Wolfgang von Wangenheim
Wolfgang von Wangenheim (* 1938 in Teltow) ist ein deutscher Germanist und Kunsthistoriker aus der Familie von Wangenheim. Er gilt als Autorität in Bezug auf Johann Joachim Winckelmann.
Leben und Werk
Wolfgang von Wangenheim wuchs in Kassel auf. Nach dem Germanistikstudium in Göttingen lehrte er an den Universitäten Paris, Abidjan und Dakar.
„Im Mittelpunkt seiner Beschäftigung mit Kunst und Literatur stehen zwei Themen: das Verhältnis von Mythos und Kunstwerk sowie die Rezeption der Antike seit der Renaissance bis zu Winckelmann.“[1] In seinen Forschungsarbeiten beschäftigt er sich u. a. mit „Winckelmann und Casanova, Wilhelm Heinse, Hans Henny Jahnn und Hubert Fichte.“[1]
2002 erhielt von Wangenheim die Winckelmann-Medaille der Stadt Stendal.
Sammlung Wolfgang von Wangenheim
„In knapp zwanzig Jahren entstand eine bedeutende Sammlung von Ölgemälden, Aquarellen, Graphiken und Plastiken des Klassizismus zu antiken Themen. Dr. Wolfgang von Wangenheim hatte die Kunstwerke über Jahre zusammengetragen, mit dem Blick auf eine künftige Präsentation in dem kleinen sächsischen Schloss Nöthnitz. Hier, wo Winckelmann fünf Jahre wohnte und arbeitete, wurde 1991 eine „Studienstätte Schloss Nöthnitz e.V. zum Gedenken an Johann Joachim Winckelmann und Reichsgraf Heinrich von Bünau“ begründet. Diese Kunstwerke waren für die Ausstattung der allmählich restaurierten, bald öffentlich zugänglichen Ausstellungsräume des Schlosses gedacht, jeder Raum thematisierte ausgewählte Aspekte der Rezeption der Antike. ... Leider fand diese Erfolgsgeschichte schon bald ein jähes Ende. 2009 wurde das Schloss verkauft, der neue Besitzer schloss die Räume für die Öffentlichkeit. Eine gerade entstandene Winckelmann-Gedenkstätte stand vor dem Aus. Wolfgang von Wangenheims Sammlung konnte vor der privaten Vereinnahmung des neuen Besitzers bewahrt werden und ist nun erstmals wieder in einer temporären Ausstellung im Winckelmann-Museum in Stendal zu sehen. Die Ausstellung umfasst den wesentlichen Teil der bedeutenden Nöthnitzer Sammlung...“[2]
Publikationen
- Kampf um Rom. Bilder und Texte zum Nachleben der Antike, hrsg. von Max Kunze im Auftr. der Winckelmann-Ges., Stendal 2013, ISBN 3-910060-87-0.
- Ponderation – über das Verhältnis von Skulptur und Schwerkraft. Matthes & Seitz, Berlin 2010, ISBN 978-3-88221-668-4.
- Der verworfene Stein – Winckelmanns Leben. Matthes und Seitz, Berlin 2005, ISBN 3-88221-861-4.
- Schwarz (d. Fotogr. entstanden in d. Jahren 1972–1984). 2. veränd. Auflage. Gmünder, Berlin 1985, ISBN 3-925163-10-3.
- Hubert Fichte. Beck, München 1980, ISBN 3-406-07882-6.
- Schwarz (d. Fotogr. entstanden in d. Jahren 1972–1976). Fricke, Frankfurt 1977, ISBN 3-88184-013-3.
- Das Basler Fragment einer mitteldeutsch-niederdeutschen Liederhandschrift und sein Spruchdichter-Repertoire. Europäische Hochschulschriften, Lang, Bern/ Frankfurt 1972.
Literatur
- Max Kunze (Hrsg.): Klassizismus in Deutschland und Italien. Die Sammlung Wolfgang von Wangenheim. Katalog einer Ausstellung im Winckelmann-Museum vom 16. Juli bis 11. September 2011, hrsg. im Auftr. der Winckelmann-Gesellschaft, Texte: Hartmut Wittkowski, 2011, ISBN 3-447-06590-7.
Weblinks
- Literatur von und über Wolfgang von Wangenheim im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Kurzbiografie@perlentaucher.de
- Kurzbiografie@matthes-seitz-berlin.de
Anmerkungen
- Autorenportrait auf der Webpräsenz des Verlages Matthes & Seitz Berlin.
- Verlagswerbung@rutzen-verlag.de, zu Max Kunze (Hrsg.): Klassizismus in Deutschland und Italien. Die Sammlung Wolfgang von Wangenheim. 2011; „...Möge dieser Katalog und die Ausstellung in Stendal dazu beitragen, diese knapp zwei Jahrzehnte währende Nöthnitzer Winckelmann-Pflege im Gedächtnis zu halten bis ein neuer Ort für die Sammlung unseres Mitgliedes Dr. Wolfgang von Wangenheim gefunden ist, dem auch die Stendaler Winckelmann-Gesellschaft mit ihrem Museum seit vielen Jahren stete Unterstützung und Hilfe verdankt und der uns auch für diese temporäre Ausstellung finanziell geholfen hat. Max Kunze.“ Anfang des Katalogs mit Vorwort (PDF 120 KB)@harrassowitz-verlag.de, abgerufen am 30. Mai 2015.