Zipfelbund
Der Zipfelbund ist ein Zusammenschluss der nördlichst gelegenen Gemeinde Deutschlands, List auf Sylt, der westlichst gelegenen Gemeinde Selfkant, des Marktes Oberstdorf im äußersten Süden und der Stadt Görlitz am östlichen Rand. Mit dem Begriff „Zipfel“ wird ein aus dem Territorium eines Landes herausragendes Gebiet bezeichnet.
Lage
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Orte des Zipfelbundes |
Himmelsrichtung | Wappen | Gemeindename | Bundesland | Koordinaten | Einwohner |
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Norden | List auf Sylt | Schleswig-Holstein | 55° 1′ 7″ N, 8° 25′ 56″ O | 1618 | |
Osten | Görlitz | Sachsen | 51° 9′ 10″ N, 14° 59′ 14″ O | 56.574 | |
Süden | Oberstdorf | Bayern | 47° 24′ 35″ N, 10° 16′ 45″ O | 9753 | |
Westen | Selfkant | Nordrhein-Westfalen | 51° 1′ 0″ N, 5° 55′ 0″ O | 10.557 |
Görlitz – der östliche Vertreter im Zipfelbund – ist nicht die Gemeinde mit dem östlichsten Punkt Deutschlands, dieser liegt in der nördlichen Nachbargemeinde Neißeaue im Landkreis Görlitz.
Geschichte
Anlässlich der zentralen Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit 1999 in Wiesbaden wurde der Zipfelbund ins Leben gerufen und mit dem Zipfelpakt besiegelt. Darin verpflichten sich die vier Zipfelgemeinden, den Austausch auf Verwaltungsebene genauso zu pflegen wie die Koordination und die gemeinsamen Aktivitäten im bürgerschaftlichen Engagement.
Ein erstes Treffen der Bürgermeister von List, Oberstdorf, Görlitz und Selfkant fand am 9. und 10. Mai 1998 in Selfkant statt. Auf dem zweiten Treffen in List auf Sylt wurde die Gründung des Zipfelbundes vorbereitet.
Der Zipfelbund präsentiert sich seit 1999 regelmäßig auf der Ländermeile bei den zentralen Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit. Er präsentiert die eigens entwickelten Produkte: So gibt es nach der Wurst mit vier Zipfeln, dem Zipfel-Journal und dem Zipfelpass seit 2004 eine Sonderkarte der Deutschen Post AG, die unter dem Titel „Abenteuer Deutschland“ den Zipfelbund würdigt und einen Sonderstempel zur Feier des Tages aufgelegt hatte.
2008 wurde erstmals der „Preis der Deutschen Zipfel“ vergeben, der an Persönlichkeiten oder Institutionen verliehen wird, die sich in besonderem Maße um soziale Belange in Deutschland verdient gemacht haben. Erster Preisträger des mit 4000 Euro – je 1000 Euro pro Gemeinde – dotierten Preises war der Meteorologe Jörg Kachelmann, der unter anderem in allen Zipfelgemeinden eine Wetterstation betreibt.[1] 2009 ging der Preis an den ehemaligen Leichtathleten und Handballspieler Joachim Deckarm,[2] 2010 wurde der ehemalige Bürgermeister und Senatspräsident Bremens, Henning Scherf, mit der Auszeichnung bedacht.[3] 2014 wurden das Norddeutsche Knochenmark- und Stammzellspender-Register und ihre Gründerin und Geschäftsführerin, Marlena Robin-Winn, mit dem Preis geehrt,[4] 2015 der Verein Projekt Schmetterling[5] – der Krebskranke und ihre Angehörigen unterstützt –, 2016 die Katarina-Witt-Stiftung[6] und 2017 der Verein Armut und Gesundheit in Deutschland e. V.[7] 2018 erhielt die Jenny-De-la-Torre-Stiftung den Preis und 2019 Paulinchen e.V.,[8] der sich Familien mit brandverletzten Kindern widmet.
Siehe auch
Einzelnachweise
- „Preis der Deutschen Zipfel“ für Jörg Kachelmann. In: Augsburger Allgemeine. 26. September 2008, abgerufen am 5. Juni 2016.
- Preis der Deutschen Zipfel geht an Joachim Deckarm. (Memento vom 31. Oktober 2013 im Internet Archive) sporthilfe.de
- Henning Scherf erhält am 3. Oktober den Zipfelpreis 2010. In: Sylter Rundschau. 1. Oktober 2010, abgerufen am 5. Juni 2016.
- „Preis der Deutschen Zipfel“ an Dr. Marlena Robin-Winn vergeben. Pressemitteilung des Norddeutschen Knochenmark- und Stammzellspender-Registers, 10. Oktober 2014; abgerufen am 6. Oktober 2016.
- Zipfel-Preis in Höhe von 4.000 Euro für besonderes Engagement in sozialen Belangen. (PDF; 515 kB) Pressemitteilung des Vereins Projekt Schmetterling e. V.; abgerufen am 6. Oktober 2016.
- Preis der Deutschen Zipfel 2016 an Katarina Witt-Stiftung. In: Website der Stadt Görlitz. 23. September 2016, abgerufen am 6. Oktober 2016.
- Verleihung des Preises der Deutschen Zipfel 2017. In: Website der Stadt Görlitz. 27. September 2017, abgerufen am 5. Oktober 2017.
- Bürgermeister verleihen Zipfelpreis 2019. In: Görlitzer Anzeiger. 30. September 2019, abgerufen am 31. März 2020.