Wyszkowo (Lelkowo)
Wyszkowo (deutsch Hohenfürst) ist ein Dorf im Nordwesten der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren und gehört zur Landgemeinde Lelkowo (Lichtenfeld) im Powiat Braniewski (Kreis Braunsberg).
Wyszkowo | |||
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Basisdaten | |||
Staat: | Polen | ||
Woiwodschaft: | Ermland-Masuren | ||
Powiat: | Braniewo | ||
Gmina: | Lelkowo | ||
Geographische Lage: | 54° 21′ N, 20° 7′ O | ||
Einwohner: | 384 (2010[1]) | ||
Telefonvorwahl: | (+48) 55 | ||
Kfz-Kennzeichen: | NBR | ||
Wirtschaft und Verkehr | |||
Straße: | Piele – Zagaje ↔ Wysoka Braniewska | ||
Miłaki ↔ Krasnolipie – Gronówko | |||
Eisenbahn: | PKP-Linie 221: Braniewo ↔ Gutkowo (- Olsztyn) Bahnstation: Wysoka Braniewska | ||
Nächster int. Flughafen: | Danzig | ||
Kaliningrad | |||
Geographische Lage
Wyszkowo liegt zehn Kilometer südlich der Staatsgrenze zwischen der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren und der russischen Oblast Kaliningrad (Königsberger Gebiet). Sechs Kilometer weiter südlich verlaufen die Woiwodschaftsstraße 507, und neun Kilometer weiter östlich die Woiwodschaftsstraße 510 (ehemalige deutsche Reichsstraße 126). Bahnanschluss besteht über Wysoka Braniewska (Hogendorf) an der Bahnstrecke von Braniewo (Braunsberg) nach Gutkowo (Göttkendorf) zur Weiterfahrt nach Olsztyn (Allenstein).
Ortsname
Die deutsche Ortsbezeichnung Hohenfürst (auf älteren Karten auch Hoenfirst genannt) leitet sich ab von „Hogeforste“ = Hochwald, was darauf hindeutet, dass die neue Siedlung auf Waldgelände entstand.
Geschichte
Am 3. Mai 1332 erhielt der Lokator vom Komtur von Balga (heute russisch: Wesjoloje), Heinrich von Muren, die Handfeste für die Ansiedlung von Bauern. Er wurde auch der erste Schultheiß des damals Hohenfürst genannten Ortes. Leid und Zerstörungen erfuhr Hohenfürst im Städtekrieg (1454–1466) sowie im Reiterkrieg (1519–1521), so dass 1533 nur noch vier Bauernstellen im Dorf besetzt waren.
Mit Wirkung vom 11. Juni 1874 wurde ein Amtsbezirk mit Sitz in Hohenfürst gebildet, in den die Landgemeinden Bönkenwalde (heute polnisch: Bieńkowo), Friedrichshof, Groß Hasselberg (Krzekoty), Hohenfürst (Wyszkowo), Klein Hasselberg (Krzekotki), Klein Lüdtkenfürst (Lutkówko) sowie Rauschbach (Rusewo) und die Gutsbezirke Gottesgnade, Groß Hasselberg (Krzekoty) und Groß Lüdtkenfürst (Lutkowo) eingegliedert waren. Aufgrund von Eingemeindungen und Strukturveränderungen bestand 1945 der Amtsbezirk Hohenfürst noch aus den fünf Landgemeinden Bönkenwalde, Groß Hasselberg, Hohenfürst, Lüdtkenfürst und Rauschbach.
Im Jahre 1910 zählte Hohenfürst 487 Einwohner. Ihre Zahl sank bis 1933 auf 409 und betrug 1939 noch 404.
Vor 1945 gehörte Hohenfürst zum Landkreis Heiligenbeil (heute russisch: Mamonowo) im Regierungsbezirk Königsberg (Kaliningrad) in der preußischen Provinz Ostpreußen. 1945 wurde Hohenfürst unter dem Namen Wyszkowo polnisch. 1975 bis 1998 war das Dorf Teil der Woiwodschaft Elbląg. Heute ist das Dorf Teil der Gmina Lelkowo im Powiat Braniewski in der Woiwodschaft Ermland-Masuren und hat 384 Einwohner (2010)[1].
In Hohenfürst bestand vor 1945 eine Schule.
Kirche
Eine Pfarrkirche in Hohenfürst wurde 1575 erbaut. Das heutige Gotteshaus ist der Heiligen Familie geweiht.
Hohenfürst war Sitz eines Pfarramtes, das seit der Reformation lutherisch besetzt war. Bis 1945 gehörte das evangelische Kirchspiel Hohenfürst zum Kirchenkreis Heiligenbeil (heute russisch: Mamonowo) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Das Kirchspiel zählte zuletzt nahezu 1480 Gemeindeglieder, die in 12 Orten wohnten, von denen drei Schulorte waren:
- Kirchspielorte
- Bönkenwalde (Bieńkowo)[2]
- Friedrichshof
- Gottesgnade
- Groß Hasselberg (Krzekoty)[2]
- Groß Lüdtkenfürst (Lutkowo)
- Hohenfürst (Wyszkowo)[2]
- Klein Hasselberg (Krzekotki)
- Klein Lüdtkenfürst (Lutkówko)
- Neu Hasselberg (Krzekotkowo)
- Rauschbach (Rusewo)
- Schäferhof
- Schöneberg
Seit 1945 leben in Wyszkowo mehrheitlich katholische Kirchenglieder. Die Kirche ist nun Filialkirche in der Pfarrei Zagaje (Hasselpusch) und gehört zum Dekanat Pieniężno (Mehlsack) im Erzbistum Ermland der Katholischen Kirche in Polen. Hier lebende evangelische Kirchenglieder gehören zur Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen.
Persönlichkeiten
- Hans-Ulrich Nichau (* 18. Februar 1925 in Hohenfürst; † 1971), deutscher Schriftsteller, Übersetzer und Verfasser von Hörspielen
- Louis Peters (1809–1861), Pfarrer in Hohenfürst[3]
- Adolf Rogge, von 1861 bis 1868 Pfarrer in Hohenfürst, deutscher Theologe und Lokalhistoriker
Literatur
- Friedwald Moeller: Altpreußisches evangelisches Pfarrerbuch von der Reformation bis zur Vertreibung im Jahre 1945. Hamburg, 1968.
Weblinks
- Hohenfürst / Wyszkowo
- Amtsbezirk Hohenfürst (territorial.de)
- Kirchspiel Hohenfürst (Memento vom 26. März 2008 im Internet Archive)
Einzelnachweise
- Główny Urząd Statystyczny, Portret miejscowości statystycznych w gminie Święciechowa (powiat leszczyński, województwo wielkopolskie) w 2010 r. Online-Abfrage
- Schulort
- Angehöriger des Corps Masovia