Wohn- und Pflegeheim Frienisberg

Das Wohn- und Pflegeheim Frienisberg ist eine soziale Einrichtung für Senioren sowie für Menschen mit körperlicher oder geistiger Beeinträchtigung im Dorf Frienisberg in der Gemeinde Seedorf im Kanton Bern.

Sicht auf das Wohn- und Pflegeheim Frienisberg mit dazugehörendem Landwirtschaftsbetrieb

Geschichte

Die Wurzeln des Wohn- und Pflegeheim Frienisberg liegen im gleichnamigen, ehemaligen Kloster. Nach dessen Auflösung 1528, im Zuge der Reformation in der Schweiz, war es ein Sitz der Berner Landvögte in Frienisberg bis zum Ende des Berner Stadtstaates 1798. In dieser Periode diente das Anwesen des ehemaligen Klosters als (Spital- und) Pfründeranstalt und mit Beginn der Helvetik als Armenhaus. Ab 1834 war die kantonale Knabentaubstummenanstalt, bis zu deren Umzug 1890[1] nach Münchenbuchsee, ansässig. Die nachfolgende Verpflegungsanstalt wurde 1897 von der heutigen Trägerschaft käuflich erworben und im Verlauf des 20. Jahrhunderts bis zum heute bekannten, überregionalen Wohn- und Pflegeheim entwickelt.

Zum weitläufigen Liegenschafts- und Grundbesitz des Wohn- und Pflegeheims im Dorf Frienisberg, gehört auch ein verpachteter Landwirtschaftsbetrieb – Das Wohn- und Pflegeheims ist dergestalt das Dorf Frienisberg – und auf dem Chasseral die Métairie «Plan de l'Egasse», eine 1906 käuflich erworbene Alp mit landwirtschaftlichem Pachtbetrieb, was das französische Wort Métairie (dt. landwirtschaftlicher Pachthof oder Meierei) erahnen lässt.[2]

Betreuung

Weiher mit Lindenhaus links und Verwaltungstrakt des Wohn- und Pflegeheims Frienisberg rechts

Das Wohn- und Pflegeheim Frienisberg umfasst Wohnplätze für 260 Bewohner,[3] davon für 120 Menschen im IV-Bereich. Somit ist es das drittgrösste Pflegeheim im Kanton Bern, ex aequo mit dem Wohnheim Riggisberg (260); grösstes Pflegeheim ist die Heimstätte Bärau (300) vor dem Seelandheim Worben (290). 2016 wurden 220 Bewohner von etwa 330 Mitarbeitern betreut.[4]

Die 19 weitgehend autonomen Betreuungswohngruppen (IV) und Pflegestationen (NIV), sind in 9 dezentral gelegenen und nach Bäumen benannten Häusern – wie Akazienhaus, Ahornhaus, Birkenhaus usw. – untergebracht.

Trägerschaft

Die Trägerschaft des Wohn- und Pflegeheims Frienisberg ist als Genossenschaft[5][6] organisiert, mit 42 Gemeinden,[7] hauptsächlich aus den ehemaligen Amtsbezirken Burgdorf, Fraubrunnen und Trachselwald, als Genossenschafter. Die Wohn- und Pflegeheim Frienisberg Genossenschaft firmiert ab 17. Mai 2018 neu als Frienisberg – üses Dorf Genossenschaft.[8]

Direktoren (bis 1988 Verwalter)

  • Friedrich Gerber (1897–1922)
  • Fritz Gerber (1923–1957)
  • Peter Gerber (1957–1988)
  • Beat Bigler (1988–2010)[9][10]

Mitgliedschaften

  • abems – Verband Berner Pflege- & Betreuungszentren; organisiert in
  • CURAVIVA Schweiz – Nationaler Dachverband der Heime und Institutionen
  • Heimverband Bern – VBB/IV Plätze
Commons: Wohn- und Pflegeheim Frienisberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Umzug mit 64 taubstummen Knaben mit 68 Fudern, gezogen von 128 Pferden (PDF; 23 kB) abgerufen am 17. Juli 2011 (Pädagogisches Zentrum für Hören und Sprache Münchenbuchsee – Geschichte)
  2. Mitarbeiter: Métairie «Plan de l'Egasse». In: frienisberg.ch. Wohn- und Pflegeheim Frienisberg, abgerufen am 27. Juli 2017.
  3. Mitarbeiter Alters- und Behindertenamt: Pflegeheimliste des Kantons Bern 2017. (PDF; 295 KB) Gesundheits- und Fürsorgedirektion des Kantons Bern, 1. April 2017, S. 8, abgerufen am 27. Juli 2017.
  4. Verwaltung: 120. Geschäftsbericht – 2016. (PDF; 6.1 MB) In: Geschäftsbericht. Genossenschaft «Wohn- und Pflegeheim Frienisberg», 27. März 2017, S. 20, abgerufen am 27. Juli 2017 (deutsch, 329 Mitarbeiter teilen sich 240 Vollzeitstellen (S. 5 und S. 15) und 220 Bewohner (S. 16)).
  5. Handelsregisteramt des Kantons Bern: Wohn- und Pflegeheim Frienisberg Genossenschaft. In: Zefix – Zentraler Firmenindex. Bundesamt für Justiz BJ, 20. Juli 2017, abgerufen am 27. Juli 2017.
  6. Delegiertenversammlung: Statuten Genossenschaft Wohn- und Pflegeheim Frienisberg. (PDF; 68 KB) In: Statuten. Genossenschaft «Wohn- und Pflegeheim Frienisberg», 21. Januar 2011, S. 7, abgerufen am 17. Juli 2011.
  7. Delegiertenversammlung: Beteiligung der Gemeinden an der Genossenschaft. (PDF; 118 KB) In: Statuten – Anhang zu den Statuten. Genossenschaft «Wohn- und Pflegeheim Frienisberg», 20. März 2017, S. 1, abgerufen am 27. Juli 2017.
  8. Handelsregisteramt des Kantons Bern: Mutation Frienisberg – üses Dorf Genossenschaft, Seedorf (BE). (PDF; 157 KB) In: Schweizerisches Handelsamtsblatt (SHAB). Bundesamt für Justiz BJ, 14. September 2018, abgerufen am 15. Mai 2019.
  9. Heiniger, Ralph: Frienisberg – Nach 22 Jahren in den Ruhestand. In: bernerzeitung.ch. Tamedia, 16. Juli 2010, abgerufen am 17. Juli 2011.
  10. Ziegler, Fiona: Das Wissen vom Alter hat sich verändert. In: derbund.ch. Tamedia, 19. Juli 2010, abgerufen am 17. Juli 2011.
  11. Tscherrig, Tobias: Frienisberg – Kehrt nun Ruhe ein? In: bernerzeitung.ch. Tamedia, 9. Juli 2016, abgerufen am 27. Juli 2017.
  12. Lippuner, Simone: Frienisberg – Neubeginn mit neuem Direktor. In: bernerzeitung.ch. Tamedia, 5. Oktober 2016, abgerufen am 27. Juli 2017.
  13. Redaktion: Neuer Direktor. (PDF; 4.3 MB) Peter Gerber, Stellenantritt 1. April 2017. In: Frienisberger Chloschterposcht 42/2016. Wohn- und Pflegeheim Frienisberg, 6. Dezember 2016, S. 28, abgerufen am 26. Juli 2017.
  14. Direktion: Organigramm. (PDF; 60 KB) In: Organigramm. Direktion Wohn- und Pflegeheim Frienisberg, 31. Mai 2017, S. 1, abgerufen am 27. Juli 2017: „gültig ab 23. Mai 2017“

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