Zeitschneise

Die Zeitschneise ist ein an der Nordseite des Großen Ettersberges angelegter Pfad, der symbolisch von Schloss Ettersburg (und in dessen Nähe das Bodendenkmal Die Burg), das auch Bezüge zum Klassischen Weimar und zur Weimarer Klassik insbesondere zu Goethe hat und für die Humanität steht,[1] über den Pücklerschlag, die Ringwallanlage Brunfthof und damit den Jagdstern durch den Wald letztlich zum Konzentrationslager Buchenwald führt, einem Ort, der Weimar mit seiner schlimmsten Geschichte während des Nationalsozialismus konfrontiert. Er führt über den Postenring letztlich fast bis an das Krematorium.[2] Es ist gewissermaßen sinnbildlich der kurze Weg zwischen kulturellem Höhenflug und der unvorstellbarsten Barbarei.[3]

Blick auf Schloss Ettersburg
Zeitschneise

Die sogenannte Grünehausallee, die zum Jagdstern gehörte, hatte 1937 als Bezugslinie beim Bau des Konzentrationslagers gedient. Das Konzept von Walther Grunwald aus Berlin wurde 1999 realisiert. Es wurde zur Zeitschneise ausgebaut. Von Grunwald ging hierzu auch die Initiative aus.[4][5] Das war das Kulturstadtjahr Weimars.

Literatur

  • Ursula Härtl: Der Ettersberg bei Weimar: Zeitschneise, Gedenkstätte Buchenwald, Weimar 2000.

Einzelnachweise

  1. Christoph Schmitz-Scholemann: Vor 245 Jahren - Goethes Ankunft in Weimar. In: deutschlandfunk.de. 7. November 2020, abgerufen am 17. Februar 2024.
  2. Buchenwald war das erste Konzentrationslager mit eigenem Krematorium ab 1940. Das städtische Krematorium vermochte die Vielzahl der anfallenden Leichen aus dem Konzentrationslager nicht zu verbrennen, sodass dieses öfter technische Probleme hatte.
  3. Henry Bernhard: "Zeitschneise" in Weimar - Erinnerungspolitisches Kunstwerk droht zu verfallen. In: deutschlandfunk.de. 23. August 2020, abgerufen am 17. Februar 2024.
  4. https://www.buchenwald.de/571/
  5. https://www.buchenwald.de/1370/

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