Zarqa (Trope)
Begriffe
Trope |
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von altgriechisch τρόπος tropos über jiddisch טראָפּ trop[3] dt.: Betonung, Melodie |
In der aschkenasischen, sephardischen und Italienischen Tradition wird das Betonungszeichen Zarqa genannt. In der jemenitischen Tradition wird es Sinnor (צִנּוֹר֮) genannt.[4]
Die Tabula accentuum transliteriert im Prosa-System mit Zarqā, im poetischen System hingegen primär mit Ṣinnôr.
Symbol
Das Symbol von Zarqa bzw. Sinnor oder Zinnor gleicht einem liegenden spiegelverkehrten S, in manchen Zeichensätzen oder Druckwerken sieht es auch aus wie der runde Griff von einem Gehstock oder wie ein halbes Hufeisen. Als postpositivus erscheint das Symbol immer links nach dem letzten Konsonanten wie in זַרְקָא֮. Die Trope Zinnorit verwendet dasselbe Symbol, kommt aber nur in den poetischen Büchern vor. Das Symbol Zinnorit steht direkt über dem betonten Konsonanten wie in צִנּוֹרִת֘ und immer in Kombination mit Mercha oder Mahpach. Wenn die Betonung des Worts nicht auf der letzten Silbe ist, kann ein zweites Zarqa über dem ersten Konsonanten der betonten Silbe erscheinen.[5]
Grammatik
Die Trope Zarqa ist ein untergeordnetes Trennzeichen und unterteilt ein Segol-Segment. Wenn es zwei Worte in einem Zarqa-Segment gibt, ist das vorangehende Wort üblicherweise mit Munach oder Mercha betont.[5]
Kombinationsmöglichkeiten
Zarqa | Munach oder Mercha | Kadma | Telischa qetanna | Munach |
---|---|---|---|---|
֮ | ֣ ֥ |
֨ | ֩ | ֣ |
Wenn das vorhergehende Wort sich in der Bedeutung auf das Wort mit Sarka bezieht, dann wird es mit einem Verbinder gekennzeichnet, entweder Munach oder Mercha. Wenn ein weiterer konjunktiver Akzent vor Munach oder Mercha erscheint, dann ist es Kadma. Als weitere vorangehende konjunktive Akzente sind Telischa qetanna und Munach möglich.[5]
In den poetischen Büchern
Zarqa oder Zinnor erscheint als disjunktiver Akzent auch in den drei poetischen Büchern. Es ist ein untergeordnetes Trennzeichen der dritten Ebene, das in Ole-we-Jored-Segmenten eingesetzt wird. Ein Zarqa-Segment kann dabei weiter unterteilt werden durch ein Azla legarmeh und in seltenen Fällen kann davor ein Pazer als weiteres Trennzeichen erscheinen.[6]
Sinnor steht häufig allein oder hat anderenfalls nur ein einziges konjunktives Zeichen, entweder Munach oder Mercha. In wenigen Ausnahmefällen gibt es eine zweite Konjunktion, diese ist dann jedoch ein Ersatz für ein weggefallenes Maqqef.[6]
Vorkommen
Teil des Tanach | Buch der Emet | Zarqa | Sinnor |
---|---|---|---|
Tora | 371 | ||
Nevi’im | 431 | ||
Ketuvim | Psalmen | 219 | |
Ijob | 18 | ||
Sprüche | 14 | ||
182 | |||
Gesamt | 984 | 251 |
ספרי אמ"ת סִפְרֵי אֱמֶת | |
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Sifre Emet [ deutsch ‚Bücher Emet‘, bzw. ‚Bücher der Wahrheit‘ | ]|
אִיוֹב | (Ijob) |
מִשְלֵי | (Sprichwörter) |
תְהִלִּים | (Psalmen) |
Anfangsbuchstaben der Bücher Ijob , Sprichwörter und Psalmen bilden zusammen das Merkwort אֱמֶת |
Zarqa gehört zu den Teamim des Prosa-Systems, aber (dann eher als Sinnor bezeichnet[7]) auch zu den Ta’amei Sifre Emet טַעֲמֵי סִפְרֵי אֱמֶ"ת.
Die Tabelle zeigt das Vorkommen in beiden Systemen.[8]
Literatur
- William Wickes: A treatise on the accentuation of the three so-called poetical books on the Old Testament, Psalms, Proverbs, and Job. 1881 (archive.org).
- William Wickes: A treatise on the accentuation of the twenty-one so-called prose books of the Old Testament. 1887 (archive.org).
- Arthur Davis: The Hebrew accents of the twenty-one Books of the Bible (K"A Sefarim) with a new introduction. 1900 (archive.org)
- Francis L. Cohen: Cantillation. In: Isidore Singer (Hrsg.): The Jewish Encyclopedia. Band III. KTAV Publishing House, New York, S. 542–548 (1901–1906).
- Solomon Rosowsky: The Cantillation of the Bible. The Five Books of Moses. The Reconstructionist Press, New York 1957.
- James D. Price: Concordance of the Hebrew accents in the Hebrew Bible. Band I: Concordance of the Hebrew Accents used in the Pentateuch. Edwin Mellon Press, Lewiston, New York 1996, ISBN 0-7734-2395-8.
- Joshua R. Jacobson: Chanting the Hebrew Bible. The art of cantillation. 1. Auflage. Jewish Publication Society, Philadelphia 2002, ISBN 0-8276-0693-1.
- Joshua R. Jacobson: Chanting the Hebrew Bible. Student Edition. The Jewish Publication Society, Philadelphia 2005, ISBN 0-8276-0816-0 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
Weblinks
- Serka in der Segol-Tropengruppe auf Youtube.com
Einzelnachweise
- Die Zeichen für Zarqa und Sinnorit sind in Unicode falsch benannt. Für die Darstellung von Zarqa bzw. Sinnor benutze Unicode "HEBREW ACCENT ZINOR" (U+05AE), und für Sinnorit benutze "HEBREW ACCENT ZARQA" (U+0598). Siehe Unicode Technical Note #27: "Known Anomalies in Unicode Character Names", und darin besonders Appendix A.
- Jacobson (2002), S. 190f.
- Jacobson (2002), S. 3: Trop. «In Yiddish, the lingua franca of the Jews in Northern Europe […], these accents came to be known as trop. The derivation of this word seems to be from the Greek tropos or Latin tropus ».
- נוסח תימן Jemenit. Tradition auf YouTube.com
- Jacobson (2005), S. 61–63.
- Price, Bd. V. S. 1219–1220.
- James D. Price: Concordance of the Hebrew accents in the Hebrew Bible. Band V, S. 1095. Price verwendet für die Trope den Begriff Sinnor.
- James D. Price: Concordance of the Hebrew accents in the Hebrew Bible: Concordance …. 1. Band, S. 5.