Yasushi Furukawa

Yasushi Furukawa (jap. 古川 康 Furukawa Yasushi; * 15. Juli 1958 in Karatsu, Präfektur Saga) ist ein japanischer Politiker. Von 2003 bis 2014 war er Gouverneur von Saga, seitdem sitzt er für den Verhältniswahlblock Kyūshū als Mitglied der Liberaldemokratischen Partei (LDP) im Abgeordnetenhaus, dem Unterhaus des Nationalparlaments. In der LDP gehört er zur Motegi-Faktion.

Yasushi Furukawa, 2020

Furukawa, Absolvent der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Tokio, wurde nach seinem Studienabschluss 1977 Beamter im Ministerium für Selbstverwaltung, für das er später unter anderem in den Präfekturverwaltungen von Nagano, Okayama und Nagasaki sowie 1997 unter Mitsuhiro Uesugi als Sekretär des Ministers tätig war. Im Januar 2003 beendete er seine Beamtenlaufbahn, um sich bei den einheitlichen Regionalwahlen im April um die Nachfolge von Sagas Gouverneur Isamu Imoto zu bewerben, der sich nach drei Amtszeiten zurückzog.

In einem Feld aus sechs Kandidaten setzte sich Furukawa, dessen Kandidatur von der LDP unterstützt wurde, mit rund 13.000 Stimmen Vorsprung auf den ehemaligen Präfekturparlamentspräsidenten Iwamasa Miyahara durch.[1][2] 2007 und 2011 wurde er gegen jeweils nur einen Gegenkandidaten, den Kommunisten Masakatsu Hirabayashi, im Amt bestätigt. Zu den kontroversen Themen seiner Amtszeit gehörten seine Genehmigung 2008 für die Einführung von MOX-Brennelementen im Kernkraftwerk Genkai, der Streit um den Isahaya-Damm in der Nachbarpräfektur Nagasaki, gegen dessen Schließung durch die Zentralregierung die örtlichen Fischereigenossenschaften mit Unterstützung Furukawas seit Jahren opponieren (vorläufige Öffnung durch das Kabinett Kan 2010) hatten, und ein Skandal um mangelhafte Fleischexportkontrollen durch die Präfekturbehörden 2009.[3][4][5][6][7][8]

Während seiner dritten Amtszeit trat Furukawa im November 2014 zurück, um bei der Abgeordnetenhauswahl 2014 einen Wechsel in die nationale Politik zu versuchen. Er kandidierte für die LDP im – 2013 neu zugeschnittenen – Wahlkreis Saga 2 und setzte sich gegen den Demokraten Hiroshi Ōgushi durch. 2017 unterlag er Ōgushi (nun Hoffnungspartei) knapp, gewann aber als bester Wahlkreisverlierer einen der sieben LDP-Sitze bei der Verhältniswahl in Kyūshū.[9] Auch bei der Wahl 2021 unterlag er Ōgushi (nun KDP) und gewann als drittbester Mehrheitswahlverlier den fünften von acht LDP-Verhältniswahlsitzen in Kyūshū.

In der Regierung war Furukawa von 2020 bis 2021 (Kabinett Suga) parlamentarischer Staatssekretär im Sōmushō.

Einzelnachweise

  1. Ergebnis der Gouverneurswahl in Saga 2003. In: 選挙ドットコム senkyo dot com. Ichini K.K./"Inc.", abgerufen am 22. November 2021 (japanisch).
  2. Saga Shimbun: Kandidaten für die Gouverneurswahl 2003 mit Zusammenfassungen der Wahlprogramme (japanisch) (Memento vom 26. August 2004 im Internet Archive)
  3. Governor opens Saga door to MOX plan. In: The Japan Times. 8. Februar 2008, abgerufen am 29. April 2011 (englisch).
  4. MOX plan to get Saga governor's nod. In: The Japan Times. 22. Februar 2008, abgerufen am 29. April 2011 (englisch).
  5. Genkai, Saga grant request to burn MOX. In: The Japan Times. 27. März 2008, abgerufen am 29. April 2011 (englisch).
  6. Fishermen return to fight state's Isahaya appeal. In: The Japan Times. 12. Juli 2008, abgerufen am 29. April 2011 (englisch).
  7. Isahaya Bay dike gates to open. Governors of Nagasaki, Saga disagree over plan's wisdom. In: The Japan Times. 9. Dezember 2010, abgerufen am 29. April 2011 (englisch).
  8. Saga ignored beef export warning. Official took unchecked meat to Dubai. In: The Japan Times. 18. März 2009, abgerufen am 29. April 2011 (englisch).
  9. Yomiuri Shimbun: Wahlergebnisse Shūgiin 2017, Saga & Kyūshū
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