Zimmerverwüstung
Zimmerverwüstung[1] (auch Das schiefe Bild)[2] ist ein Sketch von Loriot aus der Fernsehserie Loriot. Er zeigt eine unbeabsichtigte, als Kettenreaktion sich steigernde Demolierung der Saloneinrichtung eines noblen Hauses. Bekanntheit erlangte die Aussage „Das Bild hängt schief“ des von Loriot gespielten Protagonisten.
Handlung
Ein Dienstmädchen – gespielt von Evelyn Hamann – bietet einem zu einem Hausbesuch eingetroffenen Beamten[3] – gespielt von Loriot – in einem fein eingerichteten Salon für einen Augenblick einen Platz an, um den Herrschaften Bescheid zu sagen. Nach einem Moment kommt das Dienstmädchen kurz wieder, um ihm auszurichten, dass er sich noch etwas gedulden möge, und schaltet für ihn das Radio an. Es erklingt der Piccolo Bolero von Mantovani, der die nun folgende Handlung in seiner langsamen Steigerung der Intensität musikalisch untermalt.
Ein Weilchen betrachtet der Wartende vom Sessel aus die Einrichtung. Daraufhin bemerkt er, dass ein kleines Wandbild schief hängt. Als er es geraderichten will, gibt dies den Anstoß für weitere und größere Unordnung im Raum, unter anderem für ein Umkippen von Tischen und die Entleerung der Wandregale. Seine unablässigen Bemühungen, das angerichtete Unheil zu beheben, misslingen, richten nur weiteren Schaden an und münden schließlich in der kompletten Verwüstung des Salons.
Als das Dienstmädchen erneut in der Tür steht, kommentiert er den chaotischen Zustand mit seinen einzigen Worten: „Das Bild hängt schief.“[4]
Ausstrahlung
Zimmerverwüstung wurde erstmals am 18. Oktober 1976[5] in der zweiten Folge Loriots Teleskizzen[6] der sechsteiligen Fernsehserie Loriot in der ARD ausgestrahlt. Dem Sketch voraus geht hierin eine Ansage Loriots: „Die Arbeit eines staatlichen Beamten im Außendienst erfordert neben einer robusten Gesundheit Takt und Fingerspitzengefühl. Im Falle eines notwendigen Hausbesuches sollte der Bürger Entgegenkommen und Verständnis zeigen.“
Themenverwandte Filme
Eine sich weniger steigernde Szene gibt es in dem Spielfilm Die Ferien des Monsieur Hulot von Jacques Tati aus dem Jahr 1953.[9]
Blake Edwards’ Spielfilm Der Partyschreck (1968) mit Peter Sellers weist viele Szenen auf, in denen die Tollpatschigkeit des Inders Hrundi V. Bakshi zu einer sich bis ins Chaos entwickelnden Dynamik der Party im Schauspieler- und Produzentenmilieu führt.[10]
Von Monty Pythons wird ein ähnliches Thema in The Accident Sketch aus der Folge Live from the Grillomat in der zweiten Staffel der Fernsehreihe Flying Circus behandelt.[11]
Einzelnachweise
- Loriot II. Loriots Teleskizzen. In: Vicco von Bülow in Zusammenarbeit mit Stefan Lukschy (Hrsg.): Die Vollständige Fernsehedition. Warner Home Video 2007. Disc 3.
- Loriots große Vibliothek – Band 1: Herren im Bad. Warner Home Video 1984. (Siehe Videofilme. In: loriot.de. Abgerufen am 24. März 2016.)
- Dies ergibt sich nicht aus dem Sketch selbst, sondern aus der vorangehenden Ansage Loriots in der Folge Loriot II – Loriots Teleskizzen der Fernsehserie Loriot: „Die Arbeit eines staatlichen Beamten im Außendienst erfordert neben einer robusten Gesundheit Takt und Fingerspitzengefühl. Im Falle eines notwendigen Hausbesuches sollte der Bürger Entgegenkommen und Verständnis zeigen.“
- „Das Bild hängt schief.“ (Memento vom 23. Dezember 2015 im Internet Archive) zehn.de. Abgerufen am 27. Juli 2015.
- Fernsehen. In: loriot.de. Loriot Design GmbH, abgerufen am 4. August 2015 (Werkverzeichnis).
- "Das Bild hängt schief". Schweizer Radio und Fernsehen (SRF), abgerufen am 3. Oktober 2023.
- Die Vertragsunterzeichnung ("Das schiefe Bild" - frei nach Loriot). Abgerufen am 3. Oktober 2023 (deutsch).
- Das Bild hängt schief! Abgerufen am 3. Oktober 2023 (deutsch).
- WilliZ: Jacques Tati: Die Ferien des Monsieur Hulot (1953) | Williz Wildes Wuseln. 7. Januar 2016, abgerufen am 3. Oktober 2023 (deutsch).
- Peter Sellers – The Party – Bathroom Scene. Abgerufen am 23. Dezember 2019 (deutsch).
- Monty Python: The Accidents Sketch. Abgerufen am 3. Oktober 2023.