Holzkeulenartige

Die Holzkeulenartigen (Xylariales) sind eine Ordnung der Schlauchpilze, die eine eigene Unterklasse Xylariomycetidae bilden.

Holzkeulenartige

Geweihförmige Holzkeule (Xylaria hypoxylon)

Systematik
Unterreich: Dikarya
Abteilung: Schlauchpilze (Ascomycota)
Unterabteilung: Echte Schlauchpilze (Pezizomycotina)
Klasse: Sordariomycetes
Unterklasse: Xylariomycetidae
Ordnung: Holzkeulenartige
Wissenschaftlicher Name der Unterklasse
Xylariomycetidae
O. E. Erikss. & Winka
Wissenschaftlicher Name der Ordnung
Xylariales
Nannf.
Rötliche Kohlenbeere (Hypoxylon fragiforme)

Merkmale

Die Vertreter der Ordnung besitzen ein deutlich ausgebildetes Stroma. Die Fruchtkörper sind dunkle Perithecien. Die Asci besitzen häufig einen amyloiden Apikalring. Es treten echte Paraphysen auf.

Lebensweise

Die meisten Arten sind Saprobionten oder Pflanzenparasiten in terrestrischen Lebensräumen. Einige wenige Vertreter sind Meeresbewohner (Anthostomella torosa).

Systematik

Die Ordnung umfasst über 800 Arten. Zu ihr werden folgende Familien gezählt (mit ausgewählten Gattungen und Arten):[1]

  • Amphisphaeriaceae mit 40 Gattungen: Sie ähneln den Xylariaceae, nur besitzen sie Ascosporen ohne deutliche Keimschlitze. Die Anamorphe sind Coelomyceten der Gattung Pestalotia.
  • Apiosporaceae
  • Cainiaceae: Die Arten der monotypischen Familie sind Bewohner von Einkeimblättrigen mit zweizelligen Ascosporen. Die Asci haben amyloide Apikalringe.
  • Clypeosphaeriaceae mit 10 Gattungen: Es sind großteils Vertreter mit Iod-negativen Ascusspitzen. Die Keimstellen sind, wenn vorhanden, porenförmig.
  • Coniocessiaceae
  • Eckenscheibchenverwandte (Diatrypaceae) mit 9 Gattungen: Sie besitzen hellbraune allantoide Ascosporen. Die Anamorphen produzieren Konidien ohne deutlichen Narben. Die Konidien sind dicht in coelomyceten Konidiomata gepackt. Die Familie ist eine natürliche Verwandtschaftsgruppe. Die Gattungsabgrenzungen sind vielfach noch künstlich.
  • Graphostromataceae mit einziger Gattung
    • Graphostroma
  • Hyponectriaceae mit 16 Gattungen. Sie ist wahrscheinlich polyphyletisch.
  • Myelostromataceae: ebenfalls monotypisch
  • Vialaeaceae
  • Xylariaceae mit 73 Gattungen: Die Perithecien sind in das Stroma eingebettet. Die Asci besitzen meist einen amyloiden Apikalring. Die reifen Ascosporen sind einzellig und haben einen deutlichen Keimschlitz. Die Anamorphen besitzen sympodiale konidiogene Zellen und holoblastische, einzellige Konidien mit Abschnürungsnarben.

Belege

Literatur

  • Ning Zhang et al.: An overview of the systematics of the Sordariomycetes based on a four-gene phylogeny. In: Mycologia, Band 98, 2006, S. 1076–1087.

Einzelnachweise

  1. Sajeewa S. N. Maharachchikumbura, Kevin D. Hyde, E. B. Gareth Jones, Eric H. C. McKenzie, Shi-Ke Huang, Mohamed A. Abdel-Wahab, Dinushani A. Daranagama, Monika Dayarathne, Melvina J. D’souza, Ishani D. Goonasekara, Sinang Hongsanan, Ruvishika S. Jayawardena, Paul M. Kirk, Sirinapa Konta, Jian-Kui Liu, Zuo-Yi Liu, Chada Norphanphoun, Ka-Lai Pang, Rekhani H. Perera, Indunil C. Senanayake, Qiuju Shang, Belle Damodara Shenoy, Yuanpin Xiao, Ali H. Bahkali, Jichuan Kang, Sayanh Somrothipol, Satinee Suetrong, Tingchi Wen, Jianchu Xu: Towards a natural classification and backbone tree for Sordariomycetes. In: Fungal Diversity. Band 72, 2015, S. 199301, doi:10.1007/s13225-015-0331-z.
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