Zahájí (Lesná)
Zahájí (deutsch Waldheim) ist eine Wüstung auf den Fluren der Gemeinde Lesná in Tschechien. Sie liegt zwei Kilometer östlich von Georgenberg direkt an der Grenze zwischen Bayern und Böhmen.
Geographie
Zahájí befindet sich am Bach Zahájský potok (Waldheimer Bach), eines Quellbaches des Zottbaches, im Oberpfälzer Wald an der deutschen Grenze. Nordwestlich erhebt sich der Troidelberg (708 m), im Nordosten der Štádlerův kopec (Aschenstein, 772 m), südlich der Schlossberg (669 m) und östlich der Kňourek (Georgenberg, 726 m).
Auf böhmischer Seite erloschen nach dem Zweiten Weltkrieg fast alle Dörfer, die zum Sperrgebiet entlang der Grenze gehörten, das ideologisch als Eiserner Vorhang bezeichnet wurde. Umliegend waren České Nové Domky (Neuhäusl) im Nordwesten, Česká Ves (Böhmischdorf) im Norden, Stará Knížecí Huť und Háje im Nordosten, Jedlina im Osten, Hagenhaus und Lösselberg im Süden, Lösselmühle und Vorder Waldheim im Südwesten, Schwanhof im Westen sowie Neukirchen und Neudorf im Nordwesten.
Geschichte
Waldheim wurde erstmals 1608 als Glasmachersiedlung erwähnt. Es entstand um eine Glashütte, die zur Kammerherrschaft Pfraumberg gehörte und 1592 im Besitz des Glasmachers Paul Schürer war, der in diesem Jahr vom Kaiser Rudolf II. als Hofglasmacher mit dem Namenszusatz „von Waldheim“ in den Adelsstand erhoben wurde. Durch Vorder Waldheim führte seit eh und jeh die bayerisch-böhmische Grenze. Auf der Grenze lag das Grundstück Nr. 11, eine Gastwirtschaft die auf einer Seite bayerisches auf der anderen böhmisches Bier geschenkt haben soll[1]. Seit 1776 ist die Existenz einer Zollstation in Vorder Waldheim nachweisbar.
Nach der Auflösung der Patrimonialherrschaften bildete Waldheim mit den Ortsteilen Vorder und Hinter Waldheim eine Gemeinde im Bezirk Tachau. Im Jahre 1930 lebten in Waldheim 304 Menschen.
Nach dem Münchner Abkommen wurde das Dorf 1938 dem Deutschen Reich zugeschlagen und gehörte bis 1945 zum Landkreis Tachau. 1939 hatte die Gemeinde Waldheim 313 Einwohner.
Im Jahre 1948 erhielt Waldheim den tschechischen Namen Zahájí[2] gleichzeitig wurden die Ortsteile Přední Waldheim in Přední Zahájí, Zadní Waldheim in Zadní Zahájí und Zámek Waldheim in Zámek umbenannt. Nachdem die kommunistische Regierung der Tschechoslowakei das Gebiet entlang der streng bewachten Grenze gegenüber Bayern zum Sperrgebiet erklärte, wurde das Dorf in den 1950er Jahren geräumt und abgerissen.
Heute führt ein Wanderweg zwischen Vorder Waldheim und Přední Zahájí über die deutsch-tschechische Grenze.
Sehenswürdigkeiten
- Sockel eines Kreuzes, unter Lindenbäumen an der Grenze
- Waldheimer Teich, zwischen Přední und Zadní Zahájí
- Reste des Schlosses und der Burg der Malowetz von Malowitz, am Schlossberg
Einzelnachweise
- http://www.tachov.cz/?page=turistika&month=08&clanek=2007-04-24-kroky-casem-i-letem-u-zahaji.xml
- http://www.portal.gov.cz/wps/portal/_s.155/696/_s.155/701?l=22/1949@1@2Vorlage:Toter+Link/www.portal.gov.cz+(Seite+nicht+mehr+abrufbar,+festgestellt+im+Mai+2019.+Suche+in+Webarchiven) Datei:Pictogram+voting+info.svg Info:+Der+Link+wurde+automatisch+als+defekt+markiert.+Bitte+prüfe+den+Link+gemäß+Anleitung+und+entferne+dann+diesen+Hinweis.