Wolfgang Wahl

Leben

Der gebürtige Westfale ist Sohn des langjährigen Spielleiters des WDR-Vorläufers, des NWDR „Sender Köln“, Wilhelm Wahl, und einer Schauspielerin. Wahl wollte zunächst zur See fahren, rückte aber wegen seiner Kriegserlebnisse als Kadett auf dem Schulschiff Horst Wessel von diesem Berufswunsch ab. Bald erkannte er sein Talent als Schauspieler und ließ sich ab 1947 bei Gustaf Gründgens in Düsseldorf ausbilden. Bis 1951 verblieb er am Düsseldorfer Schauspielhaus, später band er sich an das Schauspielhaus Zürich und an das Hamburger Thalia Theater.

Gastspiele gab er unter anderem bei den Münchner Kammerspielen, bei den Ruhrfestspielen Recklinghausen und an der Freien Volksbühne Berlin. Der sowohl im dramatischen wie auch im komischen Fach begabte Darsteller spielte Rollen in Theaterstücken Shakespeares und Komödien Sternheims. In 200 Aufführungen, unter anderem auf Tourneen mit Stars wie Hildegard Knef, stand Wahl auf der Bühne.

Popularität erreichte er als Filmschauspieler; seit den 1950er-Jahren stand er unter anderem mit Joachim Fuchsberger, Johannes Heesters, Heinz Rühmann, O. W. Fischer, Peter Alexander, Romy Schneider und Paul Hubschmid vor der Kamera. Darunter waren Kriminalfilme (Gestatten, mein Name ist Cox – 1955, Nick Knattertons Abenteuer – 1959) und Heimatfilme (z. B.: Wenn die Heide blüht – 1960, Lieder klingen am Lago Maggiore – 1962). In Gestatten, mein Name ist Cox spielte er den Privatdetektiv Thomas Richardson, eine Figur, die er bereits in dem ersten Hörspiel gleichen Titels 1952, damals an der Seite von Carl-Heinz Schroth darstellte. Im Jahr darauf spielte er unter Regisseur Eduard Hermann die Rolle des Roger Shelly in dem Mehrteiler Paul Temple und der Fall Vandyke von Francis Durbridge, mit René Deltgen, Annemarie Cordes und Kurt Lieck. 1956 sprach er in dem Hörspiel So weit die Füße tragen (Regie: Franz Zimmermann) von Josef Martin Bauer die Rolle des Kriegsgefangenen Clemens Forell, dem es gelang aus einem ostsibirischen Gefangenenlager zu fliehen. Darüber hinaus kam er noch in vielen weiteren Hörspielen zum Einsatz.

Daneben war er in Literaturverfilmungen zu sehen, wie der von Stefan Zweigs Schachnovelle (1960) oder Alfred Weidenmanns Thomas-Mann-Adaption Buddenbrooks (1959). Auch an Edgar-Wallace- und Simmel-Verfilmungen war Wolfgang Wahl beteiligt.

Als Fernsehschauspieler wirkte er u. a. bei Krimiserien wie Sonderdezernat K1, Der Kommissar, Derrick, Der Alte, Ein Fall für zwei, SOKO 5113, Die Männer vom K3 oder Tatort mit. Aus seinem Filmschaffen seien unter anderem der Fernsehklassiker Meuterei auf der Bounty (1973, ZDF), der Psychokrimi Gesichter des Schattens (1984) oder Dieter Wedels Mehrteiler Der große Bellheim erwähnt. Wolfgang Wahl spielte u. a. mit Inge Meysel, Axel von Ambesser, Evelyn Hamann, Willy Millowitsch oder Klausjürgen Wussow in Fernsehserien wie Hotel Paradies, Das Erbe der Guldenburgs, Die Schwarzwaldklinik, Alles Glück dieser Erde, Dr. Stefan Frank – Der Arzt, dem die Frauen vertrauen, Glückliche Reise oder Großstadtrevier in teils tragenden Rollen.

Als Synchronsprecher lieh er seine markante Stimme u. a. Fred MacMurray (In Acht und Bann), Raymond Burr (Der Gnadenlose) und John Mills (Herr im Haus bin ich).

Wolfgang Wahl war in seinen letzten Lebensjahren aufgrund einer schweren Krankheit auf einen Rollstuhl angewiesen. Er starb, von der öffentlichen Aufmerksamkeit unbemerkt, am 15. September 2006 im Alter von 80 Jahren.

Filmografie

Hörspiele

Literatur

  • Hermann J. Huber: Langen Müller’s Schauspielerlexikon der Gegenwart. Deutschland. Österreich. Schweiz. Albert Langen • Georg Müller Verlag GmbH, München • Wien 1986, ISBN 3-7844-2058-3, S. 1074.
  • Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 8: T – Z. David Tomlinson – Theo Zwierski. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 221 f.

Einzelnachweise

  1. trauer.de (Memento vom 24. Dezember 2010 im Internet Archive)
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