Willibald Mayerl

Willibald Mayerl (* 6. August 1896 in Oelsnitz/Erzgeb.; † 17. März 1977 in Hohndorf) war ein deutscher Bergmann und Maler.

Mayerl wurde als Sohn eines aus Österreich-Ungarn nach Sachsen eingewanderten Hauers geboren. Seine Mutter war eine Näherin aus Slowenien. Er besuchte die Volksschule in Niederwürschnitz und wurde anschließend Tagejunge im Lugauer Vertrauensschacht. Mit 16 Jahren fuhr er als Fördermann ein. Nach dem zweijährigen Besuch der Bergschule Freiberg war er vollausgebildeter Bergmann. Nach Kriegsdienst im Ersten Weltkrieg besuchte er die Ingenieurschule Mittweida und wurde Steiger und Markscheider beim Gersdorfer Steinkohlenbauverein.

Ohne akademische Ausbildung begann er etwa ab 1928 in seiner Freizeit zu malen. 1930 stellte er erstmals einige seiner Bilder aus. Es folgten zahlreiche weitere Ausstellungen. 1931 erhielt er ein Stipendium der 1928 begründeten Deutschen Albrecht-Dürer-Stiftung zur Förderung deutscher bildender Künstler der Stadt Nürnberg.[1]

Nach der Teilnahme am Zweiten Weltkrieg arbeitete er als Oberingenieur bei der Wismut AG und in den Erzgruben Saalfeld.

Mayerl hinterließ etwa 800 Gemälde mit dem Signum „WML“.

1976 schuf Karlheinz Mund einen Dokumentarfilm über Willibald Mayerl unter dem Titel: WML – Steiger oder Maler.

Rezeption

„Seine großformatigen, dunkelfarbenen und expressiven Bilder haben das Leben der Bergleute zum Gegenstand. Die derbe Realistik der Gemälde ist dokumentarisch. Stilgeschichtlich ist Mayerls Malwerk eine volkskünstlerisch-naive Entsprechung zur proletarisch-revolutionären Kunst.“[2]

Ehrungen (Auswahl)

Ausstellungen (unvollständig)

Einzelausstellungen

  • 1933: Chemnitz, Kunsthütte
  • 1959: Karl-Marx-Stadt, Städtische Kunstsammlungen
  • 1961: Altenburg/Thüringen, Lindenau-Museum
  • 1967: Berlin, Kunstkabinett Pankow
  • 1967: Weimar, Kunsthalle am Theaterplatz
  • 1969: Dresden, Albertinum
  • 1970: Zwickau, Städtisches Museum
  • 1972: Berlin, Neue Berliner Galerie im Alten Museum
  • 1974: Ahrenshoop, Kunstkaten

Ausstellungsbeteiligungen

  • 1932: Berlin, Berliner Sezession
  • 1968: Halle/Saale, Staatliche Galerie Moritzburg („Sieger der Geschichte“)

Postum

  • 1984/1985 Karl-Marx-Stadt, Städtisches Museum am Theaterplatz („Retrospektive 1945 – 1984. Bildende Kunst im Bezirk Karl-Marx-Stadt“)

Werke in Museen und öffentlichen Sammlungen (Auswahl)

  • Altenburg, Lindenau-Museum (u. a.: Selbstbildnis als Bergmann; Ölgemälde, 1932/1933)[3]
  • Berlin, Nationalgalerie (Bergleute in Parade; Ölgemälde, 1930)[3]
  • Chemnitz, Neue Sächsische Galerie (Der Steiger, Ölgemälde, 1957)[4]

Literatur

  • Mayerl, Willibald. In: Dietmar Eisold (Hrsg.): Lexikon Künstler in der DDR. Verlag Neues Leben, Berlin, 2010. ISBN 978-3-355-01761-9, S. 586
  • Josef Müller: Ein Bergmann stellt aus. In: Bildende Kunst, Berlin, 1959, S. 497–499
  • Horst Rößler: Der Bergmann und Maler Willibald Mayerl (= Der Heimatfreund für das Erzgebirge. Heft 10, Nr. 22). 1977, S. 224–227.
  • Prof. Joachim Adsuar (Hrsg.): Willibald Mayerl – Bergmann und Maler 1896 – 1977. Sächsische Medienwerkstatt audioscop, Zwönitz 1994.

Einzelnachweise

  1. Der Kunstwanderer, 13./14.1931/32, S. 231/232
  2. Lothar Lang: Malerei und Graphik in der DDR. Philipp Reclam jun., Leipzig 1983, S. 257.
  3. Bildindex der Kunst & Architektur
  4. Neue Sächsische Galerie
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