Zellin
Zellin (auch Cellin, polnisch Zielina) ist eine Ortschaft in Oberschlesien. Zellin liegt in der Gemeinde Klein Strehlitz (Strzeleczki) im Powiat Krapkowicki (Kreis Krappitz) in der polnischen Woiwodschaft Oppeln.
Zellin Zielina | |||
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Basisdaten | |||
Staat: | Polen | ||
Woiwodschaft: | Oppeln | ||
Powiat: | Krapkowice | ||
Gmina: | Klein Strehlitz | ||
Fläche: | 3,95 km² | ||
Geographische Lage: | 50° 26′ N, 17° 50′ O | ||
Höhe: | 185 m n.p.m. | ||
Einwohner: | 538 (31. Dez. 2016[1]) | ||
Postleitzahl: | 47-364 | ||
Telefonvorwahl: | (+48) 77 | ||
Kfz-Kennzeichen: | OKR | ||
Wirtschaft und Verkehr | |||
Straße: | DW 409 Strzelce Opolskie–Dambine | ||
Eisenbahn: | Krapkowice-Prudnik | ||
Nächster int. Flughafen: | Katowice | ||
Geographie
Geographische Lage
Zellin liegt fünf Kilometer südwestlich vom Gemeindesitz Klein Strehlitz, elf Kilometer westlich von der Kreisstadt Krapkowice (Krappitz) und 27 Kilometer südlich von der Woiwodschaftshauptstadt Opole (Oppeln). Der Ort liegt in der Nizina Śląska (Schlesischen Tiefebene) innerhalb der Kotlina Raciborska (Ratiborer Becken). Der Ort liegt am Bach Młynówka (dt. Mühlgraben).
Durch Zellin verläuft die Wojewodschaftsstraße Droga wojewódzka 409. Der Ort liegt an der Bahnstrecke der Neustadt-Gogoliner Eisenbahn.
Geschichte
Der Ort wurde 1743 erstmals urkundlich als Zellin erwähnt. Anfangs gehörte der Weiler Zellin zum Ort Kujau.[1] Bereits 1631 wurde eine Wassermühle erwähnt, die später als zu dem Dorf zugehörig bezeichnet wurde.[2] Im 18. Jahrhundert war der Ort im Besitz des Grafen Schaffgotsch. Vor 1945 war Zellin im Besitz von Claus von Tiele-Winckler.
Nach der Neuorganisation der Provinz Schlesien gehörte die Landgemeinde Zellin ab 1816 zum Landkreis Neustadt O.S. im Regierungsbezirk Oppeln. 1845 bestanden im Dorf eine Wassermühle, zwei Schmieden und 48 Häuser. Im gleichen Jahr lebten in Zellin 404 Menschen, allesamt katholisch.[3] 1861 zählte der Ort 10 Bauern, 24 Gärtner und 32 Häusler. Im gleichen Jahr bestand bereits eine katholische Schulemit zwei Lehrern und 148 Schülern.[4] Im Oktober 1896 erhielt Zellin mit der Neustadt-Gogoliner Eisenbahn Eisenbahnanschluss.
Bei der Volksabstimmung in Oberschlesien am 20. März 1921 stimmten 377 Wahlberechtigte für einen Verbleib bei Deutschland und 139 für Polen.[5] Zellin verblieb beim Deutschen Reich. Am 1. April 1939 wurden die Gemeinden Kujau und Zellin zur neuen Gemeinde Zellin zusammengeschlossen. Bis 1945 befand sich der Ort im Landkreis Neustadt O.S.
1945 kam der bisher deutsche Ort unter polnische Verwaltung, wurde der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen und zum 16. November 1946 in Zielina umbenannt.[6] 1950 kam der Ort zur Woiwodschaft Oppeln. 1999 kam der Ort zum Powiat Krapkowicki. Am 17. Mai 2006 wurde in der Gemeinde Klein Strehlitz, zu der Zellin angehört, Deutsch als zweite Amtssprache eingeführt. Am 24. November 2008 erhielt der Ort zusätzlich den amtlichen deutschen Ortsnamen Zellin.
Sehenswürdigkeiten
- Schulgebäude an der ul. Prudnicka
- Steinerne Wegekreuz
- Wegekapelle St. Gregor an der ul. Lipowa
Vereine
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter des Ortes
- Helmut Vorreiter (1958–2008), deutscher Fußballspieler
Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben
- Karl Peschke (1882–1943), Politiker (NSDAP) und Allgemeinmediziner, wirkte von 1910 bis 1921 als Arzt in Zellin
Weblinks
Einzelnachweise
- Einwohnerentwicklung Gemeinde Klein Strehlitz. 31.12.2016
- Andreas M. Smarzly, Die Geschichte der Mühle von Zellin, in: Schlesische Geschichtsblätter, 1(2018), S. 28–32.
- Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845, S. 74.
- Vgl. Felix Triest: Topographisches Handbuch von Oberschlesien, Breslau 1865, S. 1099
- Vgl. Ergebnisse der Volksabstimmung in Oberschlesien von 1921 (Memento vom 29. Januar 2017 im Internet Archive)
- Verordnung des Sejms vom 12. November 1946. 1946 (polnisch).