Muschwitz

Muschwitz ist ein Ortsteil der Stadt Lützen im Burgenlandkreis in Sachsen-Anhalt.

Luftbild
Muschwitz von Süden
Muschwitz
Stadt Lützen
Koordinaten: 51° 12′ N, 12° 7′ O
Höhe: 136 m
Fläche: 12,23 km²
Einwohner: 1089 (31. Dez. 2008)
Bevölkerungsdichte: 89 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 2010
Postleitzahl: 06686
Vorwahl: 034441
Karte
Karte
Lage von Muschwitz in Lützen

Geografie

Muschwitz liegt zwischen Leipzig und Gera.

Als Ortsteile der ehemaligen Gemeinde waren ausgewiesen:

  • Muschwitz
  • Söhesten (am 1. Juli 1950 nach Muschwitz eingemeindet)
  • Tornau (am 1. Juli 1950 nach Muschwitz eingemeindet)
  • Wuschlaub
  • Göthewitz (am 1. Juli 1950 nach Muschwitz eingemeindet)
  • Kreischau (am 1. Juli 1950 nach Muschwitz eingemeindet)
  • Pobles (am 1. Juli 1950 nach Muschwitz eingemeindet)

Geschichte

Muschwitz und seine heutigen sechs Ortsteile gehörten bis 1815 zum Kurfürstentum Sachsen bzw. zum Königreich Sachsen. Muschwitz, Pobles, Söhesten und Tornau unterstanden dem hochstift-merseburgischen Amt Lützen, das seit 1561 unter kursächsischer Hoheit stand und zwischen 1656/57 und 1738 zum Sekundogenitur-Fürstentum Sachsen-Merseburg gehörte.[1] Göthewitz, Kreischau und Wuschlaub lagen am Nordostrand des kursächsischen Amts Weißenfels[2] (Kreischau: Burgwerbener Gerichtsstuhl, Göthewitz und Wuschlaub: Mölsener Gerichtsstuhl),[3] das zwischen 1656/57 und 1746 zum Sekundogenitur-Fürstentum Sachsen-Weißenfels gehörte.

Durch die Beschlüsse des Wiener Kongresses kamen die sieben Orte mit dem Westteil des Amts Lützen und dem Amt Weißenfels im Jahr 1815 zu Preußen. Sie wurden 1816 dem Regierungsbezirk Merseburg der Provinz Sachsen zugeteilt. Während Muschwitz, Pobles, Söhesten und Tornau dem Kreis Merseburg[4] zugeteilt wurden, kamen Göthewitz, Kreischau und Wuschlaub zum Kreis Weißenfels.[5]

Bei der ersten Kreisreform in der DDR wurden Muschwitz, Pobles, Söhesten und Tornau am 1. Juli 1950 in den Kreis Weißenfels umgegliedert. Göthewitz und Kreischau wurden ebenfalls in die Gemeinde Muschwitz eingegliedert.[6] Mit der zweiten Kreisreform am 25. Juli 1952 kam Muschwitz zum Kreis Hohenmölsen im Bezirk Halle, der 1994 im Landkreis Weißenfels und dieser wiederum im Jahr 2007 im Burgenlandkreis aufging.

Am 1. Januar 2010 schlossen sich die bis dahin selbstständigen Gemeinden Muschwitz, Großgörschen, Poserna, Rippach und Starsiedel mit der Stadt Lützen zur neuen Stadt Lützen zusammen.[7]

Gedenkstätte

An der Straße neben der Schule befindet sich ein Gedenkstein zur Erinnerung an den KPD-Vorsitzenden Ernst Thälmann, der 1944 im KZ Buchenwald ermordet wurde.

An der Wendeschleife vor dem Feuerwehrhaus im Ortsteil Tornau steht ein Denkmal zum Gedenken an die im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten aus Muschwitz.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Sehenswürdigkeiten

  • Die barocke Kirche in Muschwitz wurde unter Verwendung von Resten der spätgotischen Vorgängerin 1755 erbaut. Eine der Glocken stammt aus dem Jahr 1518. Das Dach wurde 2009 renoviert, der Turm danach.
  • Die Kirche in Göthewitz besitzt einen spätgotischen Turm, das Schiff wurde um 1900 erbaut.
  • Paltrock-Windmühle in Söhesten
  • Ruine der Kirche St. Gangolf (1768 geweiht) und Kleefeld-Gruft in Pobles, Grabstätte des Agrarreformers Johann Christian Schubart alias Edler von dem Kleefelde
  • Wallteich mit Insel in Pobles, Ort einer frühmittelalterlichen Burg
  • Bibelstein in Pobles zur Erinnerung an den Augsburger Religionsfrieden
  • Fachwerkbauten

Söhne und Töchter

Commons: Muschwitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Karlheinz Blaschke, Uwe Ulrich Jäschke: Kursächsischer Ämteratlas 1790. Gumnior, Chemnitz 2009, ISBN 978-3-937386-14-0, S. 84 f.
  2. Karlheinz Blaschke, Uwe Ulrich Jäschke: Kursächsischer Ämteratlas 1790. Gumnior, Chemnitz 2009, S. 36 f.
  3. Der Ort im Buch "Geographie für alle Stände, S. 374f.
  4. Der Landkreis Merseburg im Gemeindeverzeichnis 1900
  5. Der Landkreis Weißenfels im Gemeindeverzeichnis 1900
  6. Muschwitz und seine Ortsteile auf gov.genealogy.net
  7. StBA: Gebietsänderungen vom 01. Januar bis 31. Dezember 2010
  8. https://galerie-teterow.de/wp-content/uploads/02.10.2020-KU-25_M.pdf, abgerufen am 30. September 2021


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