Willi Gall

Leben

Gall, Sohn eines Klempners, arbeitete als Dreher, Metallarbeiter und Beifahrer. Er trat 1929 der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) bei und war in der Ortsgruppe Pethau bei Zittau aktiv. 1932 wurde er in den dortigen Gemeinderat gewählt. Ab 1932 war er Mitglied der KPD-Unterbezirksleitung Zittau und dort verantwortlich für Agitation und Propaganda.

Gall emigrierte im April 1933 in die Tschechoslowakei. Von 1934 bis 1938 arbeitete er in Prag und sicherte als Kurier die Verbindung nach Zittau. Ab 1938 als Instrukteur der Abschnittsleitung „Zentrum“ der KPD tätig, reiste er mehrmals illegal von der Tschechoslowakei, Dänemark und Schweden aus nach Berlin. Seine Aufgabe bestand in erster Linie darin, feste Zellen und selbstständig arbeitende Parteileitungen in den Betrieben und Bezirken aufzubauen und die Verbindungen zu ihnen zu verstärken.

Im September 1939 in Berlin wurde er vom deutschen Überfall auf Polen überrascht und blieb in der Stadt, um im ehemaligen KPD-Unterbezirk Berlin-Süd die illegale Arbeit zu organisieren. Mit Gruppen aus den südöstlichen Stadtteilen Berlins fertigte Gall eine Reihe von Flugblättern an und gab im November 1939 eine Nummer der Berliner Volkszeitung heraus. Im Dezember 1939 wurde Gall mit über hundert weiteren NS-Gegnern aus Berlin-Adlershof verhaftet.

Am 23. Januar 1941 wurde er vom Volksgerichtshof zum Tod verurteilt und ein halbes Jahr später in Plötzensee auf dem Schafott ermordet.

Ehrungen

Das ehemalige Willi-Gall-Stadion heute

In der DDR wurde Willi Gall als Antifaschist und Widerstandskämfper geehrt:

Literatur

  • Luise Kraushaar (Hrsg.): Deutsche Widerstandskämpfer 1933–1945. Biographien und Briefe. Band 1. Dietz, Berlin 1970, S. 288–293.
  • Stephan Hermlin: Die erste Reihe. 5. Auflage. Verlag Neues Leben, Berlin 1985, S. 21ff.
  • Gall, Willi. In: Hermann Weber, Andreas Herbst: Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch 1918 bis 1945. 2., überarbeitete und stark erweiterte Auflage. Dietz, Berlin 2008, ISBN 978-3-320-02130-6.
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