Yūryaku
Yūryaku (jap. 雄略天皇; * um 418; † 7. August 479) war der 21. Tennō von Japan (456–479). Er herrschte vermutlich im späten 5. Jahrhundert. Historiker identifizieren ihn mit dem japanischen König Bu (武) in chinesischen Dokumenten.
Nach den Geschichtsbüchern Kojiki und Nihonshoki war sein Eigenname Ōhatsuse-no-wakatake (Nihon Shoki: 大泊瀬幼武尊, Kojiki: 大長谷若建命), und eine Eisenklinge, Kinsakumei Tekken genannt, mit der Inschrift Wakatakeru Ōkimi (獲加多支鹵大王, dt. „Großkönig Wakatakeru“) wurde 1968 im Schwert auf Inariyama-Kofun in der Präfektur Saitama entdeckt. Historiker halten es für einen Beweis für seine historische Bedeutung und seine Herrschaft über die Kantō-Region.
Nach Nihonshoki war er ein Sohn Kaiser Ingyōs und Bruder Ankōs von derselben Mutter. Er war der Vater des Kaisers Seinei, der sein Kronprinz war. Er herrschte in Hase, heute Präfektur Nara.
Sein Charakter war streng und stark. Nach diesen Dokumenten ermordete er seine eigenen Verwandten selber, seine zwei Brüder und einen Cousin, dessen beide Söhne nachher Kaiser Kenzō und Kaiser Ninken wurden. Es gab vermutlich einen Streit über den Thron, nachdem Ankō ermordet wurde.
Gemäß dem Nihonshoki und einer koreanischen Chronik führte er Kriege in Korea.
Das Nihonshoki und das Kojiki, wie auch Gedichteanthologie Man’yōshū enthält ihm zugeschriebene Gedichte, u. a. das Eröffnungsgedicht des Man’yōshū:
Japanisch | Transkription | Englisch[1] | Deutsch[2] |
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篭毛與 |
Ko mo yo |
Your basket, |
Mit dem Korb da, |
Einzelnachweise
- Michael F. Marra: Essays on Japan. Between Aesthetics and Literature. Brill, Leiden 2010, ISBN 978-90-04-18977-5, S. 314 (Digitalisat).
- Karl Florenz: Die Litteraturen des Ostens. Zehnter Band: Geschichte der japanischen Litteratur. C. F. Amelangs, Leipzig 1906, S. 79 (Digitalisat).