Zeppezauerhaus
Das Zeppezauerhaus ist eine Schutzhütte der Sektion Salzburg des Österreichischen Alpenvereins in 1663 m ü. A. Höhe knapp unterhalb des Geierecks auf der Nordseite des Untersbergs. Es befindet sich in den Berchtesgadener Alpen im Salzburger Land hoch über der Landeshauptstadt Salzburg und nur wenige Meter von der Grenze zum Berchtesgadener Land entfernt.
Zeppezauerhaus ÖAV-Schutzhütte Kategorie I | ||
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Lage | Nordseite des Untersbergs; Salzburg, Österreich; Talort: Grödig | |
Gebirgsgruppe | Berchtesgadener Alpen | |
Geographische Lage: | 47° 43′ 28,2″ N, 13° 0′ 26″ O | |
Höhenlage | 1663 m ü. A. | |
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Erbauer | Alpenverein Salzburg des DuOeAV | |
Besitzer | Alpenverein Salzburg des ÖAV | |
Erbaut | 1883; Neubau: 1912/14 | |
Bautyp | Schutzhütte | |
Übliche Öffnungszeiten | Anfang Mai bis Ende Oktober | |
Beherbergung | 13 Betten, 42 Lager | |
Winterraum | nicht vorhanden | |
Weblink | www.zeppezauerhaus.at | |
Hüttenverzeichnis | ÖAV DAV |
Aufgrund der leichten Erreichbarkeit durch die Untersbergseilbahn ist das Schutzhaus ein beliebtes Ausflugsziel von Tagesgästen, die hier einkehren und den Blick auf Salzburg genießen können. Außerdem ist das Zeppezauerhaus ein guter Stützpunkt für Bergsteiger, die trotz Seilbahn vom Tal aufsteigen und von hier aus zahlreiche Touren über den gesamten Untersberg unternehmen können sowie für Weitwanderer am Rupertiweg. Auch für Kletterer und Höhlenforscher bietet die Umgebung beste Voraussetzungen. Im Winter kann man über den Reitsteig im Sinne einer Skitour aufsteigen, jedoch ist die Lawinengefahr zu beachten.
Geschichte
Bereits 1872 plante die Sektion Salzburg des ÖAV auf dem Untersberg eine Schutzhütte zu errichten. Als nach dem Bau des Dopplersteiges, der Erschließung der Kolowratshöhle und der Gamslöcher der Touristenstrom enorm zunahm, wurde 1874 die obere Rosittenalm und die Firmianalm dazu gepachtet. 1883 wurde das Untersberghaus in nur drei Monaten erbaut und am 31. Juli 1883 feierlich eröffnet.[1] Ein Zimmer diente dem Grundbesitzer als Jagdstube. 1899 wurde die Hütte erweitert und ein Stock aufgebaut.
Am 17. Oktober 1912 verursachte ein schadhaft gewordener Ofen ein Feuer, demzufolge das Schutzhaus auf dem Untersberg vollständig abbrannte.[2] 1914 wurde ein größeres, nach dem Vorsitzenden Moritz Zeppezauer benanntes Schutzhaus errichtet und, mit Rücksicht auf die gegenwärtigen Verhältnisse, ohne alle Eröffnungsfeierlichkeiten dem Verkehr übergeben.[3] In den Jahren 1930/1931 erfolgte der Dachbodenausbau.
In den letzten Jahren erhielt das Zeppezauerhaus vorbildliche Anlagen zur Energiegewinnung und Abwasserentsorgung. Gleichzeitig wurden moderne Sanitäranlagen errichtet und die komplette Hütte saniert.
Zugänge
- Von Glanegg (500 m, Parkplatz Rositten) bei Grödig über den Reitsteig, leicht, Gehzeit: 2,5 Stunden
- Von Glanegg (500 m, Parkplatz Rositten) bei Grödig über den Dopplersteig, mittel, Gehzeit: 2,5 Stunden
- Vom Geiereck (1800 m, Untersbergseilbahn) kurzer Abstieg, leicht, Gehzeit: 10 Minuten
Übergänge
- Toni-Lenz-Hütte (1450 m) über den Schellenbergersattel, mittel, Gehzeit: 2 Stunden
- Toni-Lenz-Hütte (1450 m) über Salzburger Hochthron und Thomas-Eder-Steig, mittel, Gehzeit: 2,5 Stunden
- Stöhrhaus (1895 m) über den Salzburger Hochthron und das Plateau, mittel, Gehzeit: 3,5 Stunden
Gipfelbesteigungen
- Salzburger Hochthron (1853 m) über Geiereck, leicht, Gehzeit: 30 Minuten
- Berchtesgadener Hochthron (1972 m) über Salzburger Hochthron und Plateau, Gehzeit: 3,5 Stunden
Literatur
- Die Section Salzburg des D. u. OE. Alpenvereines von 1870 bis 1890. Festschrift, Salzburg 1890 (PDF, 11,6 MB)
- Hütten-Standblatt von 1932 (PDF, 6,8 MB)
- Jahresberichte der Sektion Salzburg, 1871 bis 1933
- Deutscher Alpenverein, Österreichischer Alpenverein, Alpenverein Südtirol (Hrsg.): Hoch hinaus! Wege und Hütten in den Alpen. (Hüttenverzeichnis). Band 2. Böhlau Verlag, Wien / Köln / Weimar 2016, ISBN 978-3-412-50203-4, S. 87.
Weblinks
- Website
- Zeppezauerhaus im Historischen Alpenarchiv der Alpenvereine in Deutschland, Österreich und Südtirol (temporär offline)
Einzelnachweise
- Johannes Emmer: Untersberghaus. In: Zeitschrift des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereins, Jahrgang 1894, (Band XXV), S. 266 Mitte. (online bei ANNO).
- Das Schutzhaus auf dem Untersberg. In: Der Naturfreund, Jahrgang 1912, XVI. Jahrgang, S. 326, unten links. (online bei ANNO).
- Kleine Mitteilungen. (…) Das Untersberghaus. In: Der Naturfreund, Jahrgang 1914, XVIII. Jahrgang, S. 284, oben links. (online bei ANNO).