Zapel (Karstädt)
Zapel ist ein bewohnter Gemeindeteil im Ortsteil Pröttlin der amtsfreien Gemeinde Karstädt im Landkreis Prignitz in Brandenburg.[2]
Zapel Gemeinde Karstädt | |
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Koordinaten: | 53° 10′ N, 11° 35′ O |
Höhe: | 37 m ü. NHN |
Einwohner: | 68 (2006)[1] |
Postleitzahl: | 19357 |
Vorwahl: | 038781 |
Geografie
Der Ort liegt 2 Kilometer südlich von Pröttlin, 11 Kilometer nordöstlich von Lenzen (Elbe), 12 Kilometer westnordwestlich von Karstädt und 22 Kilometer nordwestlich von Perleberg. Die Nachbarorte sind Pröttlin im Norden, Sargleben im Nordosten, Seetz im Südosten, Mellen im Südosten, Rambow im Süden, Steesow im Südwesten, Deibow im Westen sowie Milow im Nordwesten.[3]
Geschichte
Die erste schriftliche Erwähnung von Zapel findet sich im Jahr 1312 in der Schreibweise Stapel. Spätere Belege geben den Ort in weiteren Schreibweisen an: 1349 Zapel, 1493 tho Zapell und 1541 Sapel.[4]
Um 1800 gehörte der Ort zum Kreis Lenzen in der Prignitz, einem Teil der Kurmark der Mark Brandenburg und kam im Jahr 1816 zum Kreis Westprignitz; ab 1939 als Landkreis Westprignitz benannt. Ab 1952 gehörte er zum Kreis Perleberg im Bezirk Schwerin.[4]
Zapel war lange Gutsdorf, gehörte einige Generationen der größten mittelmärkischen Adelsfamilie von Bredow. Zapel gehörte zur Familienlinie Landin-Kriele. Hauptmann Karl Ernst Samuel von Bredow (1777–1825) vererbt das Nebengut Zapel an den Enkel, Generalmajor Bernhard von Bredow, verheiratet mit Margarete von Schmeling. Der Besitzerfamilie wohnte hauptsächlich in der Stadt Brandenburg.[5] Vor 1900 ist Zapel ein kreistagsfähiges Rittergut, Eigentümer Oberst von Bredow, Wohnsitz Berlin. Die Größe ist mit 622 ha beziffert. Der anteilige Waldbesitz lag bei 106 ha. Die Gutsbesitzerfamilie hatte den Besitz an Ober-Amtmann Stubbendorf(f) verpachtet,[6] zeitweilig an den Gutspächter Hans Stubbendorff. Dessen Nachfahren erwarben später das Gut Zapel. Die Bredows führten Zapel in Mitinhaberschaft mehrerer Angehöriger. So war der Konteradmiral Joachim von Bredow (1858–1914) einer der Teilhaber auf Zapel.[7] Die weiteren Teilhaber waren der Landrat Hans von Bredow und der Generalmajor Paul von Bredow.[8] Kurz vor der großen Wirtschaftskrise 1929/1930 nennt das letztmals publizierte Brandenburgische Güteradressbuch wieder einen Herrn Stubbendorff,[9] jetzt als Gutsbesitzer. Es ist Walter Stubbendorff, für mehrere Mitglied für die DNVP Mitglied des Deutschen Reichstags. Stubbendorff ist auch aktiver Kommunalpolitiker und betreut als Landwirt vor Ort eine große Schafsviehwirtschaft mit 500 Tieren in den Ställen, intensivierte weitere Zweige seines Gutsbetriebes in Zapel. Die Größe des Gutes ist mit 623 ha fast identisch vom vormaligen Ausgangswert, inklusiv der Waldflächen von 107 ha.[10] Stubbendorff war bis 1945 Gutsbesitzer und stirbt im Mai des Jahres in Zapel. Danach folgte die Bodenreform.
Literatur
- Historisches Ortslexikon für Brandenburg – Teil 1 – Prignitz – N–Z. Bearbeitet von Lieselott Enders. In: Klaus Neitmann (Hrsg.): Veröffentlichungen des Brandenburgischen Landeshauptarchivs (Staatsarchiv Potsdam) – Band 3. Begründet von Friedrich Beck. Verlag Klaus-D. Becker, Potsdam 2012, ISBN 978-3-88372-033-3, S. 1022 ff.
Weblinks
- Zapel im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
- Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg (Hrsg.): Orts- und Gemeindeverzeichnis Brandenburg. 2007.
- Karstädt | Service Brandenburg. Abgerufen am 25. Februar 2024.
- BrandenburgViewer der Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg (LGB)
- Neitmann (Hrsg.): Historisches Ortslexikon für Brandenburg – Teil 1 – Prignitz – N–Z. 2012, S. 1022.
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. 1900. In: "Der Gotha", veröffentlicht bis 1942. Vorgänger von GHdA, GGH. Erster Jahrgang Auflage. Adelige Häuser nach alphabetischer Ordnung, Bredow. Haus Landin-Kriele. Justus Perthes, Gotha Januar 1900, S. 131–133 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 26. Januar 2022]).
- P. Ellerholz, H. Lodemann, H. von Wedell: General-Adressbuch der Ritterguts- und Gutsbesitzer im Deutschen Reiche. 1. Band: Das Königreich Preussen, Lfg. 1: Die Provinz Brandenburg. Nicolaische Verlags-Buchhandlung R. Stricker, Berlin 1879, S. 276–277, doi:10.18452/377 (hu-berlin.de [abgerufen am 26. Januar 2022]).
- Hans Friedrich v. Ehrenkrook, Otto Reichert, Friedrich Wilhelm Freiherr v. Lyncker u. Ehrenkrook, Carola v. Ehrenkrook geb. v. Hagen, Jürgen v. Flotow: Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser / A (Uradel). 1957. In: Deutsches Adelsarchiv (Hrsg.): GHdA. Band III, Nr. 15. C. A. Starke, 1957, ISSN 0435-2408, S. 90–91 (d-nb.info [abgerufen am 26. Januar 2022]).
- Ernst Seyfert: Güter-Adreßbuch für die Provinz Brandenburg. 1914. Verzeichnis sämtlicher Rittergüter, Güter und größerer Bauernhöfe. Handbuch der Königlichen Behörden. Mit Unterstützung vieler Behörden nach amtlichen Quellen und auf Grund direkter Angaben bearbeitet. In: GAB Paul Niekammer-Reihe, Letztausgabe ff. 1929. 2. Auflage. Regierungsbezirk Potsdam, Kreis West-Prignitz. Reichenbach`sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 20. Februar 1914, S. 196–197 (martin-opitz-bibliothek.de [abgerufen am 27. Januar 2022]).
- Königliches Pädagogium zu Putbus. Bericht über das Schuljahr von Ostern 1900 bis Ostern 1901. Schulnachrichten. 1901. Progr. - No. 153. Druck von Aug. Dose, Putbus 1901, S. 32 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 26. Januar 2022]).
- Ernst Seyfert, Hans Wehner, Alexander Haußknecht, GF Hogrefe: Niekammer’s Landwirtschaftliche Güter-Adreßbücher. Mit Unterstützung von Staats- und Kommunalbehörden, sowie des Brandenburgischen Landbundes zu Berlin, sowie der Kreislandbünde. In: GAB. 4. Auflage. Band VII: Landwirtschaftliches Adreßbuch der Rittergüter, Güter und Höfe der Provinz Brandenburg, Letzte Ausgabe-Paul Niekammer-Reihe. Kreis West-Prignitz. Verlag Niekammer’s Adreßbücher GmbH, Leipzig 1929, S. 170 (martin-opitz-bibliothek.de [abgerufen am 26. Januar 2022] Verzeichnis sämtlicher Rittergüter, Güter und Höfe von ca. 20 ha aufwärts).