Neustetten

Neustetten ist eine Gemeinde im Landkreis Tübingen in Baden-Württemberg. Sie gehört zur Region Neckar-Alb und zur Randzone der europäischen Metropolregion Stuttgart.

Wappen Deutschlandkarte
Neustetten
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Neustetten hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 29′ N,  53′ O
Bundesland:Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Tübingen
Landkreis: Tübingen
Verwaltungs­gemeinschaft: Rottenburg am Neckar
Höhe: 440 m ü. NHN
Fläche: 15,87 km2
Einwohner: 3853 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 243 Einwohner je km2
Postleitzahl: 72149
Vorwahlen: 07457, 07472
Kfz-Kennzeichen:
Gemeindeschlüssel: 08 4 16 049
Gemeindegliederung: 3 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hohenzollernstraße 4
72149 Neustetten
Website: www.neustetten.de
Bürgermeister: Gunter Schmid
Lage der Gemeinde Neustetten im Landkreis Tübingen
Karte
Karte

Geographie

Geographische Lage

Neustetten liegt im Oberen Gäu nordöstlich des Neckarlaufes.

Nachbargemeinden

Die Markung von Neustetten ist fast komplett von der Stadt Rottenburg am Neckar umschlossen, nur mit einem kleinen Teilstück grenzt die Gemeinde Bondorf, Landkreis Böblingen, an Neustetten an.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde besteht aus den früheren Gemeinden Nellingsheim, Remmingsheim und Wolfenhausen. Im Gebiet der früheren Gemeinde Nellingsheim liegen das Dorf Nellingsheim und das 1838 erbaute Gehöft Ziegelhütte. Im Gebiet der früheren Gemeinde Remmingsheim liegen das Dorf Remmingsheim, das Gehöft Kelterhöfe, 1971 benannte Aussiedlerhöfe, und das Haus Bronnenmühle, das 1312 erstmals genannt wurde. Zur früheren Gemeinde Wolfenhausen gehörte lediglich das Dorf Wolfenhausen.

Im Gemeindegebiet liegen einige abgegangene, heute nicht mehr bestehende Ortschaften oder werden im Gemeindegebiet vermutet. Nicht mit Sicherheit belegt ist die abgegangene Ortschaft Anhausen im Gebiet der früheren Gemeinde Nellingsheim ebenso wie die abgegangene Ortschaft Himelzheim im Gebiet der früheren Gemeinde Remmingsheim. Im Südwesten der früheren Gemeinde Wolfenhausen liegt die abgegangene Ortschaft Stetten in der heutigen Flur Stettener Feld.[2]

Schutzgebiete

Neustetten hat Anteil am Landschaftsschutzgebiet Oberes Neckartal mit den Seitentälern Rommelstal, Starzeltal und Eyachtal und am FFH-Gebiet Neckar und Seitentäler bei Rottenburg.[3]

Geschichte

Zu Zeiten des Herzogtums Württemberg gehörten Nellingsheim, Remmingsheim und Wolfenhausen zum Unteramt (oder auch Stabsamt) Remmingsheim („Remmingsheimer Stäble“) im Amt Herrenberg. Bei der Umsetzung der neuen Verwaltungsgliederung im 1806 gegründeten Königreich Württemberg wurden die drei Orte 1808 dem Oberamt Rottenburg zugeordnet. Durch die Kreisreform während der NS-Zeit in Württemberg gelangten die Dörfer 1938 zum Landkreis Tübingen. 1945 wurden die drei Gemeinden Teil der Französischen Besatzungszone und kamen somit zum neu gegründeten Land Württemberg-Hohenzollern, welches 1952 im Land Baden-Württemberg aufging.

Neustetten wurde am 1. Dezember 1971 im Rahmen der Gemeindereform durch den Zusammenschluss der Gemeinden Nellingsheim, Remmingsheim und Wolfenhausen gegründet.[4]

Der neu gewählte Name der Gemeinde bezieht sich auf eine untergegangene Siedlung namens „Stetten“ auf der Markung Wolfenhausens.

Politik

Bürgermeister

Der Bürgermeister wird für eine Amtszeit von acht Jahren gewählt. Die derzeitige Amtszeit von Gunter Schmid endet 2020. Er wurde im Januar 2012 mit 98,2 Prozent der Stimmen ohne Gegenkandidat im Amt bestätigt.

  • 1964–2004: Rudolf Maier
  • seit 2004: Gunter Schmid

Gemeinderat

Der Gemeinderat in Neustetten hat 12 Mitglieder. Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem vorläufigen Endergebnis.

Freie Wählergemeinschaft9 Sitze79,0 %2014: 9 Sitze
Wählerinitiative Neustetten (WIN)3 Sitze21,0 %2014: 0 Sitze
Unabhängige Liste–Die Alternative0 Sitze0 %2014: 3 Sitze

Wappen

Der weiße Sparren stammt aus dem Nellingsheimer Wappen. Der schwarze Schwurstab war sowohl im Wolfenhausener als auch im Remmingsheimer Wappen zu finden und ist auf den Gerichtsstab des Remmingsheimer Schultheiß zurückzuführen, dessen „Stabsgericht“ auch für Wolfenhausen und Eckenweiler (heute Teilort von Rottenburg) zuständig war. Die Sterne wurden aus dem Remmingsheimer Wappen übernommen und symbolisieren die 3 Ortsteile.

Partnerschaften

Im Rahmen der Festveranstaltung 20 Jahre Neustetten schloss am 30. November 1991 in Remmingsheim die sächsische Gemeinde Oberbobritzsch mit Neustetten eine Partnerschaft. Diese besteht mit der Gemeinde Bobritzsch-Hilbersdorf fort,[5] die aus zwei Gemeindezusammenschlüssen hervorging.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museum

Das Heimatmuseum Neustetten, das älteste kommunale Museum im Landkreis Tübingen, zeigt eine Fülle von Gegenständen aus den Teilorten von Neustetten. Neben Sammlungsbereichen wie der Land- und Hauswirtschaft und einigen Handwerken, finden sich zwei größere Sammlungsbereiche, die Flachsverarbeitung und der Hopfenanbau.

Mahnmal für die Gefallenen und Vermissten der beiden Weltkriege am Wolfenhausener Friedhof

Bauwerke

  • Evangelische Michaelskirche im Ortsteil Wolfenhausen
  • Evangelische Kirche im Ortsteil Nellingsheim
  • Evangelische Peterskirche im Ortsteil Remmingsheim
Remmingsheim, Peterskirche

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Die Bundesautobahn 81 führt am Rand des Gemeindegebiets vorbei. Die Anschlussstelle Rottenburg ist über die Bundesstraße 28a (seit 2018 B28) erreichbar.

Der Öffentliche Nahverkehr wird durch den Verkehrsverbund Neckar-Alb-Donau (naldo) gewährleistet. Die Gemeinde befindet sich in der Wabe 112.

Bevölkerung

Entwicklung der Einwohnerzahl:[6]

Jahr Einwohner
1990 2.599
2001 3.340
2011 3.393
2021 3.758

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2022 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
  2. Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VII: Regierungsbezirk Tübingen. Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-004807-4. S. 148–149
  3. Daten- und Kartendienst der LUBW
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 535.
  5. Neustetten. In: Website der Gemeinde Bobritzsch-Hilbersdorf. Abgerufen am 4. Februar 2014.
  6. Neustetten (Tübingen, Baden-Württemberg, Deutschland) - Einwohnerzahlen, Grafiken, Karte, Lage, Wetter und Web-Informationen. Abgerufen am 30. Oktober 2023.

Literatur

  • Nellingsheim mit der Thalmühle. In: Johann Daniel Georg von Memminger (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Rottenburg (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 5). Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart / Tübingen 1828, S. 184–186 (Volltext [Wikisource]).
  • Remmingsheim. In: Johann Daniel Georg von Memminger (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Rottenburg (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 5). Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart / Tübingen 1828, S. 196–200 (Volltext [Wikisource]).
  • Wolfenhausen. In: Johann Daniel Georg von Memminger (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Rottenburg (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 5). Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart / Tübingen 1828, S. 212–214 (Volltext [Wikisource]).
  • Rudi Maier, Martin Kuohn, Reinhold Visel: Neustetten: Eine junge Gemeinde, Geigerdruck GmbH, ISBN 3-89570-604-3
  • Wolfgang Sannwald: Stäble und Neustetten : Ein Heimatbuch, Schwäbisches Tagblatt, ISBN 978-3-928011-68-6
Commons: Neustetten – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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