Willibald Kirfel
Willibald Kirfel (* 29. Januar 1885 in Reifferscheid; † 16. Oktober 1964 in Bonn) war ein deutscher Indologe, der bedeutende Beiträge zur Erforschung der Puranas und der indischen Kosmografie leistete.
Leben
Er studierte von 1904 bis 1908 Indologie in Bonn und arbeitete zunächst als Bibliothekar an der Universitätsbibliothek, bevor er als ordentlicher Professor den Lehrstuhl seines Lehrers Hermann Jakobi an der Universität Bonn übernahm.
Schon früh widmete er sich einem seiner wichtigsten Forschungsfelder, der Kosmographie der Brahmanen, Jainas und Buddhisten. Im Jahr 1920 veröffentlichte er seine Habilitationsschrift über Die Kosmographie der Inder, die 1967 als Nachdruck erschien.
Kirfel studierte auch intensiv die Puranas und versuchte jene Passagen herauszuarbeiten, welche immer wieder in verschiedenen Varianten in zahlreichen Texten erscheinen. Das Resultat seiner Forschungen veröffentlichte er in dem Titel Das Purânapancalakshana, Versuch einer Textgeschichte. Viele weitere Artikel über Purana-Themen folgten, zudem auch Bücher über die Symbolik von Hinduismus, Buddhismus und Jainismus. Zusammen mit H. Hilgenburg übersetzte er die Ashtângahridayasamhitâ, eine wichtige Abhandlung über die Medizin.
Schriften
- Kosmographie der Inder, Bonn 1920
- Das Purânapancalakshana, Versuch einer Textgeschichte, Bonn 1927
- Krishnas Jugendgeschichte in den Puranas (1926)
- Symbolik des Buddhismus (1959)
- Symbolik des Hinduismus und Jainismus (1959)
Literatur
- Robert Birwé: Kirfel, Willibald. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 11, Duncker & Humblot, Berlin 1977, ISBN 3-428-00192-3, S. 668 f. (Digitalisat).