Windows-Wiederherstellungsumgebung

Die Windows-Wiederherstellungsumgebung, englisch Windows Recovery Environment, ist ein auf einer separaten Partition installiertes Windows PE, das zur Wiederherstellung der eigentlichen Installation von Windows von Microsoft dient. Zusätzliche Funktionen sind die Systemdiagnose sowie eine geführte Problembehandlung und die Möglichkeit, zusätzliche Treiber auf dem installierten Windows einzurichten.

Funktionsweise

Die Wiederherstellungsumgebung wurde mit Windows 7 eingeführt. Bei jeder Installation wird dabei automatisch eine zusätzliche, versteckte Partition angelegt, auf der Windows RE eingerichtet wird, sowie eine zusätzliche Startpartition.

Hat das installierte Windows nun Startprobleme, so bleibt normalerweise die Wiederherstellungspartition unberührt und kann daher das nicht mehr startende Windows reparieren. Eine zusätzliches Wiederherstellungsmedium wie eine Installations-DVD oder ein startfähiger USB-Stick ist damit nicht mehr vonnöten.

Einrichtung bei der Installation

Normalerweise richtet das Windows-Installationsprogramm automatisch eine separate Windows-Wiederherstellungspartition ein. Es gibt jedoch Unterschiede zwischen MBR- und GPT-Partitionierungen. Windows lässt sich im BIOS-Modus, also wenn es auf einem PC mit BIOS gestartet wird, nur auf einem MBR installieren. Dies gilt auch auf einem UEFI-System, wenn das CSM zum starten verwendet wird, da dieses die Funktion eines PC-BIOS auf einem UEFI-System bereitstellt.[1][2] Im nativen UEFI-Modus kann Windows hingegen nur auf einer GPT-Partition installiert werden.

Bei der MBR-Partitionierung gibt es ein Limit von vier Primärpartitionen. Um mögliche Partitionen für andere Betriebssysteme (z. B. eine vorherige Windows-Version, versteckte Recovery-Partition des Herstellers, eine erweiterte Partition für logische Laufwerke) freizulassen, legt Windows hier bei der automatischen Installation nur eine zusätzliche, je nach Windows-Version zwischen 100 und 550 MB große Partition zum Booten an, auf der ein NTFS-Dateisystem eingerichtet wird. Ab Windows 8 liegt Windows RE hier. Auf einer zweiten NTFS-formatierten Partition wird das eigentliche Windows installiert, in diesem ist die erste Partition jedoch versteckt, sie wird z. B. im Windows Explorer nicht angezeigt.[3] Eine manuelle Installation in nur eine Partition ist möglich, schränkt aber die Chance auf Wiederherstellung stark ein.

Ähnlich verhält es sich auf einem im UEFI-Modus gestarteten System mit GPT-Partitionierung. Allerdings werden hier zusätzliche Partitionen angelegt. Diese sind:

  • Windows 7:
    • 100 MB Bootloader
    • 128 MB MSR (Microsoft Reserved)
    • der restliche Speicherplatz für Windows
  • ab Windows 8:
    • 300–450 MB Windows RE
    • 100 MB ESP (EFI-Systempartition)
    • 128 MB MSR, ab Windows 10 nur 16 MB
    • der restliche Speicherplatz für Windows

Da bei Windows 8 die Windows-RE-Partition nur 300 MB groß ist, Windows 10 aber eine 450 MB große Recovery Partition benötigt, wird bei einem Upgrade die Windows-Installations-Partition um 450 MB verkleinert und dahinter eine zusätzliche, 450 MB große Partition für Windows RE angelegt. Daher sieht die Partitionierung nach einem Upgrade von Windows 8 (Neuinstallation) auf Windows 10 (per Upgrade) folgendermaßen aus:

  • 300 MB Windows RE von Windows 8
  • 100 MB ESP
  • 128 MB MSR
  • Rest: Windows-10-Installation nach Upgrade, außer:
  • 450 MB Windows RE von Windows 10

Funktionen

Die Hauptfunktionen der Wiederherstellungsumgebung beinhalten:

  • Automatische Reparatur- und andere Problembehandlungstools
  • Zurücksetzen (bei einer Desktop-Version von Windows ab Windows 8)
  • Systemimagewiederherstellung (bei einer Server-Version von Windows ab Server 2012)

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Axel Vahldiek: Windows will kein GPT trotz UEFI-Modus. In: Heise online. 8. Januar 2016. Abgerufen am 2. April 2018.
  2. Axel Vahldiek: Windows-10-Setup will partout GPT-Partition. In: Heise online. 2. September 2016. Abgerufen am 2. April 2018.
  3. Axel Vahldiek: Vielfach unterteilt, Die Partitionierung moderner Windows-PCs. In: Heise online. 16. Februar 2018 (c’t 05/2018, S. 146, kostenpflichtiger Artikel). Abgerufen am 2. April 2018.
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