Willi Heinrich

Leben

Willi Heinrich war von 1934 bis 1939 in einer Lebensmittelfirma angestellt. 1939 wurde er zum Arbeitsdienst eingezogen. Ab 1940 bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges war er Soldat an der Ostfront. Nach seiner Rückkehr arbeitete er wieder als kaufmännischer Angestellter.[1]

1950 begann Heinrich mit dem Schreiben, zunächst vor allem nachts und in der Freizeit. Nach dem internationalen Erfolg seines Debütromans Das geduldige Fleisch konnte er als freier Schriftsteller arbeiten und leben. Insgesamt überschritten die Heinrich-Bücher nach Schätzungen eine Auflage zwischen 30 und 40 Millionen Exemplaren weltweit. Sein Weltkriegsklassiker wurde in 20 Sprachen übersetzt. Nicht nur den Krieg machte Heinrich zum Thema, er setzte sich in gesellschaftlich noch weniger liberalen Zeiten auch mit eher tabuisierten Themen wie Rassismus, Neonazismus oder auch der Sexualität im Alter auseinander.

In Das geduldige Fleisch verarbeitet er die Zeit an der Ostfront von 1941 bis 1945 und schuf den literarischen Helden und tapferen Krieger namens Steiner. Als Unteroffizier kämpft dieser nicht nur für die sinnlose Eroberung einer russischen Fabrik, sondern auch gegen die Hierarchien der Wehrmacht. Heinrichs Bestseller wurde später vor allem gelobt, weil er nach Ansicht der Kritiker den Soldaten ohne Pathos schildert. Unter dem Titel „Steiner – Das Eiserne Kreuz“ wurde die Verfilmung des Buchs zu einem internationalen Erfolg.

Werke (Auswahl)

  • Das geduldige Fleisch. 1955.
  • Der Goldene Tisch. 1956.
  • In Stolzer Trauer. (Vom Autor bearbeitete Neuausgabe von: Der Goldene Tisch.)
  • Die Gezeichneten. 1958.
  • Alte Häuser sterben nicht. 1960.
  • Vom inneren Leben. 1961.
  • Drei kamen zurück. 1961. (Titel der Originalausgabe: Der Goldene Tisch.)
  • Gottes zweite Garnitur, 1962[2]
  • Ferien im Jenseits. 1964.
  • Maiglöckchen oder ähnlich. Roman. 1965.
  • Mittlere Reife. 1966.
  • Geometrie einer Ehe. 1967.
  • Schmetterlinge weinen nicht. 1969.
  • Jahre wie Tau. 1971.
  • So long, Archie. 1972.
  • Liebe und was sonst noch zählt. 1974.
  • Eine Handvoll Himmel. 1976.
  • In einem Schloß zu wohnen. EA 1976 (geschrieben 1950–1952).
  • Ein Mann ist immer unterwegs. 1978.
  • Herzbube und Mädchen. 1980.
  • Allein gegen Palermo. 1981.
  • Vermögen vorhanden. 1982.
  • Traumvogel. 1983.
  • Männer zum Wegwerfen. 1985.
  • Erzählungen. 1985.
  • Die Verführung. 1986.
  • Zeit der Nymphen. 1987.
  • Der Väter Ruhm. 1988.
  • Die Reisende der Nacht. 1989.
  • Eine spanische Affäre. 1990.
  • Ein Herz für Frauen. 1992.
  • Puppenspiele. 1993.
  • Der Gesang der Sirenen. 1994.

Einzelnachweise

  1. Walther von Hollander: Das kleine Handbuch für Bücherfreunde. Verlag Buch und Wissen, Rheda 1964, S. 29.
  2. Willi Heinrich: Gottes zweite Garnitur. Rütten + Loening Verlag, München 1962, S. 414.
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