Züri brännt (Dokumentarfilm)
Züri brännt ist ein Schweizer Dokumentarfilm aus dem Jahr 1981 über die Jugendunruhen in der Schweiz und insbesondere in Zürich zu Beginn der 1980er Jahre.
Hintergrund
1980 bewilligte der Zürcher Stadtrat 60 Millionen Franken für die Sanierung des Opernhauses und lehnte zugleich die Forderungen nach einem selbstverwalteten Jugendzentrum ab. Dies führte zu einer bis dahin nicht gekannten Gewaltspirale zwischen Teilen der Bevölkerung und der Polizei mit mehreren hundert Verletzten auf beiden Seiten und Sachschäden in Millionenhöhe.
Produktion
Die Aktivisten des Videoladens Zürich waren 1980 mit auf den Strassen der Zwinglistadt und zeichneten mit grobkörnigem S/W-Beta-Video die Zusammenstöße zwischen den Demonstranten und der Stadtpolizei Zürich auf. Letztere wurde dabei nach ihrer Hauptwache im Haus Urania als „Trachtengruppe Urania“ bezeichnet. „Züri brännt“ entwickelte sich zum Kultfilm der Schweizer Jugendbewegung und wurde auch außerhalb der Landesgrenzen aufgeführt, so auch 1981 bei den Internationalen Filmfestspielen in Berlin. 2015/2020 wurde der Film digitalisiert.
Rezeption
„Ein streckenweise hervorragend gemachtes Pamphlet, das unübersehbar an die Vorbilder des revolutionären russischen Kinos anknüpft. Seine expressionistische Emphase und dadaistische Bürgerschreckattitüde sind jedoch nicht im geringsten an auch nur einigermassen objektiver Informationsvermittlung über die Vorgänge im Verlauf des letzten Sommers interessiert“
Weblinks
- Züri brännt bei IMDb
- Züri brännt bei filmo.ch
Literatur
- Christoph Schaub, Mathias Knauer und Miklós Gimes: 26. Juli 1988 – Ein Gespräch (in: Rekonstruktion - Geschichten und Geschichte im Film, Cinema, unabhängige Schweizer Filmzeitschrift, 34.Jahrgang, Basel 1988; S. 32–50)
- Julia Zutavern: Züri brännt, in: Nils Güttler (Hrsg.), Margarete Pratschke (Hrsg.), Max Stadler (Hg.): Nach Feierabend 2016 – Wissen, ca. 1980, Diaphanes Verlag, Zürich und Berlin 2016, ISBN 978-3-03734-922-9, Seite 79–89.
Einzelnachweise
- Neue Zürcher Zeitung Neue Zürcher Zeitung vom 31. Januar 1981, zitiert nach dem Schweizerischen Sozialarchiv