Wysoka (Branice)
Wysoka [vɨˈsɔka] (deutsch Waissak, 1936–1945 Lindau O.S., tschechisch Vysoká) ist eine Ortschaft in Oberschlesien. Der Ort liegt in der Gmina Branice im Powiat Głubczycki in der Woiwodschaft Oppeln in Polen.
Wysoka Waissak | |||
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Basisdaten | |||
Staat: | Polen | ||
Woiwodschaft: | Opole | ||
Powiat: | Głubczyce | ||
Gmina: | Branice | ||
Geographische Lage: | 50° 1′ N, 17° 49′ O | ||
Höhe: | 300 m n.p.m. | ||
Einwohner: | 498 (15. Juli 2014[1]) | ||
Postleitzahl: | 48-140 | ||
Telefonvorwahl: | (+48) 77 | ||
Kfz-Kennzeichen: | OGL | ||
Wirtschaft und Verkehr | |||
Nächster int. Flughafen: | Katowice | ||
Geographie
Geographische Lage
Das Angerdorf Wysoka liegt vier Kilometer südöstlich vom Gemeindesitz Branice, 21 Kilometer südlich von der Kreisstadt Głubczyce (Leobschütz) und 86 Kilometer südlich von der Woiwodschaftshauptstadt Opole (Oppeln). Der Ort liegt in der Nizina Śląska (Schlesische Tiefebene) innerhalb der Płaskowyż Głubczycki (Leobschützer Lößhügelland). Wysoka liegt an der tschechisch-polnischen Grenze, welche südwestlich des Dorfes von der Oppa gebildet wird.
Nachbarorte
Nachbarorte von Wysoka sind Boboluszki (Boblowitz) im Westen und Jakubowice (Jakubowitz) im Osten. Jenseits der Grenze zu Tschechien liegt im Südwesten Holasovice (Kreuzendorf).
Geschichte
Historisch liegt die Stadt an den sogenannten Polnischen Mähren, also im Gebiet der ehemaligen Diözese Olmütz. In den schriftlichen Unterlagen wurde es erstmals 1267 genannt – Wiztogh; im Jahre 1377 – Wissock; und 1451 – Wisoka. 1480 wurde der erste Besitzer von Jan Havranowski erwähnt.[2]
Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 fiel Waissak mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen.
1803 wurde im Ort eine Schule eingerichtet. Nach der Neuorganisation der Provinz Schlesien gehörte die Landgemeinde Waissak ab 1816 zum Landkreis Leobschütz im Regierungsbezirk Oppeln. 1845 bestanden im Dorf ein Schloss, ein Vorwerk, eine katholische Schule und 90 Häuser. Im gleichen Jahr lebten in Waissak 558 Menschen, davon einer evangelisch.[3] 1861 zählte Waissak 12 Bauer-, 21 Gärtner-, sowie 46 Häuslerstellen.[4] 1864 wurde im Ort eine neue Schule erbaut.[5] 1874 wurde der Amtsbezirk Boblowitz gegründet, welcher die Landgemeinden Boblowitz, Dirschkowitz, Waissak und Wehowitz und die Gutsbezirke Boblowitz und Waissak umfasste. Erster Amtsvorsteher war der Rittergutsbesitzer Schmidt in Boblowitz.[6] Die eigene Kirche wurde 1896 erbaut und 1922 wurde eine unabhängige Gemeinde des Heiligen Herzens Jesu gegründet.
Im Ersten Weltkrieg fielen 24 Soldaten aus Waissak. Bei der Volksabstimmung in Oberschlesien am 20. März 1921 stimmten in Waissak 465 Personen für einen Verbleib bei Deutschland und 1 für Polen. Waissak verblieb wie der gesamte Stimmkreis Leobschütz beim Deutschen Reich.[7] Im gleichen Jahr wurde das Dorf elektrifiziert. 1933 zählte der Ort 742 Einwohner. Am 12. Juni 1936 wurde der Ortsname in Lindau O.S. umbenannt. 1939 zählte Lindau O.S. 716 Einwohner. Bis 1945 gehörte der Ort zum Landkreis Leobschütz.[8] Am 22. März flüchtete die Dorfbevölkerung vor der heranrückenden Roten Armee.
1945 kam der bisher deutsche Ort unter polnische Verwaltung, wurde in Wysoka umbenannt und der Woiwodschaft Schlesien angeschlossen. Am 8. Juli 1946 wurde die deutsche Bevölkerung des Ortes vertrieben. 1950 wurde Wysoka der Woiwodschaft Oppeln zugeteilt. 1999 wurde es Teil des wiedergegründeten Powiat Głubczycki.
Sehenswürdigkeiten
- Die römisch-katholische Herz-Jesu-Kirche (poln. Kościół Najświętszego Serca Pana Jezusa) wurde 1896 errichtet.[9]
- Das Schloss Waissak (poln. Pałac w Wysokiej) wurde Mitte des 18. Jahrhunderts erbaut. Das Schloss steht seit 1966 unter Denkmalschutz.[10]
- Steinerne Wegekreuze
Literatur
- Georg Beier: Die Dörfer des Kreises Leobschütz 1914–1946. Oberschlesischer Heimatverlag Dülmen, 1990. ISBN 3-87595-277-4
Weblinks
Einzelnachweise
- Schulzenämter Gmina Branice (poln.)
- Stanisław Drzażdżyński: Die Slavischen Ortsnamen des Kreises Leobschütz. Leobschütz, 1896. S. 18 Digitale Version des Werkes
- Johann Georg Knie: Alphabetisch-statistisch-topographische Uebersicht der Dörfer, Flecken, Städte und andern Orte der Königl. Preuss. Provinz Schlesien. Breslau 1845, S. 715.
- Vgl. Felix Triest: Topographisches Handbuch von Oberschlesien, Breslau 1865, S. 865
- Geschichte des Ortes, branice.pl (poln.)
- Territorial Amtsbezirk Boblowitz/Hedwigsgrund
- home.arcor.de (Memento vom 24. Januar 2017 im Internet Archive)
- Michael Rademacher: Verwaltungsgeschichte Kreis Leobschütz. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 10. Mai 2023.
- Geschichte Herz-Jesu-Kirche (poln.)
- Denkmäler Woiwodschaft Opole S. 22 (poln.)