Zimt-Ahorn

Der Zimt-Ahorn bildet eine schlanke und hohe Baumkrone mit gebogen ansteigenden Ästen; häufig wächst er mehrstämmig und ähnelt dann mehr einem großen Strauch als einem Baum. Er erreicht Wuchshöhen von 20 Metern, in Mitteleuropa allerdings selten über 10 Metern. Die Rinde junger Zweige sind dunkel-rötlich und behaart. Die Behaarung bleibt zwei oder drei Jahre erhalten, an älteren Zweigen wird die Rinde zimtbraun und färbt bei Berührung ab. Die Borke ist anfangs glatt; später löst sie sich in seitlich abrollenden papierartigen Streifen ab; die darunterliegende junge Borke ist glatt. Das eindrucksvolle Aussehen der Rinde – die Ähnlichkeit mit getrocknetem Zimt – gab dem Zimt-Ahorn den Namen und begründet den hohen Zierwert dieser Pflanzenart. Die Knospen sind sehr klein, spitz und fast schwarz.

Die gegenständig an den Zweigen angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und -spreite gegliedert. Der etwa 5 Zentimeter lange Blattstiel ist dunkel-rosafarben und anfangs dicht behaart. Die Blattspreite ist dreiteilig zusammengesetzt. Die drei Einzelblättchen sind 3 bis 8 Zentimeter lang, 2 bis 5 Zentimeter breit und schwach gelappt. Die Herbstfärbung ist leuchtend orangefarben bis karminrot und setzt etwa Anfang Oktober ein.

Die Blütezeit reicht von April bis Mai und erfolgt gleichzeitig mit dem Blattaustrieb. Der Zimt-Ahorn ist zweihäusig getrenntgeschlechtig (diözisch). Die Blütenstände enthalten meist nur drei Blüten. Der Blütenstiel ist behaart. Die gelbe, eingeschlechtige Blüte ist radiärsymmetrisch und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Jede Blüte enthält fünf Kelch- und fünf Kronblättern. Männliche Blüten enthalten zehn Staubblätter. Die Früchte tragen etwa 3,5 Zentimeter lange Flügel und bleiben in Mitteleuropa meistens unbefruchtet.

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  Zimt-Ahorn (Acer griseum), Stamm mit abblätternder Borke
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  Blätter
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  Blätter im Herbst
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  Früchte

Der Zimt-Ahorn ist im westlichen China heimisch. Als Ziergehölz wird der Zimt-Ahorn in weiten Teilen Europas verwendet. Während er auf den britischen Inseln etwa 14 Meter hoch wird, erreicht er in Mitteleuropa meist nur 6 bis 10 Meter, obwohl er hier völlig winterhart ist.

Innerhalb der Gattung der Ahorne wird der Zimt-Ahorn in die Sektion Trifoliata eingeordnet. Franchet beschrieb ihn zuerst 1894 als Unterart von Acer nikoense, Pax ordnete ihn 1902 als eigenständige Art ein. Die verwandten Arten, wie Acer mandshuricum oder Acer triflorum, sind alle in Ostasien beheimatet.

• Helmut Pirc: Ahorne. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 1994, ISBN 3-8001-6554-6, S. 137 ff.
• Xu Ting-zhi, Chen Yousheng; Piet C. de Jong, Herman J. Oterdoom, Chin-Sung Chang (Entwurf): Aceraceae. In: Wu, Z.Y., Raven, P.H. (Hrsg.): Flora of China. Online, abgerufen am 24. Dezember 2013