Wolfgang Schall

Leben und Beruf

Schall nahm als Major der Wehrmacht am Zweiten Weltkrieg teil und kam in sowjetische Kriegsgefangenschaft, aus der er erst 1955 zurückkehrte.[2] Anschließend arbeitete er für die Bundeswehr, war Referent für psychologische Kriegführung im Bundesministerium der Verteidigung,[3] führte von 1966 bis 1968 als Oberst die Panzerbrigade 24 und gehörte danach bis 1971 dem Führungsstab des Heeres an.

Nach seiner Zeit in der Politik zog er nach Uhldingen an den Bodensee und promovierte. Er war verheiratet mit Gudrun Schall.

Politik

Schall trat 1958 der CDU bei[4], war von 1971 bis 1973 erster Generalsekretär der CDU Baden-Württemberg, bis 1977 Mitglied des baden-württembergischen Landesvorstands, von 1974 bis 1980 Vorsitzender des CDU-Kreisverbands Böblingen[5] und gründete 1976 den CDU-Ortsverband Warmbronn mit, wo er ab Mitte der 1970er Jahre lebte. Vor der Bundestagswahl 1976 verlor er die parteiinterne Abstimmung gegen Peter Petersen, der schließlich in den Bundestag einzog.[6]

Bei der ersten Direktwahl des Europäischen Parlaments 1979 wurde Schall über die Landesliste Baden-Württemberg gewählt. Er gehörte der EVP-Fraktion an und arbeitete bis 1982 im Ausschuss für Jugend, Kultur, Bildung, Information und Sport sowie ab 1982 im Politischen Ausschuss. Nach der Europawahl 1984 schied er aus dem Parlament aus.

Er war Leiter der deutschen Sektion der Antikommunistischen Weltliga.[7][8]

Auszeichnungen

Literatur

  • Dieter E. Kilian: Führungseliten – Generale und Admirale der Bundeswehr 1955 – 2015. Politische und militärische Führung. Osning Verlag, Bielefeld 2014.

Einzelnachweise

  1. CDU Kreisverband Böblingen: Doppeltes Jubiläum in Warmbronn. 21. April 2016, abgerufen am 25. Juli 2020 (deutsch).
  2. SCHNEZ-STUDIE: Viel Tinnef. In: Der Spiegel 4/1970. 19. Januar 1970, abgerufen am 25. Juli 2020.
  3. BUNDESWEHR / OFFIZIERE: Griff nach den Sternen. In: Der Spiegel 52/1963. 25. Dezember 1963, abgerufen am 25. Juli 2020.
  4. BERUFLICHES. In: Der Spiegel 12/1971. 15. März 1971, abgerufen am 25. Juli 2020.
  5. Reinhard Schreiner & Ulrike Hospes: Namen und Daten aus sechs Jahrzehnten Parteiarbeit - Die Vorsitzenden und Geschäftsführer der CDU-Landes-, Bezirks- und Kreisverbände seit 1945. Hrsg.: Archiv für Christlich-Demokratische Politik der Konrad-Adenauer-Stiftung. Sankt Augustin 2012 (kas.de [abgerufen am 25. Juli 2020]).
  6. Leonberg: Doppeljubiläum in der CDU Warmbronn. In: Stuttgarter Zeitung. 12. April 2016, abgerufen am 25. Juli 2020.
  7. Die Helfer der „Killer im Zweireiher“. In: Taz. 1. September 1988, ISSN 0931-9085, S. 9 (taz.de [abgerufen am 25. Juli 2020]).
  8. Antwort der Bundesregierung auf die Große Anfrage des Abgeordneten Volmer und der Fraktion DIE GRÜNEN - Deutscher Bundestag Drucksache 11/1106. 5. November 1987 (bundestag.de [PDF; abgerufen am 25. Juli 2020]).
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