstituierten, die jedoch schon 1865 zur Gemeinde Stockenboi zusammengeschlossen wurden. Die Gemeindegrenzen blieben bis 1973 unverändert, als das Ostufer des Weißensees von der gleichnamigen Gemeinde an Stockenboi kam.
Anfang der 1930er Jahre war der Stockenboi Graben das Urlaubsziel des Malers Max Liebermann, dessen Bilder heute schon verfallene Höfe zeigen.[2] Ebenfalls ein Stockenboi-Urlauber war der Schriftsteller Walter von Molo, der in seinem Roman „Die Scheidung“ Verhältnisse und skurrile Gestalten des Stockenboier Grabens skizzierte.
Bevölkerung
Die Gemeinde Stockenboi hat 1.743 Einwohner (2001), davon besitzen 97,3 % die österreichische Staatsbürgerschaft. 66,7 % der Bevölkerung bekennen sich zur evangelischen und 28,2 % zur römisch-katholischen Kirche, 1,0 % zum Islam. 2,5 % sind ohne religiöses Bekenntnis.
Bevölkerungsentwicklung
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Naturpark Weißensee
- Pfarrkirche Zlan: Die evangelische Pfarrkirche in Zlan wurde 1804/05 erbaut, der Turm 1950.
- Die katholische Pfarrkirche Hl. Nikolaus in Stockenboi wurde 1499 urkundlich erwähnt, 1513 geweiht.
- Kapelle Maria Magdalena in Tragail.
Regelmäßige Veranstaltungen
- woodstockenboi: Das Musik- und Kulturfestival woodstockenboi wird seit 2004 (mit einer dreijährigen Unterbrechung von 2011 bis 2013) vom Kulturverein pastART in der Naturarena von Friedbert Kerschbaumer veranstaltet.
Wirtschaft und Infrastruktur
Laut Volkszählung 2001 gibt es 55 Arbeitsstätten mit 128 Beschäftigten in der Gemeinde und 549 Auspendler (2001). Es gibt 158 land- und forstwirtschaftliche Betriebe (davon 56 im Haupterwerb), die zusammen 6.086 ha bewirtschaften (1999). Von Bedeutung ist der Fremdenverkehr am Weißensee sowie das Skigebiet Goldeck.
Bildung
- Kindergarten
- Volksschule
Verkehr
Die Verkehrserschließung erfolgt über die Stockenboier Landesstraße (L32) und die Zlaner Landesstraße (L31). Am nordöstlichen Gemeinderand im Drautal berührt die Tauernautobahn (A 10) das Gemeindegebiet.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat von Stockenboi hat 15 Mitglieder und setzte sich seit der Gemeinderatswahl 2021 wie folgt zusammen:[3]
Bürgermeister
Direkt gewählter Bürgermeister ist Hans-Jörg Kerschbaumer (FPÖ).[4]
Wappen
Das Wappen von Stockenboi zeigt „in Grün eine ins Schildhaupt reichende silberne Spitze, darin ein rotes Wasserrad schwebend, im Schildfuß ein grüner Wellenbalken.“ Der grüne Schildgrund steht für den Waldreichtum des Gemeindegebiets, der Wellenbalken für den zur Drau hin verlaufenden Weißenbach als wichtige Energiequelle und das rote Wasserrad für die für Sägen, Mühlen und Hammerwerke genutzte Wasserkraft. Die silberne Spitze repräsentiert den Hausberg der Gemeinde, den Staff (2217 m).
Wappen und Fahne wurden der Gemeinde am 22. April 1987 verliehen, die Fahne ist Grün-Weiß mit eingearbeitetem Wappen.[5]
Persönlichkeiten
- Hans Ausserwinkler (1919–1989), österreichischer Politiker (SPÖ), Bürgermeister von Klagenfurt, Landesrat
- Axel Karner (* 1955), österreichischer Schriftsteller
- Heinz Kuttin (* 1971), österreichischer Schispringer
- Johann Lindner (* 1959), in Tragail geborener Hammerwerfer und Europameister im Viererbob
- Reinhart Rohr (* 1959), österreichischer Politiker (SPÖ)
- Johann Mentitsch (1801–1851), österreichischer Gewerksdirektor und Politiker
Einzelnachweise
- Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
- Helmut Prasch: Waldglas aus Oberkärnten 1621–1879 – Glashütte Tscherniheim. Selbstverlag des Bezirksheimatmuseums Spittal-Drau 1971. In Auszügen (27 Seiten mit Abbildungen) abgedruckt in Pressglas-Korrespondenz, Nr. 2008-4 unter pressglas-korrespondenz.de Abgerufen am 20. Juli 2012 (PDF-Datei; 10,8 MB)
- Gemeinderatswahl 2021 | Villach Land | Stockenboi. Land Kärnten, abgerufen am 18. Dezember 2022.
- Bürgermeisterwahl 2021 | Villach Land | Stockenboi. Land Kärnten, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 5. November 2021; abgerufen am 18. Dezember 2022. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Gemeindewappen - Land Kärnten. Abgerufen am 1. Dezember 2020.
Weblinks
- Gemeinde Stockenboi
- 20723 – Stockenboi. Gemeindedaten der Statistik Austria