Zagazig
Zagazig, auch Zakazik (arabisch الزقازيق az-Zaqāzīq), ist ein Ort in Unterägypten, genauer im östlichen Teil des Nildeltas, und die Hauptstadt des Gouvernements asch-Scharqiyya.
arabisch الزقازيق Zagazig | |||
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Koordinaten | 30° 34′ N, 31° 30′ O | ||
Basisdaten | |||
Staat | Ägypten | ||
Gouvernement | asch-Scharqiyya | ||
Einwohner | 383.703 (2017) | ||
Gründung | 1830 | ||
Zagazig |
Im Jahr 2017 hatte die Stadt etwa 383.703 Einwohner. Sie wurde um 1830 am Isma'ilia-Kanal und am al-Mu'izz-Kanal errichtet und ist 76 Kilometer von Kairo entfernt, von wo aus eine Bahnanbindung existiert. Gelegen in einem sehr fruchtbaren Gebiet ist Zagazig ein Zentrum des ägyptischen Baumwoll- und Getreidehandels. Hier finden sich große Baumwollfabriken und Zweigstellen vieler europäischer Handelsunternehmen.
Der berühmteste Sohn der Stadt war Oberst Ahmed Urabi Pascha, der die Revolte gegen die Briten von 1882 anführte. Es gibt ein kleines Urabi-Museum, das unter anderem einige interessante archäologische Funde ausstellt. Auch der bekannte Journalist, Philosoph und Sozialkritiker Salama Moussa wurde in der Stadt geboren.
Die Universität von Zagazig, eine der größten Universitäten von Ägypten, besitzt in den verschiedensten Gebieten von Wissenschaften und Künsten beheimatete Fakultäten. Hier war Mohamed Mursi, der 2012 gewählte Staatspräsident, lange Zeit Professor und Fachbereichsleiter. Auch befindet sich in der Stadt ein Zweig der al-Azhar-Universität, der größten islamischen Universität der Welt.
Namensursprung
Der Name der Stadt stammt von einem himyarischen Stamm, der Unterägypten im 3. Jahrhundert besiedelte. Es ist nicht bekannt, ob dieser Stamm zu dieser Zeit noch heidnisch war oder bereits dem Christentum anhing.
Altes Bubastis
3 Kilometer südöstlich der Stadt befinden sich die Ruinen des antiken Bubastis. Bubastis war die Hauptstadt des 12. Gaus und war die Heimat des Bastet-Katzenkultes. Bubastis ist der griechische Name für Per-Bastet, was so viel wie Haus der Bastet bedeutet. Während der 22. und 23. Dynastie wurde Bubastis sogar die Hauptstadt Ägyptens. Man fand Überreste von durch Osorkon II. und Nektanebos II. erbauten Tempeln, ebenso wie Katakomben, in denen die heiligen Katzen beerdigt wurden. Diese Katakomben befinden sich hinter den Resten einer Kapelle des Alten Reichs aus der Periode Pepi I.
Das Archäologische Museum
Die Universität von Zagazig beherbergte 2009 über 2000 archäologische Funde, die dort der Öffentlichkeit zugänglich sind. Seitdem plant man an einem neuen Museum neben den Ausgrabungen in Tell Basta, um die gefundenen Objekte in der Nähe ihres ursprünglichen Kontextes zu präsentieren.
Literatur
- Mohamed I. Bakr, Helmut Brandl, Faye Kalloniatis (Hrsg.): Egyptian Antiquities from Kufur Nigm and Bubastis. = ʾĀṯār misrīya (= Museums of the Nile Delta. Bd. 1). Opaion, Kairo/ Berlin 2010, ISBN 978-3-00-033509-9.
Weblinks
- Bubastis bei MUSEEN IM NILDELTA (project M.i.N.) (Memento vom 16. März 2012 im Internet Archive)