Wuppenau
Wuppenau ist eine politische Gemeinde und eine Ortschaft[6] im Bezirk Weinfelden des Kantons Thurgau in der Schweiz. Das Pfarrdorf am Nollen besteht aus vielen Weilern.
Staat: | Schweiz |
Kanton: | Thurgau (TG) |
Bezirk: | Weinfelden |
Postleitzahl: | 9514 |
BFS-Nr.: | 4791 (Politische Gemeinde) |
frühere BFS-Nr.: | 4793 (Ortsgemeinde) |
Koordinaten: | 725850 / 262075 |
Höhenbereich: | 569–775 m ü. M.[1] |
Fläche: | 12,12 km² (Pol. Gemeinde)[2] 8,97 km² (Ortsgemeinde)[3] |
Einwohner: | 1189 (31. Dezember 2022)[4] |
Einwohnerdichte: | 98 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) | 8,3 % (31. Dezember 2022)[5] |
Website: | www.wuppenau.ch |
Lage der Gemeinde | |
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Von 1803 bis 1970 bildeten die Ortsgemeinden Wuppenau, Heiligkreuz TG und Hosenruck die Munizipalgemeinde Wuppenau im Bezirk Münchwilen.
Geographie
Wuppenau liegt eingebettet in eine Hügellandschaft und weist eine geringe Einwohnerdichte auf. Neben den Ortschaften Wuppenau, Heiligkreuz und Hosenruck[6] gehören zahlreiche Weiler zur Gemeinde: Welfensberg, Gabris, Oberheimen, Leuberg, Waldwies, Grub, Mörenau, Gärtensberg, Almensberg, Greutensberg, Secki und Remensberg.
Wegen des Aussichtspunktes Nollen, eines ehemaligen Triangulationspunktes mit Ausblick auf den Bodensee, sowie ein weites Alpenpanorama weist die Gemeinde einen gewissen überregionalen Fremdenverkehr auf. Die Kirchen Heiligkreuz und Welfensberg sowie die Kapelle Gärtensberg sind zudem für Hochzeiten beliebt.
Geschichte
Wuppenau wurde 820 erstmals erwähnt als Wabbinauwa. Bereits im 9. Jahrhundert besass das Kloster St. Gallen in Wuppenau Güter. Wuppenau gehörte bis 1798 zum Berggericht, wobei zahlreiche Höfe, u. a. in Welfensberg, Teil des Freigerichts Thurlinden waren. Ab spätestens 1396 bis 1809 besass die Komturei Tobel die Kollatur der 1275 erwähnten Kirche. Nach der Reformation 1530 wurde Wuppenau schrittweise rekatholisiert; die Reformierten waren ab 1564 nach Neukirch an der Thur und seit 1714 nach Schönholzerswilen kirchgenössig. In der 1890 bis 1897 erbauten Kirche St. Martin befinden sich Teile der Ausstattung der Vorgängerkirche.[7]
In Wuppenau wurden Wiesen-, Acker- und Obstbau betrieben und der Wald bewirtschaftet, um 1860 eröffnete eine Käserei. 1878 bis 1914 bestanden sieben Stickereien, 1892 bis 1997 eine Strickerei und 1907 bis 1911 eine Schifflistickerei.[7]
1971 schlossen sich im Rahmen einer Gemeindereorganisation die Ortsgemeinden Wuppenau, Heiligkreuz und Hosenruck und die Munizipalgemeinde Wuppenau zur Einheitsgemeinde Wuppenau zusammen, die seit 2011 im Bezirk Weinfelden liegt. Um 2000 entstand ein Einfamilienhausquartier.[7]
→ siehe auch Abschnitt Geschichte im Artikel Heiligkreuz TG
→ siehe auch Abschnitt Geschichte im Artikel Hosenruck
Wappen
Blasonierung: In Rot auf schwebendem gelbem Neunberg ein nach links schreitender weisser Bär.[8]
Der Bär stammt vom Kloster St. Gallen, gehörte doch Wuppenau bis 1798 zum st. gallischen Berggericht. Die Farben sind diejenigen der Herren von Leuberg, deren Stammburg auf dem Gebiet der Gemeinde lag.[8]
Die Ortsgemeinde Wuppenau führte das Wappen seit 1953. Nachdem der Bildung der Einheitsgemeinde wurde das Wappen von der neuen Gemeinde weitergeführt.[8]
Bevölkerung
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1990 | 2000 | 2010 | 2018 | |
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Einheitsgemeinde | 1002 | 1001 | 1035 | 1111 |
1850 | 1900 | 1950 | 1970 | |
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Munizipalgemeinde | 1381 | 932 | 932 | 900 |
Ortsgemeinde | 927 | 597 | 596 | 551 |
Von den insgesamt 1111 Einwohnern der Gemeinde Wuppenau im Jahr 2018 waren 72 bzw. 6,5 % ausländische Staatsbürger. 368 (55,1 %) waren römisch-katholisch und 153 (22,9 %) evangelisch-reformiert. Die Ortschaft Wuppenau zählte zu diesem Zeitpunkt 668 Bewohner.[6]
Wirtschaft
Im Jahr 2016 bot Wuppenau 302 Personen Arbeit (umgerechnet auf Vollzeitstellen). Davon waren 31,9 % in der Land- und Forstwirtschaft, 29,7 % in Industrie, Gewerbe und Bau sowie 38,4 % im Dienstleistungssektor tätig.[10]
Sehenswürdigkeiten
Heiligkreuz ist im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz aufgeführt.
Bilder
- Dorfzentrum von Wuppenau
- Löwen
- Katholische Kirche
- Innenansicht der katholischen Kirche
- Welfensberg
- Secki
Weblinks
Einzelnachweise
- Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
- Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
- Schweizerische Arealstatstik. Abgeschlossen auf 1. Juli 1912. (Memento vom 12. April 2016 im Internet Archive) Herausgegeben vom Eidg. Statistischen Bureau.
- Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
- Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
- Ortschaften und ihre Wohnbevölkerung. Ausgabe 2019. Auf der Website der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau (Excel-Tabelle; 0,1 MB), abgerufen am 20. Juni 2022.
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Erich Trösch: Wuppenau. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
Diese Abschnitte basieren weitgehend auf dem Eintrag im Historischen Lexikon der Schweiz (HLS), der gemäss den Nutzungshinweisen des HLS unter der Lizenz Creative Commons – Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International (CC BY-SA 4.0) steht. - Gemeindewappen. Auf der Webseite des Staatsarchivs des Kantons Thurgau, abgerufen am 8. Dezember 2019.
-
Bevölkerungsentwicklung der Gemeinden. Kanton Thurgau, 1850–2000 (Excel-Tabelle; 0,1 MB),
Wohnbevölkerung – Wohnbevölkerung der Gemeinden 1990, 2000, 2010 und 2011 (PDF; 1,3 MB) und
Ortschaften und ihre Wohnbevölkerung. Ausgabe 2019 (Excel-Tabelle; 0,1 MB). Auf der Website der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau, abgerufen am 20. Juni 2022. - Thurgau in Zahlen 2019. Auf der Website der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau (PDF-Datei; 1,8 MB), abgerufen am 28. April 2020.