Zeppelinplatz (Berlin)

Der Zeppelinplatz ist ein Platz im Berliner Ortsteil Wedding des Bezirks Mitte. Am 1. Juni 1910 erhielt er seinen Namen „zu Ehren des berühmten Luftschiffers Ferdinand Graf von Zeppelin und in Erinnerung an dessen Fahrt nach Berlin am 29. August 1909“.[1]

Zeppelinplatz
Platz in Berlin
Zeppelinplatz
Mittelweg durch die Grünanlage
Basisdaten
Ort Berlin
Ortsteil Wedding
Angelegt 19. Jahrhundert
Neugestaltet 1988–1990, 2015/2016
Einmündende Straßen
Ostender Straße (nordwestlich),
Zeppelinplatz (nordöstlich),
Limburger Straße (südöstlich)
Bauwerke Wohngebäudetrakt in ganzer Länge zwischen Ostender und Limburger Straße, Kinderspielplatz, Beuth Hochschule (südwestlich anschließend)
Nutzung
Nutzergruppen Fußgänger, Radfahrer
Technische Daten
Platzfläche 16.000 m²

Geschichte

Der Schmuckplatz wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nach dem Hobrecht-Plan als Platz D, Abt. X/1, angelegt und befindet sich in der Ortslage Brüsseler Kiez. Er wird begrenzt von den Straßenzügen Limburger Straße, Ostender Straße und der Erschließungsstraße Zeppelinplatz. Gleichzeitig teilt er die Antwerpener Straße, die zwischen Seestraße und Triftstraße verläuft. Zwischen Zeppelinplatz und Genter Straße (zeitweilig: Fritz-Schulz-Straße) ließ der Erbbauverein Moabit eGmbH zu Beginn der 1920er Jahre eine geschlossene viergeschossige Wohnbebauung errichten (Adresse: Zeppelinplatz 1–6 und Genter Straße 33–45). Die Südwestseite des Platzes schließt sich unmittelbar an einen Schulkomplex mit der damaligen Technischen Mittelschule an (Hauptadresse: Lütticher Straße).[2] Der Wohnblock ist seit den 1980er Jahren ein Baudenkmalkomplex.[3]

In den 1980er Jahren wurde die Platzanlage nach Entwürfen des Landschaftsarchitekten Michael Hennemann umfassend umgestaltet.

Plan für den erneuerten Zeppelinplatz, 1988

Hennemann beschrieb seine Planungsidee wie folgt:

„Zentraler Gedanke war es, die bisher den Platz zerschneidende Antwerpener Straße zwischen Ostender- und Limburger Straße aufzuheben und den Platz zu einer räumlichen Einheit zusammenzufügen. Dies erfolgte mit dem Tiefbauamt einvernehmlich (Parkplatzersatzflächen wurden in der Ostender Straße durch ‚Querparken‘ geschaffen). Prägende Elemente des neuen Zeppelinplatzes sind die Rasenfläche mit altem Baumbestand, ein Sitzplatz mit Laubengang und Rosenbeet sowie der vergrößerte […] Spielbereich mit vielfältigen Spielangeboten.“

Die geplanten Kosten betrugen 2,83 Millionen Mark.[4]

Neugestaltung 2015/2017

Die Bürgerinitiative Brüsseler Kiez, die Stadtteilvertretung „mensch müller“ und die anliegende Berliner Hochschule für Technik beauftragten im Frühjahr 2014 drei Landschaftsplanungsbüros mit neuen Entwürfen für einen Teilumbau des inzwischen in die Jahre gekommenen Spielplatzes und der Liegewiese.[5] Nach zahlreichen Bürgerversammlungen, entsprechenden Planungsänderungen und einer vorsorglich erfolgten Bombensuche,[6] konnte Baustadtrat Carsten Spallek am 8. Juli 2015 den ersten Spatenstich für den Umbau vornehmen.

Im Rahmen des Bund-Länder-Programms Aktive Zentren wurde seit Sommer 2015[7] der Zeppelinplatz durch das Büro Teichmann LandschaftsArchitekten beplant und umgestaltet. Das Bauvorhaben beinhaltete im ersten Bauabschnitt die Neugestaltung des Spielplatzes mit Wasserspiel, umzäunter Liegewiese mit Hundeverbot und der Erneuerung der Mittelpromenade. Der zweite Bauabschnitt beinhaltete die Neugestaltung eines Jugendbereichs, die Erneuerung des Bolzplatzes, den Platz vor dem Haus Beuth und ein Aktionsfeld. In Kooperation mit der Berliner Hochschule für Technik wurde der Vorplatz des Eingangs zum historischen Haus Beuth inklusive Beleuchtung neu gestaltet. Die feierliche Eröffnung erfolgte am 6. Oktober 2017.[8] Die Gesamtkosten der Baumaßnahme lagen bei rund 2,2 Millionen Euro inklusive der erhöhten Kosten für die Altlastenentsorgung und Kampfmittelberäumung.[9]

Commons: Zeppelinplatz (Berlin-Wedding) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Zeppelinplatz > Hinweis auf die Namensgebung. In: Berliner Adreßbuch, 1943, Teil IV, S. 994.
  2. Zeppelinplatz. In: Berliner Adreßbuch, 1911, III, S. 969.
  3. Baudenkmal Zeppelinplatz 1–6a, Innenhof und Vorgarten am Zeppelinplatz, 1925; Genter Straße 33–45
  4. Jürgen Handrich, Gerd Kittelmann, Brigitte Prévot: Stadtplätze im Wedding. Eine Dokumentation ihrer Entstehung und Bedeutung. 1991.
  5. Zeppelinplatz und Limburger Straße mit neuem Gesicht. (Memento vom 13. Juli 2015 im Internet Archive) Auf: berlinonline.de, 3. April 2014; abgerufen am 11. Juli 2015.
  6. Bombensuche am Zeppelinplatz in Wedding. (Memento vom 13. Juli 2015 im Internet Archive) Auf: berlinonline.de, 5. Mai 2015; abgerufen am 11. Juli 2015.
  7. Zeppelinplatz. Erster Spatenstich für den Umbau. In: Berliner Morgenpost, Wochenend-Extra, 11./12. Juli 2015, S. 1.
  8. 06. Oktober 2017: Eröffnung Zeppelinplatz Vorplatz Beuth. Aktives Stadtzentrum und Sanierungsgebiet – Wedding/Müllerstraße, abgerufen am 14. Oktober 2017.
  9. Neugestaltung Zeppelinplatz – Feier zur Fertigstellung am 06.10.2017 ab 18 Uhr. In: berlin.de. 4. Oktober 2017, abgerufen am 21. Januar 2019.

This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.